Bildung vorhanden?

Die Auszählung der StuPa-Wahl (Studierendenparlament) und die Verschandelung von Toto und Harry’s Einsatzwagen waren bisher die negativsten Campus Highlights von 2010.

Was die beiden Ereignisse gemeinsam haben? Offiziell unbekannte Vermummte, die mit Baseballschlägern oder Lackfarbe in Marmeladengläsern ein Statement abgegeben haben. Der Polizeiwagen wurde komplett geschändet. Eine der peinlichsten Aktionen bisher. Bei der StuPa-Wahl blieben sogar gesamte Hochschulgruppen fern, weil sie vor den Vermummten mit Baseballschlägern gewarnt wurden.

Des Weiteren war die StuPa-Wahl eine Fortführung der „Bildung umsonst“-Kampagne des Protestkomittees. Das Verhalten einiger Anwesenden war bestürzend, denn was hat die DDR-Hymne hierbei zu suchen? Oder diverse andere Fahnen und Symbole, die nichts mit der Hochschulpolitik zu tun haben sollten?

Sowieso war mir die Online-Dokumentation der Ergebnisse etwas schleierhaft. Damit meine ich lediglich unschlüssige Berechnungen der Stimmenanzahl. Wobei, seitdem ich gehört habe, wie manche so link sind und schon seit Jahren mittels Geschenken bis zu dreistellige Anzahlen an Stimmen erhalten haben – oder auch komischerweise manch anderen nur eine Stimme für einen weiteren Platz gefehlt hat, frage ich mich heute wirklich, ob das da mit rechten (oder auch linken) Dingen zugeht.

Es gibt kein neutrales Gremium, welches die Auszählung und das Ergebnis prüft. Wir haben doch eine Juristische Fakultät, die das Ganze begleiten könnte. Vorteilhafter wäre sicherlich ein externes Gremium. Aber wer will für sowas schon Geld ausgeben? Und woher soll man es nehmen? Etwa aus Studiengebühren? Wer würde sich da bereit erklären, einen Antrag zu stellen? Und was, wenn der Antrag abgelehnt würde? Dann wäre ja die ganze Arbeit umsonst! Letztendlich ist es doch „nur“ die Hochschulpolitik, nicht wahr? Unverantwortliche Schlussfolgerungen und ein gewaltig negativer Ruf, den die Ruhr Universität im Ruhrgebiet seit Jahren hat, wird durch diese Aktionen bestärkt. Aber irgendwie stört es keinen. Traurig.

Einen wirklichen Mut zur Meinungsfreiheit ist im Nebel der herrschenden, aggressiven Stimmung kaum zu finden. Werden kritische Fragen gestellt, so wird mit sichtlich verwirrtem Sicherheitspersonal oder unpassenden Parolen geantwortet. Es wird ignoriert, dass andere Denkweisen eventuell besser und nicht nur anders sein könnten. Vor allem im Bildungsstreik! Warum sonst haben nur 0,001% der Studierenden das Audimax besetzt? Warum sonst wurden anwesende Dortmunder Studenten in Bochum als RUB-Beteiligung ausgegeben?

Sie riefen „Bildung für alle – und zwar umsonst“ auf dem Campus, im Hauptbahnhof und sogar auf Weihnachtsmärkten. Nicht nur ich habe mich gefragt, ob diese Doppeldeutigkeit eines Wortes allen klar war. „Wir setzen uns für eine kostenfreie Bildung ein“ wäre vielleicht besser gewesen.

9 Comments

  • Eva sagt:

    Hallo Anne K. Dote,

    ziemlich ironisch ist dein Kommentar, dass du den Kommentar von Anonym nicht ernst genommen hättest, weil da ja kein Name steht. Ich verweise hiermit auf dein Pseudonym. Damit beweist dieses Käseblatt zumindestens mal Humor.

    Ich denke, es geht nicht primär um irgendwelche Ansichten, also subjektive Erlebnisweisen. Die kann man ja gerne haben und finden in zahlreichen Zeitungen ihren Platz. Der Unterschied zu einer Kolumne der Pflichtlektüre und der zu einer Kolumne aus der, sagen wir mal beispielsweise Süddeutschen Zeitung, ist ja nur, dass die SZ-Journalisten recherchieren. Eben auch für ihre Kolumnen. Damit machen sie das, was ein Journalist von Berufswegen nun mal tun sollte.

