Lächeln im Gehirn

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Gefühle – darum dreht sich der sechste Schritt der Meditationsapp 7 mind. Ob angenehm oder unangenehm, alles was mich diese Woche beschäftigt hat, habe ich in meinen täglichen sieben Meditationsminuten nochmal durchlebt. Angeblich kann Meditation aber mehr bringen. Und zwar nicht nur gemessen an Gefühlen und Vermutungen,  jetzt wird’s wissenschaftlich.

Es gibt nämlich die sogenannte Meditationsforschung. Die beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Meditation auf das Gehirn. Dafür wurden Studien durchgeführt, bei denen die Gehirne der Teilnehmer gescannt wurden. Laut der Süddeutschen Zeitung und der Welt stellten die Wissenschaftler in ihren Studien tatsächlich drei Veränderungen fest:

  1. Verkleinerung der Mandel: Die Mandel ist der Teil im Gehirn, der die Angst steuert. Ist dieser nun verkleinert, kann man davon ausgehen, dass der Studienteilnehmer weniger Angst empfindet.
  2. Zunahme der grauen Substanz: Die graue Substanz verbinden Neurowissenschaftler mit Mitgefühl und Selbstwahrnehmung. Menschen mit viel grauer Substanz können sich also besser in andere hineinversetzen und sich selbst besser einschätzen.
  3. Weniger Leid: Es gibt zwei Teile im Gehirn, die Schmerz vermitteln. Ein Teil ist für körperlichen Schmerz verantwortlich, einer für emotionales Leiden. Meditierende empfinden scheinbar weniger Leid und sind nicht in dieser Art von Schmerz gefangen.

Meditation hat also auch messbare Auswirkungen: weniger Angst und Schmerz, mehr Mitgefühl und eine bessere Selbstwahrnehmung. Diese positiven Effekte können sich leider schnell wieder wandeln, wenn man nicht weiter meditiert. Dann verändert sich das Gehirn wieder.

Veränderungen brauchen lange 

Von diesen tollen Effekten spüre ich momentan noch nichts. Kein Wunder – Solche Änderungen können Monate dauern. In meiner sechsten Meditationswoche habe ich mich teilweise sogar ziemlich unwohl gefühlt. Das war auch die Absicht. Ich musste mich nämlich in Situationen hineinversetzen – angenehmen, mal in unangenehme. Die angenehmen Erinnerungen sollte erstmal ein inneres Lächeln, ein Lächeln im Geiste bewirken.

 

Danach sollte ich mich aber in eine unangenehme Lage zurückversetzen und das einige Atemzüge lang durchhalten. Das war weniger entspannend. Aus dieser unangenehmen Situation heraus, sollte ich dann wieder an etwas schönes denken und so weiter. Dadurch sollte ich lernen, von unangenehmen Gefühl wieder zu meinem inneren Lächeln zurückzufinden. 

 

Daumen, finde den Zeigefinger!

Irritierend finde ich an diesem Schritt, dass ich zum ersten Mal den Daumen und Zeigefinger zusammenführen soll. Die typische Meditationshaltung, die man aus dem Fernsehen kennt. Seltsam, dass ich das erst beim vorletzten Schritt machen soll und vor allem, dass dies ohne jegliche Erklärung passiert. Sonst erklärt die App immer alles ausführlich. 

 

Insgesamt finde ich den sechsten Schritt sinnvoll und verstehe, was er mir bringen soll. Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Wirklich anders fühle ich mich nicht. Und der Sprung vom fünften Schritt „Gedanken“ zum sechsten Schritt „Gefühle“ war minimal.

Beitragsbild: David Kick

Glücksbonus: 4/10          Weirdness: 6/10          Nervfaktor: 8/10

Hier geht’s zur Übersicht meines Selbstversuchs.

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