Duell am Donnerstag: Weihnachtsgeschenke – Der frühe Vogel…?

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Es kommt jedes Jahr aufs Neue auf uns zu. Wie eine Wand steht es fest und starr am 24. Dezember im Kalender: das Weihnachtsfest. Unser gesamtes Umfeld schreit uns schon Wochen vorher ins Gesicht, dass es naht. Und eigentlich wissen wir schon das ganze Jahr über, was dann zu tun ist: Weihnachtsgeschenke kaufen. Dabei gibt es zwei gängige Vorgehensweisen: die einen besorgen alle  Weihnachtsgeschenke schon früh – die anderen auf den letzten Drücker. Welche Methode bietet die meisten Vorteile?

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“,

findet Marc Baumunk.

Wenn sich am 23. Dezember ein endloser Wurm aus Menschen durch die Einkaufsstraßen wälzt, sitze ich mit einem heißen Kakao vor meinen fertig verpackten Geschenken und lache mir ins Fäustchen. Müsste ich mich so kurz vor Weihnachten unter die gehetzten Leute mit ihren gestressten Gesichtern und tonnenschweren Einkaufstüten mischen, würde mir die Lust auf das Fest gehörig verhagelt werden.

Weihnachtsmärkte möglichst meiden

Was ich zu Weihnachten verschenke? Das plane ich eigentlich das ganze Jahr über – durch simples Zuhören. Jeder lässt mal einen verwertbaren Hinweis fallen, was er plant, wovon er träumt, was er sich wünscht. An Ideen mangelt es mir also nie. Ab November beginne ich dann mit meinen Besorgungen. Wichtig dabei: unbedingt bevor die Weihnachtsmärkte eröffnen! Denn ab dann ist das Innenstadt-Chaos quasi vorprogrammiert. Am besten kauft es sich an einem Vormittag in der Woche. Kein Gedränge, kein Gehetze, keine Schlangen. Wenn ich eine Frage habe, ist immer ein Verkäufer frei. Ausverkauft ist selten etwas, und falls doch habe ich noch genug Zeit, nachzubestellen oder mir etwas anderes zu überlegen.

Schenken um des Schenkens Willen

Überhaupt kein Verständnis habe ich für die Hardliner, die an Heiligabend noch die Innenstadt aufsuchen. An diesem Tag gibt es wahrlich genug zu tun, von der Reise zur Familie bis zum Essen kochen. Außerdem muss ich davon ausgehen, dass es dann nur noch ums Schenken um des Schenkens Willen geht. Sonderlich durchdacht können diese späten Präsente jedenfalls nicht sein. Und was Bitteschön macht man, wenn dann noch ein Plan weg bricht? Schnell mit dem Kugelschreiber einen Gutschein zu Papier bringen? Oder noch unpersönlicher: der obligatorische Gutschein fürs hiesige Einkaufszentrum – wahlweise mit tollen verschiedenen Umschlagmotiven, passend zum Fest. Nein, Danke!

Weihnachten sollte fernab von Kommerz auch immer noch ein Feiertag der Ruhe sein und bleiben. Deswegen: früh die Geschenke besorgen, das Fest entspannt genießen.

„Der frühe Vogel kann mich mal“,

findet Leonie Rottmann.

Volle Kaufhäuser, meterlange Schlangen an den Kassen und gestresste Menschen – die Vorweihnachtszeit hat mittlerweile nicht mehr viel mit Besinnlichkeit zu tun. Für mich geht es beim Schenken um die Geste, nicht um das Geschenk an sich.

Planung ist alles

Daher muss ich nicht wie wild geworden durch die Stadt hetzen, um noch irgendetwas für meine Familie oder Freunde zu finden. Ganz ohne Planung geht es aber auch bei mir nicht: Ich höre den Beschenkten das ganze Jahr über aufmerksam zu und weiß dann genau, was sie sich wünschen. So habe ich am 24. Dezember ein leichtes Spiel. Zusammen mit anderen Spätzündern bewege ich mich zielgerichtet durch die Einkaufsstraße. Ein bisschen ist es dann so, als würde ich mit Gleichgesinnten unterwegs sein. Mit Leuten, die sich, wie ich, den Stress sparen und die Weihnachtszeit nicht nur mit Geschenke-Shopping verbringen wollen.

Geld sparen durch Spät-Shopping

Wer am 24. Dezember aber keine Nerven mehr für eine kleine Shoppingtour hat, der kann die Geschenke auch bis zum 23. Dezember im Internet bestellen. Dort gibt es, genau so wie in den Kaufhäusern in den Innenstädten, oft last- minute Angebote. Die alte Ware muss Platz machen für neue. Gut also, dass es da Kurzentschlossene wie mich gibt, die diesen Part gerne übernehmen.

Doppelungen ausgeschlossen

Es kann passieren, dass noch jemand auf die gleiche Geschenkidee gekommen ist. Nach Weihnachten ein Geschenk in Ruhe umzutauschen, ist genau utopisch wie in der Vorweihnachtszeit einen ruhigen Bummel zu wagen. Aber manchmal sind Absprachen untereinander nicht möglich, nämlich dann, wenn sich der oder die Beschenkte schon selbst eine Freude gemacht hat – besonders dann, wenn es Weihnachtsgeld gab. Gut für mich, denn meist hat die Person sich schon vor Heiligabend beschenkt. Für mich ist das also nur noch ein weiteres Argument dafür, meine Einkäufe erst an Heiligabend zu erledigen. Die Vorweihnachtszeit kann ich mit meiner Einkaufsstrategie in vollen Zügen genießen. Stress wegen Geschenken habe ich dadurch nämlich nie. Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Geht bloß nicht vom 20. bis zum 23. Dezember einkaufen. In dieser heißen Phase könnte man sich ebenso gut von einer Herde Elefanten überrennen lassen. Wartet bis zum 24. – dann gehören die Läden quasi euch.

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Beitragsbild: suedberliner/pixelio  Montage: Brinkmann/Schweigmann 

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