Nicht genug Lehrer für Flüchtlingskinder

Die Gewerkschaft „Erziehung und Wissenschaft“ (GEW) fordert die Bundesländer auf, bis zu 25.000 neue Lehrerstellen zu schaffen. Wie die Funke Mediengruppe berichtet, begründet die Bildungsgewerkschaft den Bedarf mit der steigenden Anzahl schulpflichtiger Flüchtlingskinder. 

Mit circa 325.000 Flüchtlingskindern rechnen die Kultusminister für Herbst 2016. Es seien bereits mehr als 7.000 Lehrerstellen geschaffen. Laut GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) müssten aber bis zu 25.000 neue Lehrer eingestellt werden, um mit der bevorstehenden Herausforderung angemessen umgehen zu können.

„Die Nagelprobe kommt im nächsten Jahr“, sagte Marlis Tepe, GEW-Vorsitzende, im Gespräch mit der Funke Mediengruppe. „Um genügend Lehrer zu finden, müsste es bereits jetzt eine zweite Einstellungswelle geben.“

Stellen würden aktuell mit Hilfe von arbeitslosen Lehrern, Hilfskräften, Studenten und Pensionären geschaffen. „Es ist besser jemanden zu haben, der keine richtige Qualifikation hat, als keinen einzustellen. Viele Schulen stellten mit eigenen Mitteln Hilfskräfte ein – zum Beispiel arabischsprachige Studenten“, sagte Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes gegenüber dem Medienhaus.

In 2016 erwartet das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen doppelt so viele schulpflichtige Flüchtlingskinder wie in diesem Jahr. Es geht von einer Steigerung von 40.000 auf 80.000 Kinder aus. In diesem und im nächsten Jahr sollen laut Schulministerium 5.700 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen werden.

Bisher ist nur knapp die Hälfte der Flüchtlingskinder in deutschen Schulen angekommen. Denn in manchen Bundesländern greift die Schulpflicht erst nach drei, in anderen erst nach sechs Monaten. Zudem sind viele Minderjährige noch gar nicht in den Städten angelangt, in denen sie längerfristig bleiben werden.

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