Neues Prorektorat für „Diversitätsmanagement“

Mit großer Mehrheit hat der Senat der TU Dortmund am Donnerstag die Umstrukturierung des Rektorats bestätigt. Die Neuerungen: Prof. Metin Tolan soll das Ressort Studium übernehmen, seine Nachfolge im Bereich Forschung soll Prof. Andrzej Górak antreten. Die Leitung des neugeschaffenen und damit vierten Prorektorats Diversitätsmanagement übernimmt Prof. Barbara Welzel.

Eigentlich stellte sich nach dem Rücktritt von Prof. Walter Grünzweig als Prorektor Studium zum 1. April vor allem die Frage nach seiner Nachfolge. Doch Tagesordnungspunkt 4 der außerordentlichen Senatssitzung, „personelle Ergänzung des Rektorats“, bot eine Überraschung: So stellte Rektorin Prof. Ursula Gather die Idee des neuen Rektorats für Diversitätsmanagement vor.

Prof. Barbara Welzel leitet das neue Prorektorat Diversitätsmanagement, das die kulturelle und soziale Vielfalt an der TU kümmern soll. Damit beschäftigt sich Welzel allerdings auch in ihrer Forschung. Sie hat einen historischen Stadtführer durch Dortmund für Kinder erstellt. Foto: Jürgen Huhn.

Prof. Barbara Welzel leitet das neue Prorektorat Diversitätsmanagement, das die kulturelle und soziale Vielfalt an der TU fördern soll. Damit beschäftigt sich Welzel allerdings auch in ihrer Forschung. Sie hat einen Stadtführer durch Dortmund für Kinder erstellt. Foto: Jürgen Huhn.

Es solle Fragen der Gleichstellung, sozialer Vielfalt und neuer Gedanken bearbeiten. „Damit werten wir diesen Bereich auf und machen ihn zu einem Thema der Universitätsleitung“, erklärte Gather. Seit Mitte 2009 war die Stabsstelle von Dr. Ute Zimmermann für Gleichstellungsfragen zuständig, mit der das Prorektorat nun zusammenarbeiten wird.

Diversitäts-Prorektorin Welzel: „Neue Wege finden“

Die erste Aufgabe des neuen Prorektorats sei zunächst die Kommunikation: „Es geht mir nicht darum, nur zu reden und nichts zu machen“, sagte Prof. Barbara Welzel. „Aber ich glaube, etwas ändert sich schon, wenn wir den Blick darauf richten.“ Die Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte wolle „Verschiedenheiten fruchtbar machen“ und „neue Wege finden“.

Prof. Andrjez Górak ist Biochemie-Verfahrenstechniker und war bereits an zahlreichen EU-Projekten beteiligt. Als ausgewiesener Forscher bringt er die entsprechende Expertise mit in das Ressort Forschung. „Wir wollen weiter in Richtung Elite, selbst wenn wir uns nicht ‚Elite-Uni‘ nennen“, kündigte er auf Nachfrage an.

„Professor des Jahres“ will Prüfungsbelastung reduzieren

Prof. Andrzej Górak ist neuer Prorektor Forschung. 2010 wurde dem Wissenschaftler das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Górak wurde für seine Verdienste um die völkerverständigung zwischen Deutschland und Polen geehrt. Foto: Jürgen Huhn

Prof. Andrzej Górak ist neuer Prorektor Forschung. 2010 wurde dem Wissenschaftler das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Górak wurde für seine Verdienste um die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Polen geehrt. Foto: Jürgen Huhn

Damit tritt Górak die Nachfolge von Prof. Metin Tolan an. Der Physiker, im vergangenen Jahr als „Professor des Jahres“ ausgezeichnet, wechselt die Kompetenz innerhalb des Rektorats. Tolan soll nun den Bereich Studium und Lehre übernehmen. „Ich möchte versuchen, auch in die andere Richtung zu denken“, sagte Tolan. „Wir sollten von innen heraus einen Kanon schaffen, wie die Lehre optimal aussieht. Das können wir dann in den gesetzlichen Rahmen einbinden.“ Ob das machbar sei, müsse erst geprüft werden, ebenso wie eine mögliche Reduzierung der Prüfungsbelastung: „Da sehe ich auch in meinem Fach noch eine Schwäche.“

Entlastung der Uni-Leitung

Mit nur drei Prorektoren sei die TU bisher „äußerst schlank besetzt“ gewesen, sagte Prof. Ursula Gather. Das neue Ressort solle die Universitätsleitung also auch entlasten: „Wir hatten zuletzt sehr viele Aufgaben auf wenige Schultern verteilt.“ Das erweiterte Rektorat komme aber, so Gather weiter, mit den gleichen finanziellen Mitteln aus wie bisher.

Die Vertreter der Studentenschaft kritisierten, dass sie erst einen Tag vor der Senatssitzung von den geplanten Änderungen erfahren hatten. Ansonsten stießen die Umbesetzungen und vor allem das neue Ressort aber auf großen Anklang. Dies äußerte sich auch in der Stimmverteilung: 17 Ja-Stimmen standen je zwei Enthaltungen und Nein-Stimmen gegenüber. Offiziell sind die Prorektoren erst ab der nächsten ordentlichen Sitzung in der kommenden Woche für ihre Aufgabenbereiche zuständig; Rektorin Gather wird sie dann ihren Ressorts zuteilen.

1 Comment

  • Kollege sagt:

    Der Artikel ist gut, aber „Neues Prorektorat für “Diversitätsmanagement” ist meiner Meinung nach keine ansprechende Überschrift für einen Artikel.

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