AStA der TU: Alles beim Alten?

Der AStA an der TU Dortmund hat sich für die kommende Legislaturperiode einiges vorgenommen. Die Verantwortlichen wollen das Interesse an der Hochschulpolitik unter den Studierenden erhöhen. Das ist auch bitter nötig, denn bei der letzten StuPa-Wahl lag die Beteiligung bei gerade einmal 5,1 Prozent. Im Interview mit pflichtlektüre verraten die Vorsitzenden des AStA, wie das klappen soll.

pflichtlektüre: Ihr habt die Wahl zwar gewonnen, mit der Wahlbeteiligung könnt ihr aber nicht wirklich zufrieden sein. Was wollt ihr unternehmen, damit künftig wieder mehr Studenten zur StuPa-Wahl gehen?

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Marc Hövermann ist der Vorsitzende des AStA. Er ist 27 Jahre alt und studiert Wirtschaftswissenschaften. Foto: Christopher Ophoven

Marc Hövermann: Wir prüfen derzeit eine Änderung des Wahlverfahrens, um eine bessere Wahlbeteiligung zu erreichen. Ziel ist, dass alle Studierenden überall auf dem Campus ihre Stimme abgeben können. Außerdem wollen wir das Interesse für Hochschulpolitik unter den Studierenden deutlich erhöhen. Dafür müssen wir aber erst mal klar machen, was StuPa und AStA überhaupt sind und welche Aufgaben sie haben.

pflichtlektüre: Im Prinzip haben die Wahlen im Sommersemester 2011 die Zusammensetzung des AStA kaum verändert. Viele Referenten und auch fast alle Listen aus dem vergangenen Jahr sind wieder dabei. Es fehlen nur die JuSos, sie sind nur in der Opposition. Warum ist das so gekommen? Immerhin hat diese Liste mit Jascha Stümmler 2010 den Vorsitzenden des AStA gestellt.

Horatiu Dancu: Die inhaltlichen Punkte haben nicht gestimmt und deshalb haben sich die JuSos gegen eine Beteiligung an der Koalition entschieden.

Marc Hövermann: Wir haben von Anfang an mit fast allen Listen gesprochen, wir haben auch sehr viel mit den JuSos verhandelt. Die Tür ist nach wie vor offen, von unserer Seite können wir die Koalition jederzeit erweitern.

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Horatiu Dancu war schon in der vergangenen Legislaturperiode stellv. Vorsitzender des AStA. Er ist 28 Jahre alt und studiert Bauingenieurwesen. Foto: Christopher Ophoven

pflichtlektüre: Statt der JuSos ist die Apfel-Liste jetzt im AStA. Ist denn eine solche Liste überhaupt ernst zu nehmen? Im Wahlkampf hat sie unter anderem damit geworben, dass man sich für den Erhalt des kostenlosen Senfs in der Mensa einsetzt.

Marc Hövermann: Wenn man das Wahlergebnis betrachtet, dann interessiert das anscheinend viele Studenten – das muss man berücksichtigen.

pflichtlektüre: Die Wahlbeteiligung erhöhen und mehr Interesse an der Hochschulpolitik bei den Studenten wecken – das sind euere Ziele. Was nehmt ihr euch sonst für die kommende Legislaturperiode vor?

Marc Hövermann: Wir wollen einen Schwerpunkt bei der Lehre setzen, die sich inhaltlich und auch qualitativ verbessern muss. Wir sind mit der Hochschule im Gespräch, um beispielsweise die Seminargrößen deutlich zu reduzieren.

Horatiu Dancu: Außerdem wollen unser Projekt Fahrradausleihe fortführen, einerseits um den Campus etwas umweltfreundlicher zu gestalten, gleichzeitig aber auch um den Erasmus-Studenten ein Fahrrad zur Verfügung zu stellen. Die haben sich oft ein Fahrrad gekauft, sind es dann aber bei ihrer Abreise nicht mehr los geworden.

pflichtlektüre: Entscheidungen treffen und euere Ziele umsetzen, könnt ihr aber nur, wenn das StuPa auch beschlussfähig ist – das war in der Vergangenheit oft nicht der Fall, weil nicht genügend Abgeordnete anwesend waren. Wie wollt ihr das Problem lösen?

Horatiu Dancu: Zur Debatte steht unter anderem eine Verkleinerung des StuPa. Allerdings glaube ich, dass wir in diesem Jahr nicht solche Probleme haben werden, weil wir personell einfach besser aufgestellt sind. Wenn jemand krankheitsbedingt ausfällt, dann gibt es genügend Vertreter. Das war in der Vergangenheit nicht so.

Marc Hövermann: In der Koalition haben wir außerdem klar geregelt, dass jeder Abgeordnete für Ersatz zu sorgen hat, falls er nicht kann. Was die anderen Listen im StuPa anbelangt, sind wir als AStA nicht in der Position, irgendwelche Vorgaben zu machen.

pflichtlektüre: Der AStA war aber auch nicht immer vollzählig. Einzelne Abgeordnete haben mehrfach gefehlt, dabei kriegen sie eine Aufwandsentschädigung für ihre Arbeit. Das ist besonders ärgerlich, weil dieses Geld von den Studenten kommt.

