Wenn die Engel im Himmel Plätzchen backen

„Guck mal, die Engel backen Plätzchen“, sagen Eltern und Großeltern gerne, wenn sich der Himmel in der Advents- und Weihnachtszeit rötlich färbt. Da der Himmel, wenn nicht gerade wolkenverhangen, im Herbst und Winter morgens und abends recht häufig gerötet ist, müssen die Engel immer ganz schön fleißig sein. Und wenn der Himmel glüht, stellen sich viele Kinder die Frage, wie die Temperaturen in der himmlischen Backstube wohl sein mögen.

So sieht es aus, wenn die Engel im Himmel Plätzchen backen. Foto: Nobody/Pixelio

So sieht es aus, wenn die Engel im Himmel Plätzchen backen. Foto: Nobody/Pixelio

Der Spruch der backenden Engel ist relativ verbreitet. Googelt man „Engel backen Plätzchen“ spuckt die Suchmaschine 915 000 Ergebnisse aus. Von Himmelsröte auf backende Engel im Himmel zu schließen, die unvorsichtigerweise die Ofentür aufgelassen haben, ist noch gut nachvollziehbar. Doch es gibt natürlich auch eine ganz schnöde wissenschaftliche Erklärung für die Färbung des Himmels, die leider rein gar nichts mit Engeln und Plätzchen zu tun hat: Die vergleichsweise simple Ursache für das Entstehen des Himmelrots ist Lichtbrechung. Steht die Sonne tief am Horizont, muss das Licht einen längeren Weg zurücklegen. Das langwellige Licht (blau) wird dabei von den Molekülen in der Luft sehr stark abgelenkt und gestreut. Übrig bleibt rotes und gelbes Licht, das für die Färbung des Abend- und Morgenhimmels sorgt.

Glaube oder Wissenschaft?

Trotzdem, ich finde die Vorstellung backender Engel auch heute noch toll – die Erklärung der Färbung durch Lichtbrechung ist zwar wissenschaftlich korrekt – aber nicht ansatzweise romantisch. Und ein bisschen Romantik muss in der Vorweihnachtszeit doch auch sein.

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