„Unternehmen“ AStA

Der AStA der TU Dortmund hat große Ziele. Der Allgemeine Studierendenausschuss ist die Exekutive aller Studierenden. Er hat in der Vergangenheit viele Demonstrationen organisiert und betreibt einen Copyshop. Jetzt möchte der AStA ein eigenes Auto und träumt von einem Café.

Auf der Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) am Dienstag zeigte sich der AStA schaffensfroh. Eigenes Auto, eigener Cafébetrieb – das sind die Pläne. Doch bis dahin liegt noch ein weiter Weg.

Horatiu Dancu ist Kulturreferent des AStA. Foto: privat

Horatiu Dancu ist Kulturreferent des AStA. Foto: privat, Teaserbild: pixelio.de / S. Hofschläger

Das Kulturteam des AStA hatte angeregt, die Arbeit des Studierendenausschusses durch die Anschaffung eines Autos zu erleichtern. Zahlreiche Veranstaltungen und Transporte ließen den Wunsch nach mehr Mobilität wachsen. Der AStA fährt regelmäßig Getränkekisten und Musikanlagen zu Veranstaltungsorten oder lässt bei Demonstrationen die Menschenmassen vom Auto aus beschallen.

Dafür sei ein eigenes Auto dringend notwendig, sagte Horatiu Dancu, der Kulturreferent des AStA. "In der Vergangenheit wurden dafür oft Privatfahrzeuge genutzt. Das ist ja nicht Sinn der Sache", erläuterte Dancu. Das Auto könnte auch von anderen Gremien oder den autonomen Referaten genutzt werden. Auch andere ASten haben eigene Autos, lange Zeit auch der der Uni Duisburg-Essen.

Der dazugehörige Antrag, der am Dienstag in der Sitzung des StuPa vorgelegt wurde, konnte aber noch nicht überzeugen. Die Entscheidung wurde vertagt und ging zunächst zurück an den AStA. Vor allem die langfristigen Kosten für ein Auto stießen auf Bedenken im StuPa. Es soll geklärt werden, wer genau damit fahren darf, wie der Zugang kontrolliert wird und wie die rechtlichen Rahmenbedingungen im Falle eines Unfalls sind.

Versicherungs- und Umweltfragen

Vor allem der bisherige Vorschlag für eine Versicherung stieß bei den Parlamentariern auf Widerwillen. Zwar bedeutet eine Altersbeschränkung der Fahrer auf mindestens 24 Jahre, dass die Kosten für die Versicherung deutlich niedriger sind. Allerdings würde so ein Großteil der Studenten im Ausschuss als Fahrer ausgeschlossen.

Florian Feldhaus von der Grünen Liste äußerte zudem Bedenken, dass die Anschaffung eines AStA-Autos aus ökologischer Sicht fragwürdig sei. "Bisher wurden nur wirklich notwendige Fahrten mit dem Auto gemacht. Wenn aber ein Auto ständig zur Verfügung steht, ist die Versuchung groß, es auch aus Bequemlichkeit zu nutzen", sagte Feldhaus. Der AStA wird nichtsdestotrotz zur nächsten Sitzung weitere Angebote einholen. Es soll geklärt werden, ob ein Gebrauchtwagen, ein Neuwagen oder vielleicht ein geleaster Wagen den AStA zu seinen vier Rädern bringen könnte.

Eigenes Café geht in die Testphase

Für den Bau des IBZ werden 500.000 Euro Studiengebühren ausgegeben. Foto: Robert Zapp

Für den Bau des IBZ wurden eine halbe Million Euro an Studienmitteln ausgegeben. Archiv-Foto: Robert Zapp

Solange müssen die Studierendenvertreter noch zu Fuß gehen. Doch zumindest für ihr zweites Projekt dürfte das wenig hinderlich sein. Denn der AStA träumt davon, ein Café im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) zu eröffnen. Schon seit zwei Jahren gab es mehrere Versuche ein Kulturcafé zu eröffnen. Diese seien laut Horatiu Dancu aber an der Verwaltung und nicht bewilligten Geldern gescheitert.

Deswegen wird es im Sommersemester zunächst ein Testprojekt geben. An zwei Nachmittagen in der Woche möchte der AStA bei Veranstaltungen im IBZ Studenten mit Kaffee, Tee und abgepackten Kioskartikeln versorgen. Doch mit der Verköstigung soll kein Gewinn erzielt werden. Ziel sei es vor allem, Studenten in das neue Gebäude in der Emil-Figge-Straße zu locken.

IBZ nicht für Café ausgelegt?

"Es ist dem AStA sehr wichtig, dass das IBZ von Studenten genutzt wird. Immerhin wurde es mit einer halben Million Euro aus Studienmitteln finanziert", sagte Dancu. Das "Caféprojekt" läuft ein Semester lang ab dem 5. April. Sollte es gut laufen, wünscht sich der AStA ein dauerhaft eingerichtetes Café im IBZ. Im Referat Internationales, das für das IBZ zuständig ist, sieht man das allerdings skeptisch. Das IBZ sei für ein Café gar nicht ausgelegt, heißt es dort.

So ist der Traum vom eigenen Café schwerer zu realisieren als gedacht. Doch im neuen Semester kann sich jeder zumindest zwei Mal die Woche vom "Unternehmen AStA" im IBZ bewirten lassen.

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