Zu viele Studenten, zu wenige Veranstaltungen

Ein Artikel von Lara Eckstein

Der Protest der Elektrotechniker an der TU Dortmund hat offenbar Wirkung gezeigt. Vergangenen Dienstag musste die Vorlesung „Einführung in die Programmierung“ ausfallen, weil zu viele Studenten im Hörsaal saßen. Die Veranstaltungsteilnehmer zogen zum Rektorat und beschwerten sich – jetzt ist die Hochschulleitung ihnen entgegen gekommen.

Während im Audimax viele Studenten Platz finden, sind vor allem viele Seminarräume überfüllt. Foto: Lara Eckstein

Während im Audimax viele Studenten Platz finden, sind vor allem viele Seminarräume überfüllt. Foto: Lara Eckstein

Rund 400 Erstsemester zählt die Fachschaft Elektro- und Informationstechnik dieses Semester – fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Vor allem viele Einführungsveranstaltungen waren deshalb überfüllt.

Mit einer schnellen Lösung des Problems hatten die Studenten am Dienstag nicht gerechnet. Doch bereits am Donnerstagabend wurde die versäumte Vorlesung nachgeholt. Seit dieser Woche werden zwei Einführungs-Veranstaltungen parallel angeboten, damit niemand vor der Tür bleiben muss.

Fachschaftssprecher Fabian Dupke ist mit der neuen Lösung zufrieden. Foto: privat

Fachschaftssprecher Fabian Dupke ist mit der neuen Lösung zufrieden. Foto: privat

„Wir sind froh, dass wir so schnell einen zusätzlichen Raum und einen zweiten Dozenten bekommen haben“, sagt Fachschaftssprecher Fabian Dupke. Eine Besetzung des Rektorats sei dafür aber nicht notwendig gewesen. „Dass so schnell eine Lösung gefunden wurde, liegt vor allem an unserem Protest“, widerspricht ein Erstsemester-Student. Mit dem Ergebnis – einer zusätzlichen Veranstaltung zur gleichen Zeit – seien alle sehr zufrieden.

Dass es nicht immer so einfach ist, zeigen die Probleme der Germanistik-Studenten. Bei rund 800 Studienanfängern gibt es vor allem in den Einführungsveranstaltungen für Literaturwissenschaft und für Sprachwissenschaften akuten Platzmangel. Das „Team Studienkoordination“, zuständig für besonders stark frequentierte Module der Germanistik, vergibt jetzt die letzten freien Plätze.  Mit E-Mail-Aufrufen und Sprechstunden versuchen fünf Mitarbeiter, jeden Studenten in eine der beiden Einführungsveranstaltungen zu vermitteln.

Franziska Nordhoff, Germanistik-Studentin im ersten Semester, ist trotzdem leer ausgegangen. „Ich hoffe jetzt, dass in den Semesterferien ein Blockseminar angeboten wird“, sagt sie.

Anders als im Bereich Elektrotechnik seien für die Germanistik keine Räume mehr zur Verfügung, erklärt ein Fachschaftsmitglied. „Die Dozenten reißen sich ein Bein aus, um möglichst viele von uns unterzubringen, aber irgendwann stoßen sie auch an ihre Grenzen.“

Zwei zusätzliche Veranstaltungen seien schon eingerichtet worden, laut Fachschaft reicht das aber immer noch nicht für alle. Sie werde jetzt „an höchster Stelle“ Beschwerde einreichen.

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