Die Ästhetik des Verfalls

Es sind verfallene Ruinen, die Urban Explorer begeistern. In stillgelegten Industrieanlagen, verlassenen Herrenhäusern und abrissreifen Villen finden sie Ästhetik und Schönheit, wo andere nur Abschaum sehen.

Eine verlassene Industrieruine irgendwo im Ruhrgebiet. Verlassen jedoch nicht ganz. Denn die Urban Explorer André Winternitz, Natalie Lorenzo Mato und Holger Kneifel – sie selbst nennen sich Ruinenfotografen – besuchen diesen Ort schon zum wiederholten Male. In ihrer Freizeit fotografieren und dokumentieren sie den Verfall von Ruinen. Ein Hobby, das nicht immer ganz legal ist.

Urban Exploration bzw. Urbex ist eine Art der Stadterkundung. Dabei erforschen Urban Explorer hauptsächlich Gebäude des städtischen Raumes. Dazu gehören Industrieruinen, Kanalisationen, Katakomben, Sanatorien, aber auch alte Herrenhäuser und Villen. Es ist ein Hobby, das sie mittlerweile mit Menschen aus aller Welt teilen. Die Spuren der Zeit, die diese Gebäude in sich tragen, werden von den „Explorern“ fotografiert und sorgfältig dokumentiert. Neben der tatsächlichen Erforschung der Ruinen gehört daher auch eine aufwendige Recherche zur Historie der Objekte dazu.

Ihre Funde archivieren der Redakteur Winternitz und seine Lebensgefährtin, die examinierte Altenpflegerin Lorenzo Mato, im Internet. Auf ihrer Webseite ROTTENPLACES haben sie inzwischen mehr als 200 verfallene Objekte und über 12.000 Fotografien archiviert. Dass ihre Leidenschaft oft mit Gefahren verbunden und stellenweise auch nicht ganz legal ist, wissen die beiden. Dennoch haben sie sich der besonderen Ästhetik des Verfalls verschrieben. Wie sie mit Gefahren umgehen erzählt Winternitz in der folgenden Audioslideshow.

Fotos: Judith Schmitz und Benjamin Schröder

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