Eine Nacht in Dortmund

Konzerte Kraftklub & Silbermond: Florian Hückelheim war vor Ort

Ein guter Gastgeber ist zuvorkommend, höflich und um das Wohl seiner Gäste bemüht. Karl Schumann weiß das. Und in dieser „einen“ Nacht konnten der Kraftklub-Frontmann und seine Jungs eine Menge Gäste im Musiktheater Piano willkommen heißen.

Kurze Erfrischung nach 40 Minuten: Für Drummer Max Marschk war es nicht die letzte Wasserflasche des Abends. Foto: Florian Hückelheim

Kurze Erfrischung nach 40 Minuten: Für Drummer Max Marschk war es nicht die letzte Wasserflasche des Abends. Foto: Florian Hückelheim

„Geil! Geil! Geil!“, werden einige von ihnen später mit dem Rest ihrer Stimme sagen. Denn das anderthalbstündige Konzert auf der Bühne konnte am Publikum nicht spurlos vorbeigehen. Sollte es auch nicht. Schließlich wollten die fünf Chemnitzer den Frack-Rockern von „The Hives“, die schon eine Stunde zuvor das Sonnensegel im Westfalenpark rockten, beweisen, dass sie die besseren, weil lauteren, Fans haben. Da mussten die Piano-Besucher auch mal einen „Randale“-Refrain lang schreien, so laut sie können. Karl Schumann geht dabei mit gutem Beispiel voran, was bei Kraftklub bekanntlich heißt: nicht piano, sondern Vollgas für die Ohren.

Dusche für die Fans

Für ihr Chorus-Geschrei werden die Fans mit einem Getränk belohnt. Die einzelne Wasserflasche, die Schumann nach gut 40 Konzertminuten in die Menge reicht, findet schnell ihre Bestimmung als Dusche. Nass waren sie jenseits der Bühne aber schon lange vorher. Denn die Grade, die draußen zu einer lauen Sommernacht fehlten, machten das Piano drinnen zum Tropenhaus. Frischluft? Gelegentlich. Deshalb lieber noch ein kühles Bier, gerne von der Bühne. „Jetzt bin ich mal gespannt, ob das klappt“, sagt Karl Schumann und gießt den Fans einen Becher ein. „Ihr müsst das brüderlich teilen“, sagt er noch und serviert anschließend höchst selbst. Zwei Fans, drei große Schlucke, leer.

Also weiter mit Musik: „Eure Mädchen“, „Songs für Liam“, „Zu jung“ und als Zugabe „Ich will nicht nach Berlin“. Letzteres kann live mehr gefallen als im Studioalbum; den Fans gefällt’s sowieso. Als dann auch der letzte nicht mehr nach Berlin will, strömen die rund 300 Kraftklub-Jünger in die Nacht. „Heute Abend kommen wir alle aus Karl-Marx-Stadt“, hat Schumann ihnen vorher gesagt und dann die ostdeutsche Stadt besungen, aus der die fünf Jungs kommen: Karl-Marx-Stadt, was seit 1990 Chemnitz heißt. Und alle haben mitgegrölt: „Ich komm aus Karl-Marx-Stadt, bin ein Verlierer, Babie, original Ostler“. Gestört hat das mitten in der westdeutschen Meisterstadt keinen. Warum auch? Man hatte schließlich gute Gastgeber.

Kraftklub bei „Eine Nacht in Dortmund“ (Fotos: Florian Hückelheim)

Silbermond bei „Eine Nacht in Dortmund“ (Fotos: Florian Hückelheim)

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