AStA vs. Studentenwerk: Kritik an der food fakultät

Seit dem 2. Dezember hat die food fakultät – ehemals Sonnendeck – geöffnet. Die Essensauswahl hat sich verändert und aus Sofas und Sesseln wurden Hocker und Stühle. Die Meinungen zum neuen Bistro sind zweigeteilt. Besonders der Allgemeine Studierenden-Ausschuss äußert Kritik: Laut AStA hat das Studentenwerk viele Versprechen nicht eingehalten.

Rebecca Rohrbach

Der AStA der TU Dortmund. Foto: Rebecca Rohrbach

Im seinem aktuellen Newsletter von Januar/Februar 2014 listet der AStA viele Kritikpunkte an der food fakultät auf. Wir haben beim Studentenwerk nachgefragt, was an der Schelte dran ist. 

1. Die Begeisterung über das umgebaute Bistro sei grundsätzlich nicht sehr groß. Dazu würden sowohl die „unglückliche Namenswahl“, als auch die „ungemütliche Mensaatmosphäre“ beitragen. Auf welche Basis der AStA dieses Stimmungsbild stützt, bleibt auch nach Rückfragen unklar – Als Quelle werden „eigene Erhebungen“ genannt. 

So äußert sich das Studentenwerk:

„(…) Naturgemäß polarisiert eine derartig weitgehende konzeptionelle Änderung der Einrichtung, darunter vor allem der neue Name, die sachliche und moderne Inneneinrichtung und nicht zuletzt das neue gastronomische Konzept. Neben den vom AStA behaupteten kritischen Reaktionen konnten wir allerdings sowohl eine sehr hohe Anzahl von Kundenbesuchen als auch ein überwiegend positives Feedback vieler Gäste feststellen.“

Außerdem:Die Umstellung des Einrichtungskonzeptes wurde übrigens mit Zustimmung des Verwaltungsrates, auch der dort vertretenden studentischen Vertreter, durchgeführt. Sie war eine zwingend notwendige Entscheidung, um andere Gastronomiebetriebe auf dem Campus zu entlasten.“

Auch das Studentenwerk nennt keine konkrete Quelle für die angeführten Stimmungsbilder. So steht hier Aussage gegen Aussage. Was die Atmosphäre in der food fakultät betrifft, kommt es wohl eher auf den Geschmack des Einzelnen an.

 

2. Das Studentenwerk hatte für die Zeit während des Umbaus genügend Alternativen angekündigt. Der AStA sah jedoch  keine angemessenen Essensmöglichkeiten – außer einer „überfüllten Galerie“ und einer „unzureichenden Versorgung durch Imbisswagen“ in der Zeit.

So äußert sich das Studentenwerk:

Eigentlich gar nicht. In seiner Stellungnahme geht das Studentenwerk lediglich auf Aspekte der neuen food fakultät ein – wie „eine zeitgemäße gastronomische Versorgung mit höchstem hygienischem Standard“ und der „Versorgung einer sehr viel  größeren Anzahl von Gästen“. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die Kritik des AStA bezüglich der Essensalternativen während des Umbaus.

 

3. Hinzu komme, dass das Studentenwerk zudem „Regale für Booksharing und die Auslage von Zeitungen im Innenbereich“ in der neuen food fakultät versprochen habe. Die gibt es bisher aber nicht.

Rebecca Rohrbach

Die neue Food Fakultät auf dem Campus. Foto: Rebecca Rohrbach

So äußert sich das Studentenwerk:

„Zugunsten einer möglichst schnellen Wiedereröffnung musste in Kauf genommen werden, dass die food fakultät im Hinblick auf die Gestaltung noch nicht vollständig fertiggestellt ist. Ergänzungen z.B. durch Pflanzen, und ein erweitertes Außengelände für die warmen Monate des Jahres stehen noch an und werden die Einrichtung noch attraktiver machen.“

Von Büchern und Zeitungen ist hier keine Rede. Dennoch lässt das Statement des Studentenwerks hoffen, dass die noch recht kahle Gestaltung der food fakultät bald überholt sein wird.

 

4. Auch die Öffnungszeiten entsprächen nicht der Vereinbarung, so der AStA. Vorgesehen war offenbar  Zugang bis 22Uhr. Jetzt schließe die Food Fakultät bereits um 20 Uhr und oft kriege man „ab 17 Uhr nichts anderes mehr zu essen als Pizza“.

