Hochsommer im Mai: Klimawandel?

Ruhrgebiet. Obwohl der Mai meteorologisch gesehen eigentlich noch zum Frühling gehört, fühlt man sich im Moment eher wie im Hochsommer. Temperaturen weit über der 20-Gradmarke, wolkenlosblauer Himmel und die Sonnencreme in der Tasche: Warum ist der Sommer schon so früh zu Gast im Ruhrgebiet?

Laut einem Bericht von Spiegel-Online sorgen derzeit ungewöhnliche Wetterlagen für das warme, sonnige Frühlingswetter. Üblicherweise ziehen im Frühjahr viele Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa hinweg, in diesem Jahr halten sich allerdings vielfach Hochdruckgebiete über Deutschland auf. Der hohe Luftdruck löst Wolken auf und beschert uns den hellblauen Himmel. Im Moment liegt bereits das sechste Hochdruckgebiet in Folge über dem Ruhrgebiet. Zwischen einem Hoch über Skandinavien und einem Tief über dem Atlantik strömt warme Luft aus Südost nach Deutschland.

Der Mai wird nicht zu Unrecht als „Wonnemonat“ bezeichnet. In diesem Monat scheint die Sonne im Bundesdurchschnitt etwa 6,3 Stunden pro Tag. Für Meteorologen ist das aktuelle Sommerwetter also nichts besonderes. In den vergangenen 110 Jahren ist es im Durchschnitt ein Grad pro Jahr wärmer geworden. Die Winter haben sich zwar erwärmt, für das Frühjahr sind längerfristige Veränderungen bisher aber kaum zu spüren. In den letzten zehn Jahren gab es allerdings ungewöhnlich viele trockene und warme Frühlinge. Um von Folgen des Klimawandels zu sprechen, müsse man laut Wissenschaftlern aber längere Zeitspannen beobachten.

Ob es auch in den nächsten Jahren den Sommer im Frühling gibt, ist im Moment ungewiss. In Deutschland soll es in den nächsten Frühjahren eher wieder mehr regnen.

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