Asta: „Die Öffnungszeiten sind ein Witz!“

In ungewohnt scharfem Ton wettert der Allgemeine Studierenden Ausschuss (Asta) gegen das Bafög-Amt. In einer Rundmail an alle Studenten der TU spricht er von „untragbaren Zuständen“ in der Dortmunder Behörde. Daraufhin meldeten sich mehr als 700 Studenten, die Probleme mit dem Amt haben. Nun hat der Asta eine „Task-Force“ eigens für Bafög-Angelegenheiten einberufen.

„Die Task-Force, das ist eine kleine Gruppe aus unseren Referaten Soziales und Hochschulpolitik, die sich jetzt mit den Bafög-Problemen befassen“, erklärt Johannes Blömeke, selbst Mitglied der „Task-Force“. Blömeke ist verärgert über die Arbeitsweise des Bafög-Amts, gleich eine ganze Reihe von Punkten machen ihm zu schaffen. „Die zahlreichen Beschwerden der Studenten geben uns Recht. Das sind keine Einzelfälle mehr!“

"Es sind keine Einzelfälle." - Auf diese Rundmail bekam der Asta mehr als 700 Rückmeldungen von Studenten, die Probleme mit dem Bafög-Amt hatten.

"Es sind keine Einzelfälle." - Auf diese Rundmail bekam der Asta mehr als 700 Rückmeldungen von Studenten, die Probleme mit dem Bafög-Amt hatten. Screenshot: pflichtlektuere.com

Dies sind die Vorwürfe des Asta im Einzelnen:

  • Die Bearbeitungszeit:

Drei Monate lang müssen Studenten zur Zeit auf ihr Bafög-Geld warten – teilweise sogar noch länger. „Das kann einfach nicht sein“, findet Johannes Blömeke. „Und Kommunikation findet auch kaum statt.“

  • Die Öffnungszeiten:

Das Bafög-Amt ist an jedem Werktag besetzt. Eine Beratung für Studenten gibt es aber nur donnerstags – das sind weniger als sechs Stunden. Die Beratungszeit am Nachmittag ist dazu um eine halbe Stunde verkürzt, handschriftlich geändert auf der Übersicht an der Eingangstür. „Das ist ein absoluter Witz“, sagt Blömeke. „Wie will das Amt so seiner Beratungspflicht nachkommen?“ Dass es gerade zu Semesterbeginn eingeschränkte Öffnungszeiten und Urlaub für die Amts-Mitarbeiter gebe, könne er nicht verstehen. „Bessere Beratungen würden schließlich den Schriftwechsel eindämmen, der jetzt zwangsläufig folgt.“

  • Der Umgangston:

Zahlreiche Beschwerden erhielt der Asta nach eigenen Angaben auch über den Umgangston der Sachbearbeiter im Bafög-Amt. „Zumindest ‚danke‘, ‚hallo‘ und ‚bitte‘ kann man doch sagen, selbst wenn man im Stress ist“, fordert Blömeke.

Das Bafög-Amt sollte Missstände finanzieller oder personeller Art konsequent der Landesregierung melden, fordert der Asta zudem. Vorsichtshalber hat er bereits das Wissenschaftsministerium NRW als Rechtsaufsichtsinstanz eingeschaltet.

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