Campus Total: Der Morgen danach

Die diesjährige Campus-Total ist vorbei. Was am nächsten Morgen bleibt ist jede Menge Müll. Stellt sich die Frage: Wer sorgt dafür, dass der Campus am kommenden Montag wieder in alter Frische glänzt? Dem ging pflichtlektüre für euch nach.

Von Mareike Maack und Melanie Meyer

Verdreckter Boden der Mensa. Fotos: Mareike Maack und Melanie Meyer

Verdreckter Boden der Mensa. Fotos: Mareike Maack und Melanie Meyer

Fünf Uhr morgens an der TU: Langsam geht die Sonne über dem Mensagebäude auf. Die ersten Sonnenstrahlen tauchen den Campus in ein rötliches Licht. Die Vögel zwitschern. Aber da sind auch noch die wummernden Bässe und die bekannte Melodie, bei der alle Atzen singen: „Discopogo, Dingelingeling!“ Übergebliebene Partypeople torkeln nach Hause – berauscht von der neunten Campus-Total-Nacht.

Müll von 7.000 Besuchern Reinigung erfordert viel Koordination

Sie alle haben gefeiert, getanzt, gesungen und dabei natürlich ihre Spuren auf dem Campus hinterlassen. Und wenn 7.000 feierwütige Studenten dies tun, bleibt am nächsten Morgen vor allem eins: Müll.

Zigarettenkippen, zerbrochene Bierflaschen, kaputte Atzenbrillen, alte Flyer und viel Dreck bedecken den Parkettfußboden der Mensa. Auch die Außenanlagen des Campus wurden nicht verschont. Wo man auch hinsieht, befinden sich die Überreste einer durchfeierten Nacht. Um dieses Chaos zu beseitigen und den Campus wieder studierfreundlich zu machen, bedarf es vieler fleißiger Helfer.

Diese Atzen-Brille hat die Partynacht nicht überlebt. Fotos: Mareike Maack und Melanie Meyer

Diese Atzen-Brille hat die Partynacht nicht überlebt. Fotos: Mareike Maack und Melanie Meyer

Während die Einen die Party noch nicht ganz hinter sich haben, machen sich die Anderen bereits an die Aufräumarbeiten. Dass diese neben Knochenarbeit auch ein hohes Maß an Koordination erfordern, weiß Veranstaltungsmanager Horst Koch vom Dortmunder Studentenwerk. „Es geht echt um Timing. Die Firmen, die reinigen oder abbauen, müssen wir zeitlich koordinieren.“ Würden alle gleichzeitig arbeiten, gebe es ein Chaos, sagt er.

Mit von der Partie ist auch die Reinigungsfirma Prior und Peußner GmbH, die dem Dreck in der Mensa den Kampf angesagt hat. Sie fahren harte Geschütze, wie eine Scheuer-Sau-Maschine auf, um den Boden von klebrigen Bierresten und anderen Partyspuren zu befreien. Doch zunächst heißt es für die 15 Reinigungskräfte Akkordfegen und Müllsäckestopfen.

Währenddessen funktioniert Koch als „Schaltzentrale. „Bei mir läuft heute alles zusammen“, sagt er und schon muss er wieder ans Handy. Doch seine gute Laune lässt er sich nicht nehmen. Obwohl er wenig bis gar nicht geschlafen hat, begrüßt er seine Leute mit einem vergnügten „Morgen Jungs! Wollta erstmal frühstücken?“ Das hat er nämlich auch noch nebenbei organisiert: Frühstück für alle.

Horst Koch, Veranstaltungsmanager Studentenwerk Dortmund, Fotos: Mareike Maack und melanie Meyer

Horst Koch, Veranstaltungsmanager Studentenwerk Dortmund, Fotos: Mareike Maack und melanie Meyer

Vergessene Höschen und Erbrochenes

Die Reinigungscrew arbeitet schnell und unerschrocken angesichts der Müllberge. Es riecht unangenehm nach einem Gemisch aus kaltem Rauch und Alkohol, doch das scheint niemand mehr wirklich zu bemerken. Wo manch einer sich vielleicht schon beim Anblick ekeln würde, setzt Koch noch einen drauf. „Auf den Frauenklos war es in diesem Jahr so schlimm wie noch nie: 18 Mal musste  Erbrochenes weggewischt werden“, sagt er. Was ein Rekord! Zum Glück ist davon am nächsten Morgen nichts mehr zu sehen, denn bereits während der Party sorgen Reinigungskräfte dafür, dass die Klos möglichst sauber sind.

Ab und an macht die Putz-Crew pikante Entdeckungen. So finden sich auch schon mal vergessene Höschen oder Boxershorts auf den Klos. Mehr Indizien für vermeintliche Liebesakte auf dem Campus findet man laut Koch aber eher beim Campusfest im Sommer, wenn die Temperaturen angenehmer sind: „Da erwischt man schon mal Pärchen bei der Kopulation im Gebüsch“, sagt er und grinst. Soviel zum Thema Sex auf dem Campus.

Insgesamt ist Koch auch mit der diesjährigen Auflage von Campus Total zufrieden. „Es war nicht dreckiger als in den letzten Jahren und es hat auch sonst keine Probleme gegeben“, sagt er.

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2 Comments

  • Bettina Becker sagt:

    Hallo Horst,

    geht es Deiner Tochter besser? Geht es Dir gut?
    Wann und wo genau ist die Schulung?

    Herzliche Grüße
    Bettina

  • Atzin sagt:

    Super, das Bild von der Atzenbrille:)
    Atzen bringen Klicks;)

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