Gute Nachrichten für euer Portemonnaie: Schüler und Studenten bekommen bald mehr Bafög. Aber was gibt es sonst Neues im Bafög-Dschungel? Die wichtigsten Änderungen und die Reaktionen im Überblick.
Zustimmung bei Asta und Studentenwerken
„Mehr Geld ist zwar immer gut, aber es ist ein wenig spät“, sagt Jascha Stümmler, Sozialreferent des Asta Dortmund. „Die relevanten Änderungen greifen erst ab Herbst 2016, dann ist die letzte Reform sechs Jahre her. Das ist länger als ein durchschnittlicher Studiengang. Es kann also gut sein, dass eine Generation von Studenten gar keine Reform mitbekommen hat und immer mit wenig Geld auskommen musste.“
Stümmler ergänzt, dass 7-10 Prozent mehr Bafög zwar die Inflation abfange, aber die Förderung trotzdem auf einem zu niedrigen Niveau sei, um davon leben zu können.
Julius Kohl von der Stabsstelle Kommunikation der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sieht die Reform vor allem positiv: „Grundsätzlich ist es toll, wenn Studierende sich besser auf ihr Studium konzentrieren können und dafür die Bedingungen geschaffen werden.“
Studentenwerk hofft auf Unterstützung
Das Studentenwerk in Dortmund sieht es ähnlich wie der Asta: „Endlich passiert was! Aber es ist viel zu spät. Warum greift die Reform nicht schon in diesem Jahr?“, fragt Wilfried Blattgerste, Leiter der Abteilung Studienfinanzierung. Blattgerste hofft, dass das Studentenwerk von den Bafög-Millionen des Landes NRW auch etwas abzubekommen: „Wir haben einen erhöhten Personalbedarf für die Bearbeitung der Bafög-Anträge. Außerdem benötigen wir Gelder, um die Infrastruktur für die Studierenden zu verbessern.“
Ob es neue Anträge oder Änderungen in den Bafög-Anträgen geben wird, glaubt Blattgerste nicht: „Es wird meiner Meinung nach keinen Extra-Antrag geben. Die Bafög-Anträge werden automatisch an die Gesetzeslage angepasst“, erklärt der Bafög-Spezialist. Auch über Zeitverzögerungen bei den Bafög-Zahlungen wegen der Umstellung müsse man sich keine Sorgen machen: „Die Umstellung läuft höchstwahrscheinlich elektronisch beim Bund, da sehe ich keinerlei Probleme“, sagte Blattgerste.
Wegen der hohen Mieten in Düsseldorf begrüßt das Studentenwerk Düsseldorf die Bafög-Novelle: „Die Änderung ist sehr positiv, aber meiner Meinung nach auch etwas spät. Ich hätte sie mir zumindest ein Jahr eher gewünscht. Insbesondere die Erhöhung des Mietkostenanteils war besonders notwendig, da hier in Düsseldorf die Mieten ständig steigen“, teilt Monika Zerbin, Leiterin der Abteilung Ausbildungsförderung des Düsseldorfer Studentenwerkes mit. Sie erwarte wie das Studentenwerk Dortmund auch keine Verzögerungen bei den Bafög-Zahlungen durch die Umstellung. Im Gegensatz zu Dortmund gebe es in Düsseldorf im Studentenwerk keinen Personalmangel, auch daher rechnet Monika Zerbin nicht mit organisatorischen Problemen.
Teaserbild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de
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