Die Qual der Stupa-Wahl: eine Analyse

An der TU Dortmund stehen die Wahlen für das Studierendenparlament und den Senat an. Merken tut man davon bisher fast nichts. Auch die Wahlzeitung verrät nicht wirklich viel über die Kandidaten und die Programme der einzelnen Listen.

Dabei gehören die Wahlen zu den wenigen Augenblicken im Jahr, an denen ein durchschnittlicher Student überhaupt Notiz davon nimmt, dass es so etwas wie eine studentische Selbstvertretung gibt.

Informationen nur auf dem Campus

Das StuPa setzt sich für Datenschutz ein, verliert aber an Transparenz. Grafik: Ophoven

Das StuPa setzt sich für Datenschutz ein, verliert aber an Transparenz. Grafik: Ophoven

Seit gut einer Woche nun wird die Wahlzeitung auf dem Campus und in den Wohnheimen verteilt. Laut einem Beschluss des Studierendenparlamentes ist eine Verbreitung über den Campus hinaus nicht vorgesehen. Die Begründung: Datenschutz.

Das öffentliche Interesse an dieser Wahl ist außerhalb des Campus sicherlich noch geringer als auf dem Campus selber – im vergangenen Jahr lag die Wahlbeteiligung bei knapp über 5 Prozent -, in Zeiten des Internets wirkt diese Maßgabe aber sehr anachronistisch. Natürlich kann man die Wahlzeitung auch dort einsehen, dafür muss der Computer aber mit dem Uni-Netzwerk verbunden sein. Wer also keine Papier-Ausgabe erhalten hat, kann sich die Zeitung nur in der Bibliothek oder am eigenen Rechner im Uni-WLAN ansehen.

Welcher Wahlkampf?

Überhaupt wird man das Gefühl nicht los, dass die Kandidaten gar nicht so recht ins Studierendenparlament einziehen wollen – Flyer, Poster oder sonstige Wahlkampfaktionen waren bisher sehr rar gesät.

Die Wahl wird vom 21. bis zum 24. Mai durchgeführt. Setzt sich der Trend von weniger Wahlbeteiligung fort?

Die Wahl findet vom 21. bis zum 24. Mai statt. Wie viele gehen diesmal zur Wahl?

Ein Blick in die Wahlzeitung verschafft auch nicht wirklich Aufklärung. Viele Programme wirken beliebig und werben für mehr Transparenz – sehr originell. Andere Listen wollen hingegen nicht einmal ihre Namen neben dem eigenen Programm stehen haben. Teilweise finden sich sogar plumpe Behauptungen von erreichten Zielen, deren Zukunft eher ungewiss ist. Bei solchen Ärgernissen belustigt die Forderung nach Hängematten auf dem Campus eher.

Listen kommen, Listen gehen

Neben den etablierten Listen treten in diesem Jahr zwei neue Listen zur Wahl ins Studierendenparlamentes an: der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (kurz: RCDS) und die antifaschistische Liste.

Der RCDS ist war bereits vor einigen Jahren im Dortmund StuPa vertreten und ist vergleichsweise konservativ. Personelle Überschneidungen mit der Jungen Union in Dortmund sind daher nicht zufällig. Das politische Spektrum an der TU Dortmund wird somit breiter.

Insgesamt treten aber weniger Listen als im vergangenen Jahr an, da beispielsweise die Anwesenheitsliste nicht mehr kandidiert. Obwohl die Anwesenheitsliste derzeit noch im AStA vertreten ist, ist der Grund nachvollziehbar: Einige Mitglieder haben ihr Studium beendet.

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