Marc Hövermann: Wir wollen das definitiv ändern. Wenn die Arbeitsergebnisse nicht stimmen oder jemand öfter nicht erscheint, dann wird es zu einer Neubesetzung kommen.

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Vor diesen Räumen wird demnächst wohl das neue AStA-Auto parken. Ab Dezember 2011 soll das Leasing-Fahrzeug zur Verfügung stehen. Foto: Christopher Ophoven

pflichtlektüre: Seit mehreren Jahren überlegt das StuPa ein Auto anzuschaffen. Vor Kurzem wurde der Beschluss gefasst, ein Fahrzeug für drei Jahre zu leasen. Insgesamt liegen die Kosten dafür bei rund 14 000 Euro. Braucht ihr das Auto wirklich?

Horatiu Dancu: Wir haben darüber in den vergangenen Jahren immer wieder  diskutiert. Bisher kamen wir zu dem Ergebnis, dass es sich nicht lohnt. Das hat sich jetzt geändert. Die Zahl der Veranstaltungen, die vom AStA organisiert oder unterstützt werden, hat stark zugenommen. Wir brauchen das Fahrzeug aber auch um den AStA-Copy-Shop mit Papier zu versorgen. Unsere Lagerräume sind am Süd-Campus, die Geräte sind aber am Nord-Campus. Ich glaube nicht, dass sich die H-Bahn für den Transport von einer Palette Papier eignet.

pflichtlektüre: Aber rechnet sich das denn wirklich? Schließlich sprechen wir von 14 000 Euro.

Horatiu Dancu: Bisher haben wir für die Veranstaltungen Autos gemietet. Das Leasing rechnet sich im Vergleich dazu auf jeden Fall, wir haben das auch mehrfach durchgerechnet. Ein Mietauto kann zudem auch nicht jeder nutzen. Da ist ein Leasing-Fahrzeug, das man immer zur Verfügung hat und das jeder nutzen kann, deutlich sinnvoller. Das Auto soll auch den Fachschaften und studentischen AGs zur Verfügung gestellt werden, wahrscheinlich über ein Online-Buchungsverfahren.

4 Comments

  • A_E sagt:

    Ich weiß nicht an welcher Stelle ich unsachlich gewesen sein soll. Das ist meine persönliche Meinung, damit müsst ihr klar kommen oder ihr lasst es halt bleiben.

    Als einflussreiche Liste der Studierendenschaft gibt es andere Kanäle und Möglichkeiten sowas zu kommunizieren. Dazu braucht man keine Kommentarfunktion auf der Seite der Pflichtlektüre.

    Gruß
    Echtermann

  • Hallo A_E,

    Kritik und Anregungen sind bei uns immer Willkommen aber bitte sachlich bleiben!
    Es geht hier nicht darum Werbung zu machen sondern die Leser zu informieren. In dem Artikel werden die Ziele von APFEL ein wenig einseitig dargestellt, aus diesem Grund wurde der Artikel von uns durch eine Reihe weiterer Ziele ergänzt.
    Ekelhaft wäre es gewesen wenn man eine Liste diffamiert, die sich dafür einsetzt die Lebens- und Lernbedigungen auf dem Campus zu verbessern.

    Bei weiterer Kritik oder Anregungen kannst du uns gerne unter
    info@apfel4students.de
    kontaktieren.

  • A_E sagt:

    Ist schon ein wenig ekelhaft, wenn eine Liste die im AStA vertreten ist den Artikel als so billige Werbefläche nutzt…

    Gruß

  • Wofür setzt sich APFEL ein?:

    – Masterplatzgarantie für alle Bachelorabsolventen der TU!
    – Verlängerung der Mensaöffnungszeiten
    – Kostenloses Trinkwasser im Foyer und in der Mensa
    – Kostenloses Obst
    – Abendmensa
    – Pizzacounter
    – Ketchup- und Mayotütchen günstiger anbieten
    – Erhaltung des kostenlosen Senfs in der Mensa
    – Keine Einsparungen bei Studium & Lehre!
    – ein vielfältiges Kulturprogramm auf dem Campus (Stand-up-Comedy, Bands, Lesungen, Kabarett, usw.)
    – Unicard als Studentenausweis, Ticket, Kopierkarte und Bibliothekausweis
    – Mehr Spinde/Schließfächer in den Bibliotheken endlich diebstalsicher gestalten
    – Mehr Unterstützung für Programme (Erasmus, AAA) von internationalen und deutschen Studierenden
    – vermehrte Einführungsveranstaltungen und bessere Betreuung für Ausländische Studierende
    – Mehr Einfluss auf politische Entscheidungen an der Uni
    – Bafög und Wohngelderhöhung
    – Notenverbesserung für bereits bestandene Prüfungen in allen Studiengänge
    – Nie wieder Studiengebühren!

    Natürlich kann man unter info@apfel4students.de auch Kontakt zu den APFEL-Mitgliedern aufnehmen, um Unterstützung für verbesserungswürdige Bereiche im Studentenleben der TU zu erhalten.
    Einer solchen Bitte wurde entsprochen, durch das Engagement für den Erhalt des kostenlosen Senfs in der Mensa!

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