Presseschau: „Schland der Tränen“

Enttäuschung, Trauer, Depression: Nach dem Ausscheiden der deutschen Elf gegen Spanien machen die deutschen Medien keinen Hehl aus ihrem Seelenzustand. „Schland der Tränen“, titelt beispielsweise Bild. Doch andernorts findet vor allem die Leistung des Gegners Anerkennung: „So wie Spanien gespielt hat, wird wohl im Paradies gespielt“ (As).

Die Halbfinalniederlage der deutschen Elf versetzt eine ganze Nation in Trauer. Foto: flickr.com/sauerlandthemen

Die Halbfinalniederlage der deutschen Elf versetzt eine ganze Nation in Trauer. Foto: flickr.com/sauerlandthemen

The Guardian (England)

„Spanien schreibt Geschichte, weil es sich wiederholt. Das Land zieht ins WM-Finale ein, weil es die Formel für Glorie gefunden hat.“

The Independent (England)

„In einem Turnier der dauernden Revisionen, wo gute Rufe so schnell verloren gehen wie sie erarbeitet werden, zeigte sich, dass Deutschland das übrige Europa doch nicht so sehr distanziert hat. Gegen das englische und argentinische Chaos blühten sie auf. Gegen das dicht gestellte, quirlige spanische Mittelfeld ging die Geschichte anders aus.“

Mirror (England)

„Spanien hat jahrzehntelang gelitten. Nun fand es den Weg ins gelobte Land. An einem Abend, wo Ballbesitz fast alles war, waren Vicente Del Bosques Männer einfach zu clever und einfallsreich für Deutschlands aufstrebende Generation.“

de Volkskrant (Niederlande)

„Joachim Löw wollte gern daran glauben, dass die Hackordnung von 2008 bei der WM 2010 nicht mehr gilt. Doch zwei Jahre nach dem Kniefall vor Spanien im EM-Finale mussten die Deutschen feststellen, dass sie die Kluft zwischen sich und dem Europameister zwar verkleinert, aber nicht geschlossen haben.“

La Gazzetta dello Sport (Italien)

„Fiesta Spagna, Ciao Germania. Del Bosque freut sich über seine 11 Bestien, Löw gibt sich geschlagen.“

La Repubblica (Italien)

„Das war zu viel Spanien für Deutschland. Die Beatles des Fußballs hören nicht auf zu spielen.“

B.T. (Dänemark)

"Heldenhaft und kunstvoll": Die spanischen Zeitungen feiern ihre Mannschaft genauso enthusiastisch wie die Fans auf dem Bild. Foto: flickr.com/artropolis

"Heldenhaft und kunstvoll": Die spanischen Zeitungen feiern ihre Mannschaft genauso enthusiastisch wie die Fans auf dem Bild. Foto: flickr.com/artropolis

„Mit dem einen Auge beweinen wir Deutschlands ehrenvolles Ausscheiden. Mit dem anderen strahlen wir, weil Spanien so außergewöhnlich gut spielt und seinen Erfolg verdient hat.“

El País (Spanien)

„Heldenhaft und kunstvoll: Das beste Spanien steht im Finale. Das fantasievolle Spiel und das spanische Temperament haben die deutsche Maschine ausgeschaltet. Bislang hatte die Nationalelf ihr fußballerisches Können noch nicht unter Beweis stellen können. Aber im wichtigsten Augenblick zeigte sie ihre beste Version.“

As (Spanien)

„Tiqui-taca und ein furioses Tor! So wie Spanien gespielt hat, wird wohl im Paradies gespielt. Gegen das beste Deutschland der vergangenen Jahre hat die spanische Nationalelf einen entzückenden und hypnotischen Fußball entfaltet.“

Marca (Spanien)

„Wir sind die Besten der Welt (und am Sonntag Weltmeister). Das war ein Meisterwerk, ein Tor für die Geschichte. Der perfekte Kopfball Puyols hat die riesigen Deutschen fertig gemacht. Deutschland hat im ganzen Spiel nur eine einzige Torchance gehabt.“

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