Starkoch serviert in der Mensa

Dortmund. In die Mensa geht man zum Sattwerden, ins Sternerestaurant für die ausgefallenen Feinschmecker-Kreationen. Die Aktion „Campus Cooking“ bringt beides zusammen. In dieser Woche brutzelt der bekannte Koch Kevin von Holt pro Tag je ein Gericht in der Mensa der TU Dortmund.

Normalerweise beginnt Kevin von Holts Arbeitstag um 9 an, heute steht er schon um 7 in der Küche. Fotos: Verena Hilbert

Normalerweise fängt Kevin von Holts Arbeitstag um neun Uhr an, heute steht er schon um sieben Uhr in der Küche. Fotos: Verena Hilbert

Seit sieben Uhr steht Kevin von Holt schon in der Küche. „Es ist mir wichtig, mit den Jungs hier anzufangen“, sagt er. Das sei gut für eine funktionierende Kommunikation in der Mensa-Küche. Die Mitarbeiter und er bereiten confierte Hähnchenkeule mit Blumenkohl und selbstgemachten Kartoffelchips zu. Trotz Starkoch bleiben die Preise in etwa wie bei anderen Aktionsgerichten. Es ist das zweite Semester, in dem von Holt durch ganz Deutschland reist, Uni-Mensen besucht und dort kocht. „Ich finde das Thema ganz spannend, Abwechslung in die Mensaküche zu bringen“, sagt der Hamburger.

Mensaessen zum Nachkochen

Die Gerichte kann man als Student leicht nachkochen.

Die Gerichte kann man als Student leicht nachkochen.

„Die Aktion kommt bei den Studenten sehr gut an“, so Richter. „Es ist eine Abwechslung , weil sich der Speiseplan in den Mensen ja prinzipiell immer wiederholt“.

Bei der Planung der Gerichte achteten die Köche vor allem auf die Mensatauglichkeit. Die Rezepte seien aber auch studentenküchenfreundlich, damit auch jeder sie nachkochen könne. Auch sonst sind die Bedingungen für die Köche in der Mensa ungewohnt. „Es ist schon etwas anderes, ob man für fünf oder hundert Leute kocht, oder hier in der Mensa für mehrere hundert“, sagt von Holt. Da müsse man das Menü natürlich den Gegebenheiten anpassen, aber „es geht mehr, als man denkt“.

Aber wie soll es sein, richtig gutes Mensaessen? „Das Essen muss auch mir schmecken, bevor es rausgeht“, sagt Mensa-Küchenchef Winfried Koepke. Gerade in der Mensa müssten die Gerichte günstig und trotzdem gut sein. Das sei bei zwölf bis 14 Gerichten am Tag gar nicht so einfach. Trotzdem hätten vor allem neue Küchengeräte die Arbeit erleichtert und das Essen verbessert.

Eigentlich betreibt Kevin von Holt eine Kochschule in Hamburg.

Eigentlich betreibt Kevin von Holt eine Kochschule in Hamburg.

Für Kevin von Holt muss das Mensaessen vor allem massenkompartibel sein. „Man sollte Produkte verwenden, die viele Menschen mögen“, sagt er. Dass das nicht nur Pommes und Schnitzel oder Spaghetti Bolognese sein müssen, zeigt er mit seinen Mensagerichten.

Einmal ihm Semester tourt das „Campus Cooking“- Team mit zwei Köchen durch ganz Deutschland. Die laufende Tour ist schon die achte. Gesponsert wird die Aktion von der Telekom. Das Team besucht zehn Unis pro Semester, darunter die Mensen in Bonn, Mannheim, Würzburg, Kiel und eben Dortmund. „Die TU Dortmund ist vor allem durch ihre Größe geeignet“, sagt Eventmanager Marcus Richter. So erreiche die Telekom mit der Werbeaktion möglichst viele Studenten. Ausschlaggebend für die Wahl sei aber auch die optisch schöne und neue Mensa gewesen.

Kevin von Holt ist noch bis Freitag in Dortmund und bietet jeden Tag ein Gericht in der Mensa an: Am Dienstag gibt es einen Asia Hot Pot, am Mittwoch einen Buttermilch-Kartoffeltopf mit Fleischeinlage, am Donnerstag Apfel-Nuss-Couscous mit lackierten Hähnchenbruststreifen und am Freitag Cannelloni-Waben gefüllt mit Thunfisch-Bolognese.

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