Mehr Hilfe für Flüchtlingskinder ohne Angehörige

Berlin. Die Bundesregierung will die Situation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verbessern. Dafür sollen die Flüchtlingskinder, die ohne Angehörige nach Deutschland kommen, besser auf alle Städte und Kommunen verteilt werden, sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig dem Hamburger Abendblatt. Besonders betroffene Kommunen –  wie Dortmund – sollen entlastet werden.

Minderjährige Flüchtlinge müssen bisher da untergebracht werden, wo sie von den Behörden zum ersten Mal erfasst werden. Dadurch nehmen bestimmte Städte wie Hamburg, Dortmund oder Köln besonders viele Kinder auf. Das liegt beispielsweise daran, dass dort viele Züge aus Italien ankommen – dem Land, in dem viele Flüchtlinge aus Kriegsgebieten die Weiterreise nach Deutschland antreten.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die als Flüchtlinge unbegleitet nach Deutschland kommen, steigt. 2013 lag sie bei 6584  das sind etwa 2000 mehr als im Vorjahr. Von allen 1519 Flüchtlingskindern, die 2013 in NRW ankamen, nahmen Dortmund und Köln zusammen mehr als die Hälfte auf. Die beiden Städte sind stark überlastet.

Ministerin Schwesig möchte das ändern. „Wir müssen die Situation entzerren, um individuelle Betreuung in kleineren Wohngruppen oder im Idealfall in Pflegefamilien zu gewährleisten“, sagte sie. So solle auch verhindert werden, dass manche Kinder und Jugendliche nach ihrer Ankunft kriminell werden. Den entsprechenden Gesetzesentwurf möchte Schwesig im März vorlegen.

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