View: Feiern über den Dächern Dortmunds

Seit Dezember 2010 hat das Dortmunder U einen neuen Bewohner in seiner siebten Etage. In 60 Metern Höhe befindet sich das „View“ – Restaurant, das sich an jedem ersten Freitag im Monat, sowie an Samstagen und vor Feiertagen in einen modernen Club verwandelt.

Thomas Pieper, der Geschäftsführer der panUrama GmbH. Fotos: Anastasia Mehrens

Thomas Pieper, der Geschäftsführer der panUrama GmbH. Fotos: Anastasia Mehrens.

Das Dortmunder U hat „Ausstrahlung“. Und das nicht erst seitdem, die „Fliegenden Bilder“ von Adolf Winkelmann über die Geländefassade flitzen. Thomas Pieper (45), der Geschäftsführer des Views, sowie sein Partner Till Hoppe waren von Anfang an von dem Wahrzeichen Dortmunds begeistert. Sogar als Bauruine in ganz schlechtem Zustand, die in erster Linie von Tauben bevölkert war, hat der Raum unter dem U Piper beeindruckt: „Wir haben sofort das Potenzial des oberen Stockwerkes erkannt. Der Raum war mehr als überzeugend – trotz allem Dreck.“

Überzeugend genug um den Zuschlag der Stadt Dortmund für die Nutzung der Fläche zu bekommen war auch die Idee, das gastronomische Objekt mit dem Tanzclub unter einen Hut zu bringen. Das Konzept kommt ursprünglich aus den USA und wurde in Deutschland von Pieper und Hoppe umgesetzt.

Das besondere am View ist seine Lage. Hier liegt die ganze Stadt den Tanzenden zu Füßen. Kein anderer Club in Dortmund kann damit aufwarten. Eine weitere Besonderheit soll zukünftig auch die Außenterrasse sein. Sie soll laut Pieper eine „Wahnsinnslocation“ darstellen und einen atemberaubenden Blick über die Stadt schaffen. Eine „Wahnsinnslocation“ ist sie im Moment aber noch nicht. Bis jetzt kann man nur die Baustelle sehen. „Wenn man dem Versprechen der Stadt Glauben schenken darf, wird sich die Lage bald ändern“, so Pieper. Sie hätten mit der Fertigstellung eigentlich schon im vergangenen Sommer gerechnet. Für die Betreiber sei im Sommer das Restaurant ohne Außenbereich ein großes Problem.

Restaurant und Club in einem

Das Publikum im View ist sehr bunt.

Das Publikum im View ist sehr bunt.

Bevor man es nachts richtig rocken lässt, trifft man sich oft mit Freunden zum gemütlichen Vortrinken – in einer Bar oder auch zu Hause. Wenn man sich für den Abend im View entscheidet, kann man sich das sparen. Das View setzt auf Multifunktionalität und bietet volles Programm an. Vom Candle-Light-Dinner über Chillen im Loungebereich bis zum Tanzen in einem modernen Club. „Man kann bei uns ab 18 Uhr einen Tisch reservieren und später in den Abend reingrooven“, sagt Pieper. Gegen 23 Uhr wechselt die Stimmung. Der DJ kommt ans Pult und die größte Leinwand Dortmunds (neun mal sechs Meter) wird heruntergefahren. „Die Party beginnt – besser geht es eigentlich nicht“, sagt Pieper.

Manche Gäste finden das Angebot aber nicht so ideal wie Thomas Pieper. Lena (24), studiert an der TU Dortmund Erziehungswissenschaften und findet es „grausam“, dass man im View um punkt 23 Uhr seinen Platz für anschließende Partys freigeben muss: „Ich will meinen Abend selber gestalten und mag es nicht, wenn jemand für mich entscheidet, wann ich mit dem Essen fertig sein muss. Im View ist es aber leider so“, sagt Lena. Damit man dieses Problem nicht hat, empfiehlt Pieper einen Tisch im Randbereich zu reservieren. So kann man seinen Platz länger behalten.

Klein aber groß

Für eine Flasche Brinkhoff´s gehen 2,9 € über den Tisch.

Für eine Flasche Brinkhoff´s gehen 2,9o € über den Tisch.

Bis zu 600 Menschen können im View feiern. Wenn die Dachterrasse eröffnet wird, rechnen die Betreiber mit 200 Menschen mehr. An sich ist das View ein kleinerer Club, aber durch die Spitze, die eine Höhe von 25 Metern hat, wirkt der Raum groß. Auch viele Besucher heben die besondere Architektur des Clubs hervor. „Auch wenn es nicht so viele Leute gibt, sieht es hier nicht leer aus. In anderen Clubs habe ich dann das Gefühl, dass ich in einer Aula tanze. Im View ist das nicht der Fall“, sagt Julia (23), Psychologie-Studentin aus Bochum.

Was das View von den anderen Clubs noch unterscheidet, ist das gemischte Publikum. Hier ist es schwer, genau zu sagen, wen die Organisatoren ansprechen wollen: Studenten und Geschäftsleute, mit Sneakers und High-Heels, lässig und elegant – die Palette von Besuchern ist richtig bunt und breit. „Wir sind ein Kunst-Haus und wollen nicht nur in eine Richtung gehen. Unsere Klientel ist völlig verschieden und ein Dress Code ist bei uns kein Thema“, so Pieper.

Über die Musik und Sicherheit im View und Eindrücke von der Tanzfläche gibt es weitere Informationen auf der nächsten Seite.

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