Amerika hat gesprochen

5440002785_f802ecea99_o

Es ist passiert. Die Amerikaner haben tatsächlich Donald Trump zu ihrem 45. Präsidenten gewählt. Die Nacht war lang, die Wahl war knapp – zumindest zeitweise. Wir haben Donald Trumps Siegeszug in den sozialen Medien verfolgt.

Nach dem ersten afroamerikanischen Präsidenten schreibt auch der nächste Präsident Geschichte: Donald Trump wird wohl das erste Staatsoberhaupt, das die eigenen Wähler öffentlich für dumm gehalten hat. Das ist zwar schon fast 20 Jahre her, aber man muss zugeben, dass er mit dieser Annahme offensichtlich nicht so ganz falsch lag. Schließlich wird er in einigen Monaten ins weiße Haus einziehen und Obamas Nachfolge antreten.

Die ersten Wahllokale haben am Dienstag, 9. November, zwischen 1 und 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit geschlossen. Donald Trump gewinnt wie erwartet in Indiana, Hillary Clinton in Vermont. In vielen Staaten ist das Ergebnis zu Beginn der Wahlnacht allerdings sehr knapp.

Um kurz nach 1 Uhr geht Donald Trump erstmals in Führung. Mit 19 zu drei Wahlmännern liegt er vorne. Entscheidend bei dieser Wahl sind allerdings die Swing States, die Staaten, die nicht fest in demokratischer oder republikanischer Hand sind. Florida ist mit 29 Wahlmännern und -frauen einer der wichtigsten Swing States, der die Wahl in diesem Jahr entscheiden könnte.

Aber Florida tut sich schwer mit der Entscheidung. Spätestens jetzt ist klar: Das wird eine sehr lange Nacht.

Während der Trend weiter in Richtung Donald Trump geht, war der Beginn der Wahlnacht für ihn allerdings etwas holprig. Trumps Lager reichte Klage gegen ein Wahlamt in Nevada ein, weil es Wahlbetrug witterte. Denn einige Wahllokale hatten bei den Frühwahlen vergangene Woche länger geöffnet, weil viele Leute zur eigentlichen Schließungszeit noch in der Schlange standen. Die Klage bescherte Donald Trump die erste Niederlage in dieser Nacht und, wie sich später herausstellen sollte, die Einzige.

Danach postete Sohn Eric verbotenerweise ein Foto seines ausgefüllten Wahlzettels aus einem New Yorker Wahllokal, was er wenig später wieder löschte. Und schließlich wurde auch noch ein Teil von Trumps Homepage gehackt. Dort hieß es dann unter anderem „I’m a stupid Moron with an ugly face“ (deutsch: Ich bin ein dummer Trottel mit einem hässlichen Gesicht). 

Kein Wunder eigentlich, dass er in dieser Situation besser nochmal kontrolliert, ob seine eigene Frau auch wirklich für ihn stimmt.

In case you didn't know we started a news account @jerrynews to make everyone a little less dumb.

A photo posted by Elliot Tebele (@fuckjerry) on

Donald Trumps Pechsträhne hält aber nicht lange an. Um 4 Uhr MEZ liegt er mit 137 zu 104 Wahlmännern vor Hillary Clinton. Auch wenn der wichtige Staat Florida immer noch nicht vollständig ausgezählt ist, fährt Trump doch mehr Stimmen ein als viele gedacht haben. Vielleicht auch, weil viele Trump-Wähler sich in den Umfragen zuvor nicht zu ihrer Wahl bekennen wollten.

Nach mehr als drei Stunden nach Schließung der Wahllokale, hat es auch Florida endlich geschafft. Und tatsächlich kann Donald Trump die Stimmen aus dem Sunshine State nach Hause fahren. Damit liegt er nun mit 197 zu 131 Wahlmännern vorne und kratzt an der 200er Marke. 270 Wahlmänner braucht ein Kandidat oder eine Kandidatin, um die Wahl zu gewinnen. 

Wladimir Putin ist nach diesem Ergebnis bereits der erste Gratulant. Und auch die Anhänger von Hillary Clinton ahnen längst, dass es nicht besonders gut um ihre Kandidatin steht. 

Zumindest ist die Lage so ernst, dass die Amerikaner sich bei diesem Zwischenstand anscheinend schlau machen, wie sie nach Kanada auswandern können. 

Donald Trump kann in immer mehr Swing States punkten. 

 

The suspense is killing me! @9gagmobile #9gag #election #election2016 #trump #clinton

Ein von 9gag (@9gag) gepostetes Video am

Und dann ist es passiert. Donald Trump gewinnt auch in Pennsylvania und hat damit mehr als 270 Wahlmänner und -frauen auf seiner Seite. Herzlichen Glückwunsch!

Und gratulieren können wir damit auch Großbritannien, das jetzt nicht mehr das Land mit der dümmsten Entscheidung 2016 ist, zumindest wenn es nach diesem Instagram-User geht. Amerika muss eben immer das letzte Wort haben.

 

👌🏼 #america #hatsoff #trumpmeme #brexit #humor

Ein von Michaela Gatt (@mikgatt) gepostetes Foto am

Hillary Clinton hat sich bis zum Morgen noch nicht offiziell zu ihrer Niederlage geäußert. Sie hat dem zukünftigen Präsidenten der USA allerdings schon per Telefon gratuliert. In seiner Antrittsrede kündigte Donald Trump an, dass er Präsident für alle Amerikaner seien werde. Also nicht nur für die, die ihn auch gewählt haben. 

Aber keine Angst, erstmal muss Donald Trump sich wahrscheinlich sowieso mit wichtigeren Dingen als der Außenpolitik oder Arbeitslosigkeit beschäftigen.

Angela Merkel hätte sich zwar über weibliche Unterstützung gefreut, aber nun ist es eben Donald Trump geworden. Wir können also gespannt sein, wie das Finale der 45. Staffel der Vereinigten Staaten von Amerika in den nächsten vier Jahren ausgeht.

THANK GOD THIS SHITSHOW IS ENDING SO THE INTERNET CAN GO BACK TO BEING ABOUT THAT DEAD GORILLA AND BOOBS AND PUPPIES

A photo posted by thefatjewish (@thefatjewish) on

Beitragsbild: Flickr / Gage Skidmore lizensiert nach Creative Commons

2 Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert