Es ist passiert. Die Amerikaner haben tatsächlich Donald Trump zu ihrem 45. Präsidenten gewählt. Die Nacht war lang, die Wahl war knapp – zumindest zeitweise. Wir haben Donald Trumps Siegeszug in den sozialen Medien verfolgt.
Nach dem ersten afroamerikanischen Präsidenten schreibt auch der nächste Präsident Geschichte: Donald Trump wird wohl das erste Staatsoberhaupt, das die eigenen Wähler öffentlich für dumm gehalten hat. Das ist zwar schon fast 20 Jahre her, aber man muss zugeben, dass er mit dieser Annahme offensichtlich nicht so ganz falsch lag. Schließlich wird er in einigen Monaten ins weiße Haus einziehen und Obamas Nachfolge antreten.
Well done America #ElectionDay #ElectionNight https://t.co/apnycj2R2N pic.twitter.com/2AhNgfWHJx
— desket (@desketco) November 9, 2016
Die ersten Wahllokale haben am Dienstag, 9. November, zwischen 1 und 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit geschlossen. Donald Trump gewinnt wie erwartet in Indiana, Hillary Clinton in Vermont. In vielen Staaten ist das Ergebnis zu Beginn der Wahlnacht allerdings sehr knapp.
South Carolina und Virginia sind "too close too call" – beide Staaten werden noch weiter ausgezählt. #uswahl16
— tagesschau (@tagesschau) November 9, 2016
Um kurz nach 1 Uhr geht Donald Trump erstmals in Führung. Mit 19 zu drei Wahlmännern liegt er vorne. Entscheidend bei dieser Wahl sind allerdings die Swing States, die Staaten, die nicht fest in demokratischer oder republikanischer Hand sind. Florida ist mit 29 Wahlmännern und -frauen einer der wichtigsten Swing States, der die Wahl in diesem Jahr entscheiden könnte.
In #Florida könnte sich die Wahl entscheiden: https://t.co/84IKq2Dczx Aktueller Umfragestand: #Trump bei 48,9%, Clinton bei #48,2 (CNN)
— Stefan Kaufmann (@stekauf) November 9, 2016
Aber Florida tut sich schwer mit der Entscheidung. Spätestens jetzt ist klar: Das wird eine sehr lange Nacht.
Während der Trend weiter in Richtung Donald Trump geht, war der Beginn der Wahlnacht für ihn allerdings etwas holprig. Trumps Lager reichte Klage gegen ein Wahlamt in Nevada ein, weil es Wahlbetrug witterte. Denn einige Wahllokale hatten bei den Frühwahlen vergangene Woche länger geöffnet, weil viele Leute zur eigentlichen Schließungszeit noch in der Schlange standen. Die Klage bescherte Donald Trump die erste Niederlage in dieser Nacht und, wie sich später herausstellen sollte, die Einzige.
#BREAKING: Nevada judge rejects Trump lawsuit on voting records https://t.co/ZQH2Zqrltn pic.twitter.com/KBNKF19llX
— The Hill (@thehill) November 8, 2016
Danach postete Sohn Eric verbotenerweise ein Foto seines ausgefüllten Wahlzettels aus einem New Yorker Wahllokal, was er wenig später wieder löschte. Und schließlich wurde auch noch ein Teil von Trumps Homepage gehackt. Dort hieß es dann unter anderem „I’m a stupid Moron with an ugly face“ (deutsch: Ich bin ein dummer Trottel mit einem hässlichen Gesicht).
Eric Trump just broke the law by taking a ballot selfie. Here’s where it’s illegal. https://t.co/tjekamqMAm pic.twitter.com/QgVmT3NZ6r
— Vox (@voxdotcom) November 8, 2016
Some pages on the Donald Trump website have been hacked pic.twitter.com/xB5kwMyDBv
— News This Second (@NewsThisSecond) November 8, 2016
Kein Wunder eigentlich, dass er in dieser Situation besser nochmal kontrolliert, ob seine eigene Frau auch wirklich für ihn stimmt.
