Bombenfund in Hombruch

Der Stadt Dortmund droht die größte Evakuierung ihrer Nachkriegsgeschichte: Die Entschärfung einer rund 1800 Kilogramm schweren Bombe zwingt am Sonntag rund 20 000 Bürger im Stadtteil Hombruch, ihre Häuser zu verlassen. Die zuständigen Ämter und Behörden arbeiten in Form eines Krisenstabs, um möglichst effektiv vorgehen zu können.

Die Bombe liegt auf einem Gelände an der Kieferstraße in Dortmund-Hombruch. Die Bezirksregierung Arnsberg entdeckte den Sprengkörper bei einer routinemäßigen Luftbildauswertung. Es handelt sich um eine britische Luftmine des Typs HC 4000, die bis zu anderthalb Tonnen (!) des Sprengstoffs TNT enthalten kann. Deshalb erfolgt die Evakuierung am Sonntag im großen Stil: In einem Radius von 1500 Metern um den Fundort der Bombe müssen die Dortmunder ihre Häuser verlassen. Sie kommen unter anderem in der Westfalenhalle unter.

1800 kg wiegt die britische Luftmine des Typs HC 4000, die am Sonntag in Dortmund-Hombruch entschärft wird.

1800 kg wiegt die britische Luftmine des Typs HC 4000, die am Sonntag in Dortmund-Hombruch entschärft wird.

Von  9 bis ca. 15.30 Uhr wird das Gebiet am Sonntag gesperrt. Karl-Friedrich Schröder vom Kampfmittelräumdienst, der die Bombe mit einem Kollegen entschärfen wird, reagierte gelassen: „So was ist für uns zwar auch selten“, sagte Schröder. „Aber es ist ja unser Job und wir glauben, dass wir den ganz gut können. Deshalb wird es keine Probleme geben.“ Da die Zünder der Bombe mechanisch sind, hat die Stadt etwas mehr zeitlichen Spielraum. Deshalb wartet sie mit der Entschärfung bis Sonntag.

Dann wird der Betrieb der Stadtbahnlinie U42 und der S-Bahn-Linie 5 von Dortmund Hbf. nach Witten während der Zeit der Sperrung unterbrochen, die Buslinien 440, 447, 448 und 449 werden umgeleitet. Die A45 ist nicht betroffen.

Fast 1000 Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt sind am Sonntag im Einsatz, um die Bewohner zu evakuieren. Neben dem Wohngebiet ist auch das Marien-Hospital betroffen. Beate Siekmann vom Ordnungsamt, das die Hombrucher ab Donnerstagmorgen mit Flugblättern informiert: „Wir sehen das nicht als Krise. Bis 15.30 Uhr ist hoffentlich alles durch. Vielleicht können die Bewohner währenddessen zumindest den verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt oder den Hansamarkt genießen.“

Das ist der Evakuierungsradius.

Das ist der Evakuierungsradius.

Es ist bereits dritte Bombe dieser Art überhaupt, die in Dortmund entschärft wird. Allerdings lagen die Bomben damals auf kaum bewohnten Flächen in Huckarde und Grevel.

Eine Bombe ähnlichen Typs wurde auch 2011 in Koblenz entschärft. Damals mussten rund 45 000 Menschen ihre Häuser verlassen. Ziel solcher Luftminen im zweiten Weltkrieg war eine möglichst große Zerstörungskraft durch eine starke Druckwelle. So sollten Brandbomben besser ihre Wirkung entfalten können.

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