Chilenischer Aktivist verbrennt studentische Schuldscheine

Santiago. In Chile hat ein Aktivist studentische Schuldscheine in Höhe von einer halben Milliarde Dollar gestohlen und zerstört.  Mit seiner Tat möchte Fransisco Tapia ein Zeichen gegen die horrenden Studiengebühren setzen.

Der Aktivist hatte die Schuldscheine der Studenten während eines Treffens auf dem Campus in Chiles Hauptstadt, Santiago de Chile, gestohlen. Nach deren Verbrennung habe Tapia die Überreste der Finanzpapiere  dann in einem Kulturzentrum in Santiago gezeigt, so die „Huffington Post“. In seinem fünfminütigen Youtube-Video bezeichnet der Aktivist die Aktion als einen „Akt der Liebe“. Er lebe selbst in einem „beschissenen Leben“. 

Chiles Bildungssystem ist in den letzten Jahren zunehmend in schlechte Schlagzeilen geraten. Immer wieder gehen Studenten auf die Straße, um gegen die Privatisierung des Bildungssystems und die ansteigenden Studiengebühren zu protestieren. Laut dem Auswärtigen Amt ist Chile unter den OECD-Ländern das Land mit dem höchsten privaten Anteil für die Bildungskosten. So müssen Studenten in der Metropolregion Santiago im Durchschnitt jährlich rund 6000 US-Dollar (4660 Euro) bezahlen. Dies geht aus einem 2012 erschienenen Bericht des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes hervor.   

Gegen Tapia ermittelt die chilenische Polizei nun wegen Diebstahl und Zerstörung von Universitätseigentum. 

 

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