Ein Artikel von Joanna Pietryka und Alexandre de Terwangne
Sind die Deutschen immer pünktlich? Müssen die Menschen in Deutschland immer Geld für die Benutzung öffentlicher Toiletten bezahlen? Erasmus-Studenten haben beim „Tag der Akademie“ an der Universität Dortmund in Sketchen ihren Blick auf Deutschland präsentiert. Die Studenten haben die Sketche ursprünglich während ihres Deutschkurses im September vorbereitet. Die drei besten Sketche wurden für die Aufführung ausgewählt. Die pflichtlektüre hat Auslandsstudenten über ihre Erfahrungen mit Deutschen befragt. Waren die Szenen in den Sketchen nur Witze oder haben sie tatsächlich einen wahren Kern?
Muss ich für die Toilette bezahlen?
Der erste Sketch handelt von der Ankunft eines Franzosen in Dortmund. Die Hauptfigur Clément geht in der zweiten Szene im Wald zur Toilette, als ein Kaninchen erscheint und ihn nach Toilettengeld fragt. „Kann ich für die Toiletten mit Visa bezahlen?“, fragt er das Kaninchen. – „Nein, wir sind in Deutschland!“
Zacharie, ein französischer Student, hat uns einen Kommentar dazu gegeben: „Ich mag gern deutsches Bier und deutsche Wurst. Aber ich finde es wie alle Franzosen so unmöglich etwas dafür zu bezahlen, um auf die Toilette zu gehen. Das ist ein unveräußerliches Menschenrecht! Außerdem verstehe ich die Deutschen nicht: Wenn man zu viel Bier trinkt, muss dieses Bier wieder heraus. Das ist ganz normal.“
Das Hausmeister-Problem
Clément ist im ersten Sketch in der letzten Szene in seinem Wohnheim angekommen. Sein Hausmeister zeigt ihm sein Zimmer und erklärt ihm die Siedlung. Clément versteht gar nichts, weil sich der Hausmeister keine Mühe macht, langsam und deutlich zu sprechen.
Wir haben Marga, eine spanische Eramus-Studentin, interviewt, ob sie mit ihrem Hausmeister eine Übereinkunft erzielen konnte. „Ich spreche gar kein Deutsch und mein Hausmeister spricht gar kein Englisch. Das war ein großes Problem für mich. Ich musste meine Freunde um Hilfe bitten, aber für sie war es auch nicht so einfach. Manchmal benutzen wir Google Translator, weil es keine andere Lösung gibt.“
Ich bin Deutscher, ich bin pünktlich
Der zweite Sketch war ganz anders: Er hat den typischen Tag eines typischen Deutschen gezeigt. Gunter, die Hauptfigur, trinkt wieder mal viel Bier. Er ist immer pünktlich und manchmal skeptisch gegenüber Fremden.
Wir haben Nicolai, einen dänischen Erasmus-Studenten, nach seinen Erlebnissen mit der deutschen Alkoholkultur befragt. „Es ist sicherlich richtig, dass Bier einen großen Teil der deutschen Kultur ausmacht, und als Erasmus-Student freue ich mich darüber. Jeden Tag feiern wir alle zusammen, und dann trinken wir natürlich auch sehr viel Bier. Manchmal ist es so einfacher, andere Leute kennenzulernen. Dass ich so viele neue Freunde habe, habe ich dem Bier zu verdanken.“
Trotz dieser verschiedenen lustigen Erlebnisse, sagen alle drei Studenten, dass sie die ersten zwei Monate in Deutschland sehr großartig finden. Sie freuen sich auf das nächste halbe Jahr.
Der „Tag der Akademie“
Beim „Tag der Akademie“ hat die Universität ihre Türen für die Dortmunder Bürger und die Menschen, die an Forschung und Wissenschaft interessiert sind, geöffnet. Bei dieser Gelegenheit ist ein „International Campus“ organisiert worden, um die vielfältigen Möglichkeiten in einer interkulturellen Gemeinschaft zu zeigen, die hier an der TU Dortmund möglich sind.
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