    Fred hat mit allem Recht, was er geschrieben hat und ich hätte da jetzt auch nichts mehr hinzuzufügen. Aber da du ja so schön sagst, du wärst da gewesen: Ich war auch da. Und in der Tat fehlte glaube ich eine Hochschulgruppe. Warum diese allerdings fern geblieben ist weiß ich nicht. Jedenfalls standen keine Vermummten mit Baseballschlägern bei der Wahlauszählung rum oder gar vor den Wahlurnen, damit die Leute ihre Kreuzchen an der „richtigen“ Stelle machen. Und übrigens: Die „Internationale“ (das Lied, welches die linken Gewinnerlisten sangen) war niemals die Nationalhymne der DDR. Wenigstens Wikipedia hättest du mal anständig lesen können.

  • Anne K. Dote sagt:

    Lieber Fred.

    Meine Quellen sind verlässlich und teilweise war ich selber vor Ort. Sie müssen das nicht glauben, aber ich muss auch nicht meine Quellen preisgeben. Was Sie interpretieren muss nicht sein, was da steht. Wenn Sie nun von mir erwarten, dass ich diesen Text zurück ziehe, oder sogar in Ihrem Sinne korrigieren würde, dann muss ich sie enttäuschen.

    Herr Fred, wir sind alle Menschen mit Meinungen. Und wir können falsch liegen. Alle. Dementsprechend würde ich vorschlagen, dass wir dieses Feuer beenden. Ich denke jeder, der sich auf diese Seite verirren wird, kann dank Ihnen zwei Meinungen lesen und sich dann selbst ein Bild machen.

    Wir werden leider keinen grünen Zweig finden.

    Mit freundlichem Gruß,

    Anne (niemals Grote)

  • Fred sagt:

    Liebe Frau Grote,

    sie schreiben, dass Ihre Leser ihre Kolumne nicht als Faktenbericht, sondern als Denkanstoß ansehen sollen. Wenn Sie es damit ernst meinen, sollen sie auch aufhören darin vermeintliche Fakten, oder besser: die Gerüchte, die sie in den Text streuen und wie Fakten aussehen lassen, zu veröffentlichen. Wo sie die Horrorgeschichten mit Baseballschläger schwingenden vermummten (linken, das schreiben Sie nicht, meinen Sie aber), die Hochschulgruppen von der Wahlauszählung) her haben ist mir echt schleierhaft. Von den Hochschulgruppen bestimmt nicht, die waren nämlich alle da – im Gegensatz zu irgendwelchen Vermummten.

    Ebenso durchschaubar ist die Rede von den „offiziell Unbekannten“, die den Polizeiwagen zerstört haben. Sie suggerieren damit nämlich, dass irgendwelche „offiziellen“ Stellen wüssten wer es war, es aber nicht sagen würden.

    Was die angeblichen gekauften Stimmen angeht, rühren sie hier auch kräftig in der Gerüchtesuppe, ohne irgendetwas mit Fakten untermauern zu können oder wenigstens eine Quelle zu nennen.

    Die angeblichen Fehler in der „Online-Dokumentation der Ergebnisse“ der Wahl wären Ihnen wohl auch viel weniger „schleierhaft“ gewesen, wenn sie sich mal die Mühe gemacht hätten, beim Wahlleiter anzurufen und zu fragen, was es dann damit auf sich hat – haben sie aber nicht.
    Das offizielle Endergebnis war übrigens stimmig, sie beziehen sich vermutlich auf einen einstelligen Auflistungsfehler im vorläufigen Ergebnis.

    Haarsträubend ist auch ihre, ich bin nenne sie mal polemisch, Festlegung, dass die „StuPa-Wahl eine Fortführung der „Bildung umsonst“-Kampagne des Protestkomittees“ war. Das wäre ungefähr so, als ob man behaupten würde, der deutsche Bundestag sei eine Fortführung des Überfalls auf Polen, weil es in der CDU ja auch Leute aus den Vertriebenenverbänden gibt und da revanchistische Positionen vertreten werden.

