Wahlen an der TU: Tage der Entscheidung

tagesreporter - stupa wahl

Wenn unzählige Wahlplakate den Campus der TU Dortmund verschönern, dann ist es wieder Zeit für die alljährliche Wahl des Studentenparlaments. Normalerweise ist die Beteiligung an der Abstimmung eher gering. Doch dies könnte sich in diesem Jahr ändern – wegen der parallel verlaufenden Urabstimmung über den Erhalt des Semester-Tickets. Aber was möchte welche Gruppe durchsetzen? Und was sagen die Studenten zum Erhalt des Tickets?

Diese Woche werden einige wichtige Entscheidungen für die Studenten der TU Dortmund fallen. Von Montag, 6. Juli, bis Donnerstag, 9. Juli, findet die Wahl zum Studierendenparlament statt.
Das StuPa ist das oberste beschlussfassende Gremium der Studierendenschaft. Es entscheidet zum Beispiel über die Höhe sowie die Verwendung des Sozialbeitrags, den jeder Student jedes Semester zahlen muss. Ebenfalls wählt es den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Dieser vertritt die Studierendenschaft und führt die laufenden Geschäfte. Das StuPa trägt die Entscheidungen über alle studentische Angelegenheiten, so auch zum Beispiel über die Urabstimmung zum Semesterticket. Gleichzeitig werden auch das Autonome Frauenreferat und das Autonome Ausländer/innen Referat gewählt.

Normalerweise wählen nur rund zehn Prozent der Studierendenschaft setzten sonst immer ihre Kreuzchen auf dem langen Zettel. Die Erfahrungswerte der anderen Ruhr-Universitäten lassen vermuten, dass rund 40% der Studenten sich an den diesjährigen Wahlen beteiligen werden.

 Wo und Wann?

Gewählt wird täglich von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr in der Emil-Figge-Straße 50, im Audimax und im Seminargebäude. Auf dem Südcampus können die Studenten ihre Wahlscheine im Gebäude II abgeben. Wo man abstimmen darf, hängt von der zugehörigen Fakultät ab. Wahlberechtigt sind alle Studenten, die am 29. Mai 2015 eingeschrieben waren. Gast- und Zweithörer dürfen nicht abstimmen.

tagesreporter - stupa wahl

Wahlzettel der diesjährigen StuPa-Wahl. Foto: Britta Röös

Wer vertritt was?

Bei den über zehn verschiedenen Wahlmöglichkeiten verliert man schnell den Überblick. Zwar hat jede Gruppe unterschiedliche Punkte auf seiner Programmliste, doch drehen sich alle um das studentische Leben. Neben größeren Gruppen stellen sich auch unabhängige Einzelpersonen zur Wahl.
Hier eine kleine Zusammenfassung: 

 

Kultur und Sport auf dem Campus
  • Die Grünen: Angebote bekannter machen, mehr Lesungen, Partys und Slams
  • Apfel: Mehr Angebote
  • RCDS: Mehr Partys und Slams
  • Anwesenheitsliste: Mehr Angebote
  • Aktiv: Mehr Kulturabende und Kulturreisen
  • Studis für Studis Naturwissenschaften: Mehr Angebote
  • Die Liste: Kloppo für den Hochschulsport
WLAN
  • Die Grünen: Besseres WLAN
  • Apfel: Besseres WLAN
  • RCDS: WLAN in S-Bahn-Station
  • Jusos: Besseres WLAN
Essensangebote
  • Die Grünen: Günstigeres Wasser, mehr vegane Gerichte
  • Apfel: Verlängerung der Mensaöffnungszeiten, gastronomisches Angebot am Wochenende
  • Jusos: Mehr Essensangebote nach 14 Uhr
  • Studis für Studis Lehramt: Food Fakultät bis 22 Uhr geöffnet
  • Die Liste: Freibier als Beilage in der Mensa
Leben auf dem Campus
  • Victoria Hilpert: H-Bahn am Wochenende, freie Räume für Studenten zugänglich machen
  • Apfel: Campus-Apotheke, H-Bahn am Wochenende, mehr Sitz- und Ruheplätze
  • RCDS: 24h Öffnung der Bib in Klausurzeit, mehr Lernräume
  • Jusos: H-Bahn am Wochenende, mehr Lernräume und Grünflächen
Transparenz für Studenten
  • Victoria Hilpert: Abgeschaffte Anwesenheitspflicht durchsetzen, mehr Infomaterialien für Rechte bei Klausuren, Onlinebörse für SHK-Stellen
  • Die Grünen: Immer Rücktritt von Klausuren ermöglichen, transparente Klausurauswertung
  • Apfel: Notenverbesserungsprüfung für bereits bestandene Klausuren
  • Marvin Büsscher: Verantwortungsvoller Umgang mit Geldern der Studierendenschaft
  • Jusos: Mehr Geld für SHK-Stellen, sofortige Eintragung von Leistungsnachweisen, abgeschaffte Anwesenheitspflicht durchsetzen
  • Anwesenheitsliste: Mehr Geld für SHK-Stellen, Verkleinerung des StuPas
  • Studis für Studis Lehramt: Abschaffung Latinumspflicht für moderne Fremdsprachen, Viertversuchsregelung im Lehramt
  • Studis für Studis Naturwissenschaften: Studierfreiheit innerhalb der Universitätsallianz Ruhr, Abschaffung der Mindestnoten für Master
  • Unabhängige Mitbestimmerinnen: Faires Bewerbungsverfahren für SHK-Stellen, Transparenz im StuPa
Semester-Ticket
  • Die Grünen: Erhalten
  • Apfel: Erhalten, auf die UniCard
  • Jusos: Erhalten
  • Marvin Büsscher: Erhalten, als Papierform
  • RCDS: Erhalten
  • Die Liste: EU-weites Ticket
Plakat zur Urabstimmung. Foto: Britta Röös

Wahlplakat zur Urabstimmung. Foto: Britta Röös

Wieso die Urabstimmung?

Für großes Aufsehen hat auch ein Entscheid des Verkehrsbundes Rhein-Ruhr (VVR) gesorgt: Zum Wintersemester 2015/16 hat der VRR den Vertrag zum Semesterticket gekündigt und ein neues Angebot vorgeschlagen. Darin sind mehrere Preissteigerungen für die kommenden Semester vorgesehen. Daraufhin kam es zu Verhandlungen zwischen dem VRR und den Studierendenschaften im VRR-Gebiet. Zwar konnten die Preissteigerungen nicht abgewendet werden, dennoch wurden einige Zusatzkonditionen wieder integriert.

In der Urabstimmung soll nun geklärt werden, wie die Studenten über den neuen Vertrag denken. Stimmen 30% der Wahlberechtigten für das Ticket, so ist diese Entscheidung bindend für alle studentischen Gremien. Sollte diese Quote nicht erfüllt werden, dann entscheidet das StuPa und das Ergebnis kommt lediglich einer Empfehlung gleich.

Was sagen die Studenten?

Eine offizielle Prognose zur Entscheidung über das Semesterticket gibt es nicht, doch eine Umfrage auf dem Campus lässt eine klare Grundstimmung erkennen:

 

Bisher scheint es, dass die Urabstimmung für die TU positiv ausfallen könnte. Das endgültige Ergebnis wird spätestens am 16. Juli bekanntgegeben.

Teaserfoto: Britta Röös