Donald Trumps Pechsträhne hält aber nicht lange an. Um 4 Uhr MEZ liegt er mit 137 zu 104 Wahlmännern vor Hillary Clinton. Auch wenn der wichtige Staat Florida immer noch nicht vollständig ausgezählt ist, fährt Trump doch mehr Stimmen ein als viele gedacht haben. Vielleicht auch, weil viele Trump-Wähler sich in den Umfragen zuvor nicht zu ihrer Wahl bekennen wollten.
Over 90% of the iceberg is below the water! #Florida#ElectionNight pic.twitter.com/gamNho9RHv
— Pamela Moore (@Pamela_Moore13) November 9, 2016
Nach mehr als drei Stunden nach Schließung der Wahllokale, hat es auch Florida endlich geschafft. Und tatsächlich kann Donald Trump die Stimmen aus dem Sunshine State nach Hause fahren. Damit liegt er nun mit 197 zu 131 Wahlmännern vorne und kratzt an der 200er Marke. 270 Wahlmänner braucht ein Kandidat oder eine Kandidatin, um die Wahl zu gewinnen.
Trump gewinnt Florida. NYT: 94-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass er Präsident wird. https://t.co/eAEaS9HVQ1
— SPIEGEL ONLINE (@SPIEGELONLINE) November 9, 2016
Wladimir Putin ist nach diesem Ergebnis bereits der erste Gratulant. Und auch die Anhänger von Hillary Clinton ahnen längst, dass es nicht besonders gut um ihre Kandidatin steht.
Hillary Clinton supporters at her election night event in New York. pic.twitter.com/tXlh1FAkRJ
— The New York Times (@nytimes) November 9, 2016
Zumindest ist die Lage so ernst, dass die Amerikaner sich bei diesem Zwischenstand anscheinend schlau machen, wie sie nach Kanada auswandern können.
Auswandern nach Kanada? US-Bürger legen Seite von Einwanderungsbehörde lahm #electionnight #USWahl2016 https://t.co/2oSTfZYX76 pic.twitter.com/tW0hNRSdWm
— WELT (@welt) November 9, 2016
Donald Trump kann in immer mehr Swing States punkten.
Und dann ist es passiert. Donald Trump gewinnt auch in Pennsylvania und hat damit mehr als 270 Wahlmänner und -frauen auf seiner Seite. Herzlichen Glückwunsch!
The race to 270 is over. Here are the latest 2016 election results. https://t.co/Kir4tzdGWF pic.twitter.com/aLuJoGBQQF
— The New York Times (@nytimes) November 9, 2016
Und gratulieren können wir damit auch Großbritannien, das jetzt nicht mehr das Land mit der dümmsten Entscheidung 2016 ist, zumindest wenn es nach diesem Instagram-User geht. Amerika muss eben immer das letzte Wort haben.
Hillary Clinton hat sich bis zum Morgen noch nicht offiziell zu ihrer Niederlage geäußert. Sie hat dem zukünftigen Präsidenten der USA allerdings schon per Telefon gratuliert. In seiner Antrittsrede kündigte Donald Trump an, dass er Präsident für alle Amerikaner seien werde. Also nicht nur für die, die ihn auch gewählt haben.
President-Elect @realDonaldTrump gives his victory speech, calling for a unification of the nation. pic.twitter.com/5QDNu5euY5
— Fox News (@FoxNews) November 9, 2016
Aber keine Angst, erstmal muss Donald Trump sich wahrscheinlich sowieso mit wichtigeren Dingen als der Außenpolitik oder Arbeitslosigkeit beschäftigen.
Keine Sorge. #Trump überlegt eh die nächsten 4 Jahre, wie man in einem runden Büro einen Schrank an die Wand stellt. #ElectionNight
— ZDF heute-show (@heuteshow) November 9, 2016
Angela Merkel hätte sich zwar über weibliche Unterstützung gefreut, aber nun ist es eben Donald Trump geworden. Wir können also gespannt sein, wie das Finale der 45. Staffel der Vereinigten Staaten von Amerika in den nächsten vier Jahren ausgeht.
Beitragsbild: Flickr / Gage Skidmore lizensiert nach Creative Commons
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