    Tut mir ja Leid Frau Dote, aber das was sie da machen ist keine Kolumne und auch nichts anderes was in einem journalistischen Medium etwas zu suchen hätte– es ist plattes schüren von Ressentiments.

  • Anne K. Dote sagt:

    Hallo Steffi,

    ich muss dir recht geben, es ist eine Null zuviel in dieser Angabe. Bei 31994 Studierenden im WS09/10 waren es nach diversen Angaben zwischen 0, 3 und 30 Personen am Ende. Also 0%, 0,01% und 0,1%. Die Quintessenz bleibt die Gleiche.

    Liebe Grüße,

    Anne

  • Steffi sagt:

    Wenn das alles nur deine subjektive Meinung dahrstellt soltest du zumindest konkrete Zahlen die du nennst überprüfen. 0,001% aller RUB Studenten wären ca. 0,3 Personen,
    die erste Audimaxbesetztung fand im ramen der Vollversamlung im November mit über 5000 Studentinnen stat. Zwar war wären der Besetztung zwischendurch auch sehr wenige Personen anwesend, allesdings immer noch deutlich mehr als die von dir genanten 0,001%.

  • Anne K. Dote sagt:

    Lieber Fred.

    Vielen Dank für deinen Kommentar (Zugegebenermaßen: Ich hatte den vorigen weniger ernst genommen, weil er anonym war).

    Nun zu deiner Kritik: Dieser Text ist keine Nachricht oder ein einfacher Kommentar, sondern eine Kolumne. Vermutlich mit einer zu großen Prise Glosse, die da nicht herein sollte. Natürlich auf einer Recherche begründet, aber ich setze ein hohes Maß an die Leser, welche meine Kolumne nicht als Fakten ansehen sollen, sondern als einen Denkanstoß. Es ist nunmal eine Kolumne! Ein Meinungskommentar, der auch immens von der Redaktionsmeinung divergieren kann, da Kolumnen häufig von Externen geschrieben werden. So ist dies auch hier der Fall.

    Ich bin mir sicher, dass dies eine Stilform ist, die entweder gut oder schlecht ankommt, weil Meinungen immer subjektiv sind. So wird dies auch hier der Fall sein. Meine Intention war nicht, meine Meinung Lesern aufzudrücken. Sie beinhaltete lediglich, Licht auf Dinge, die der politisch korrekte Journalismus nie veröffentlichen würde – eben eine persönliche Meinung, zu bringen.

    Es war keine Hetze gegen das Bildungsstreikkomittee – falls dies bei Ihnen so ankam. Ein ebenso passendes Beispiel wäre die vermurkste Mensaparty gewesen. In beiden Fällen sind die Grundideen gut!

    Vielen Dank nochmal für die Kommentare,

    Anne

  • Fred sagt:

    „Ich werde mir in Zukunft Mühe geben, recherchierter zu wirken.“

    Noch schöner wäre es, wenn Sie nicht versuchen würden, „recherchierter zu wirken“ sondern auch tatsächlich zu recherchieren. Man muss wirklich kein Freund des peinlichen 68er-Reenactments dieser Bildungsprotest-Leute zu sein um zu merken, dass sie zwar von den Strukturen der studentischen Selbstverwaltung überhaupt keine Ahnung haben, ihr Mitteilungsbedürfnis und ihre Empörung über das was sie dort sehen oder zu sehen glauben dafür vermutlich umso größer ist.

  • Anne K. Dote sagt:

    Hallo Anonym!

    Vielleicht hättest du mit deinem Namen anfangen sollen. Und nur zur Info: Nein, ich bin kein RCDS Sympathisant!

    Aber danke für deinen Kommentar. Ich werde mir in Zukunft Mühe geben, recherchierter zu wirken.

    Liebe Grüße

    Anne

  • Anonym sagt:

    Das ist alles so erstunken und erlogen, dass ich nicht mal weiß, wo ich anfangen sollte. Hier werden am laufenden Band Tatsachen verdreht, Zusammenhänge erstellt, die keine sind und der Leser wird absichtlich verwirrt über die hochschulpolitischen Zustände an der RUB.

    Sagt mal, darf hier etwa jeder unqualifizierte Journalistikstudent und RCDS-Sympathisant seine Scheiße los werden?

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