Steinbrechers Eindrücke von Südafrika

Deutschlands Millionen Hobbybundestrainer würden wohl so einiges bieten, um momentan Michael Steinbrechers Job zu haben. Denn der Journalistik-Professor der TU Dortmund ist als ZDF-Moderator ganz nah dran an der Truppe um Kapitän Philipp Lahm.

Nach den Spielen interviewt er zum Beispiel Trainer Joachim Löw. Zu den Eindrücken nach dem erfolgreichen Auftaktspiel gegen Australien sagt Steinbrecher beim Campusradio eldoradio:

„Ich war vor dem Spiel im Innenraum und da hat man schon gespürt, dass Joachim Löw nervös war, dass er angespannt war, wie die Spieler auch. Nach dem Spiel wirkte er schon wieder ziemlich entspannt. Und am Morgen des Spiels hab ich ihn auch gesehen, da saß er auf der Terrasse vor dem Mannschaftshotel mit einer Tasse Kaffee, ganz allein, ganz entspannt. Und diese Entspannung hatte ihn dann nach dem Spiel auch schon wieder eingeholt.“

Michael Steinbrecher ist ganz nah dran an der Nationalmannschaft. Foto: privat

Michael Steinbrecher ist ganz nah dran an der Nationalmannschaft. Foto: privat

Da für uns Fernsehzuschauer Südafrika nach der ersten WM-Woche bisher nur durch die Stadien und die Vuvuzelas repräsentiert wird, haben wir Michael Steinbrecher mal nach seinem aktuellen Aufenthaltsort gefragt:

„Ich bin zwischen Pretoria und Johannesburg. Man muss sagen, dass es hier nicht viel gibt. Unser Hotel ist ungefähr acht Autominuten vom deutschen Quartier entfernt. Wir bewegen uns hier auch nur vom Hotel zum Quartier, weil es auch nicht ganz ungefährlich ist, sich hier frei zu bewegen. Niemand von uns fährt Auto. Wir fahren immer nur in Shuttle-Bussen. Denn hier gibt es unter anderem Straßenschilder, auf denen vor highjacking (Entführungen) gewarnt wird. Es ist also wirklich nicht ganz ungefährlich hier. Uns geht es ein bisschen wie der Nationalmannschaft. Es geht zum Sport. Dann geht es zurück zum Hotel und viel mehr ist auch nicht. Aber es ist eine Weltmeisterschaft und darauf hab ich mich ehrlich gesagt auch eingestellt.“

Bangen ums Achtelfinale?

Auch wenn wir Deutschen nach der Niederlage gegen Serbien jetzt ein wenig um das Erreichen des Achtelfinales bangen, können wir zumindest davon ausgehen, dass es den Spielern gut geht. Denn folgendes sagt Steinbrecher über die vier Wände der Jungs mit dem Adler auf der Brust:

„Ich würde sagen, von außen gesehen, hat das Hotel keinen Architekturpreis verdient. Es gab ja auch lange Diskussionen darüber, ob es überhaupt die Arbeitserlaubnis kriegt, diese Genehmigung als offizielles FIFA-Hotel. Das hat jetzt noch geklappt. Aber alle Spieler sagen, der DFB habe im letzten Moment dafür gesorgt, dass es noch gemütlich wurde. Billardtische wurden aufgestellt, ein paar Loungeecken hingezaubert. Die Jungs haben einen großen Bildschirm und Beamer, wo sie sich die Spiele angucken. Dann haben sie auch noch Tischtennisplatten, es scheint immer noch viele Tischtennisspieler unter ihnen zu geben. Ihnen wird also nicht langweilig, wenn man ihnen glauben darf.“

Je länger Müller und Co noch allabendlich den Ping-Pong-König ausspielen, desto länger bleibt auch Steinbrecher in Afrika:

„Kurz bevor ich nach Südafrika geflogen bin, haben ja viele am Campus noch gesagt: Hoffentlich bleibst du lange weg. Aber ich hoffe sie meinten das jetzt nicht unfreundlich. Denn ich bin dann wieder zu Hause, wenn die deutsche Nationalmannschaft wieder nach Hause fliegt.“

Dann hoffen wir doch alle, dass er noch lange nicht die Heimreise antreten muss…

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