So äußert sich das Studentenwerk:

„Im Verwaltungsrat wurde übrigens auch kommuniziert, dass voraussichtlich ab März 2014 in einer Pilotphase längere Öffnungszeiten bis 22 Uhr erprobt werden.“

Laut eigener Stellungnahme, reagierte das Studentenwerk in  Eigeninitiative auf die Veröffentlichung des Newsletters und organisierte ein gemeinsames Treffen. Dabei seien die Hintergründe der Entscheidungen erläutert worden und es erfolgte eine Verständigung darüber, die Kritikpunkte zu prüfen und zukünftig besser die studentischen Vorschläge einzubeziehen, so das Studentenwerk.

Das Fazit der pflichtlektüre: Einige Kritkpunkte des AStAs sind durchaus berechtigt. Zum Beispiel, dass die Öffnungszeiten bis 22Uhr am Abend noch nicht etabliert sind. Im März wird es dazu aber ein Pilotprojekt geben – zwar erst drei Monate nach der Eröffnung, dennoch keine unvernünftige Entscheidung. Es muss sich schließlich auch lohnen, so lange geöffnet zu haben. Schade ist, dass das Studentenwerk nicht auf die Übergangsphase während des Umbaus eingeht und sich stattdessen nur zu den Vorteilen der neuen food fakultät äußert. Was die Gestaltung des Bistros angeht, ist mit Sicherheit erst einmal die Essensausgabe wichtiger. Dennoch sollten die angekündigten Booksharing-Regale noch hinzukommen, da sich darüber sicherlich viele Studenten freuen würden.

4 Comments

  • Philipp sagt:

    Ich kann vollkommen verstehen, dass sich der Asta über die Food Fakultät beschwert und halte das auch im Sinne aller Studierenden.
    Das Sonnendeck war bisher die einzige Möglichkeit, bis spät abends auch noch etwas zu Essen am Campus zu bekommen. Wenn ich mich nicht irre, gab es dort bis 21 Uhr warme Gerichte.
    Mein Stundenplan sah für das vergangene Semester so aus, dass ich Montag und Dienstag von 10:00 bis 17:45 Uni hatte. Danach bin ich meistens noch in die Bib gegangen, um zu lernen. Die Mensa und die Galerie war meistens zu voll, um innerhalb von 30 Minuten etwas warmes zu Essen zu bekommen. Also gab’s ein Brötchen zu Mittag.
    Nach der letzten Vorlesung war die Food Fakultät die einzige Option. Und dort ergaben sich leider auch nur zwei Alternativen: Noch ein Brötchen oder Pizza.
    Und dabei kann ich noch von Glück reden, dass ich „nur“ bis 17:45 Uni hatte. Ab 19 Uhr gibt es campusweit schließlich NICHTS mehr – außer vielleicht ein Schokoriegel, oder übrig gebliebene Brötchen. Das ist ein Witz! Genauso wie die „Testphase“ der Öffnungszeiten bis 22 Uhr im März. Danach wird das Studentenwerk sagen, es lohnt sich nicht. Und selbst dann wird es wahrscheinlich noch Studenten geben, die nicht merken, wie sie von vorne bis hinten verarscht werden….

  • Stauner sagt:

    Eine Testphase bis 22:00 wird in die VoLefreie Zeit gelegt? Na wenn das nicht clever ist.

  • Alfonso sagt:

    Ich bin mit der Food Fakultät vollkommen zufrieden. Ja es sieht noch ein wenig nach Bauphase aus, aber man bekommt etwas zu essen und vor allen Dingen immer einen Sitzplatz. Schön wäre es vielleicht, wenn in den Kühlregalen andere Produkte als in der Galerie angeboten werden würden um die Auswahl zu vergrößern, aber sowas treibt auch wieder die Preise.
    Dass der AStA sich hier echauffiert ist wieder typisch. Jedoch auch noch so zu tun als wäre dies die Meinung einer Mehrheit der Studenten ist unverschämt – ich habe seit jeher eher den Eindruck dass viele Studenten den AStA als überflüssig empfinden und sich gar nicht von ihm vertreten lassen wollen.

  • Leser sagt:

    Ich gehe erst in die Essfabrik, wenn es dort richtige Fleischgerichte gibt. Ich möchte vernünftige Mahlzeiten haben!

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