Mehr Studenten, volle Wohnheime?

Der Wegfall des Zivildienstes und der doppelte Abiturjahrgang 2013 sorgen für eine Menge zusätzliche Studenten an den Hochschulen. Mehr Studenten brauchen auch mehr Wohnraum. Deshalb fordert das Deutsche Studentenwerk 25.000 Wohnheimplätze extra, finanziert von Bund und Ländern. Aber sind die Wohnheime der Region wirklich so voll? Pflichtlektuere hat die aktuelle Lage jetzt zum Semesterbeginn für Euch im Überblick.

In Dortmund sind die Wohnheime voll bis oben hin. „Der Andrang ist groß, bei uns steht keine einzige Wohnung frei“, sagt Catherine Heyer, Sachgebietsleiterin „Studentisches Wohnen“ beim Studentenwerk Dortmund. 2.646 Wohnheimplätze bietet das Studentenwerk derzeit an, dem stehen rund 1.500 Bewerber auf der Warteliste gegenüber. Das heißt: Die meisten warten bis zu einem halben Jahr. „Wir kooperieren aber auch mit Wohnungsgenossenschaften und Privat-Vermietern“, so Heyer weiter. In solchen Fällen vermittle das Studentenwerk die Bewerber an Partner weiter, die studentenfreundliche Wohnungen anbieten.

Beim Studentenwerk Dortmund sind derzeit alle der gut 2600 Wohnheimplätze belegt. Fotos: Arne Schleef

Beim Studentenwerk Dortmund sind derzeit alle der knapp 2.650 Wohnheimplätze belegt. Fotos: Arne Schleef

Neues Wohnheim am Gardenkamp

Um der erwarteten großen Nachfrage gerecht zu werden, sorgt das Studentenwerk Dortmund schon einmal vor: Ab Sommer 2012 baut es ein neues Wohnheim am Gardenkamp, das bis 2013 fertiggestellt werden soll. Im Wintersemester 2013/14 könnten dort die ersten Studenten einziehen. Insgesamt schafft das Studentenwerk damit 128 neue Wohnheimplätze. Neben Doppelappartements mit einer Größe bis zu 56 qm², soll es am Gardenkamp auch einige größere, barrierefreie Wohnungen geben. Dieser Neubau ist laut Catherine Heyer aber vorerst der letzte, weitere Wohnheime sind derzeit nicht geplant.

Bochum und Duisburg-Essen: Lage entspannter

In Bochum ist die Lage derzeit entspannter. „Der Ansturm ist bei uns nicht so groß“, sagt Heiko Jansen, Pressesprecher vom Akademischen Förderwerk (AKAFÖ), dem Studentenwerk der Ruhr-Uni Bochum. Zwar stünden auch hier mehr als 1.000 Studenten auf der Warteliste, „aber da sind viele Leute bei, die schon ein Zimmer haben und nur auf ein besser ausgestattetes warten“. Deshalb seien noch rund 140 Zimmer frei. Aber auch das AKAFÖ habe kürzlich ein zusätzliches Wohnheim gekauft, um auf die vielen zukünftigen Bewerber vorbereitet zu sein.

Im Gegensatz zu Dortmund sind in den Wohnheimen um die Unis Duisburg/Essen und Bochum noch einige Plätze frei.

Im Gegensatz zu Dortmund sind in den Wohnheimen, um die Unis Duisburg-Essen und Bochum noch einige Plätze frei.

Nicht ganz so, aber dennoch entspannt ist die Lage in Wohnheimen rund um die Universität Duisburg-Essen. Hier gibt es auch noch freie Zimmer, allerdings nur circa 20. Rund 100 Studenten warten auf einen der insgesamt 2.650 Plätze. Bald will das Studentenwerk Duisburg-Essen fast 3.000 Plätze anbieten können. Dafür übernimmt es wieder zwei alte Häuser und auch ein neues Wohnheim soll noch hinzukommen. „Wir hoffen, dass wir damit zukünftig gut durchkommen“, sagt Michaela Lempaszak, Bereichsleiterin „Wohnen“ beim Studentenwerk Duisburg-Essen.

Die Kultusministerkonferenz rechnet allein für 2013 mit knapp 12.000 zusätzlichen Studienanfängern in NRW – und auch für die folgenden Jahre zeichnet sich dieser Trend ab. Die Wohnheime müssen sich darauf einstellen, dass die Nachfrage nach ihren Wohnungen weiter steigt.

1 Comment

  • Eddy sagt:

    Ich hatte auch vermutet, dass die Wartelisten explodieren würden.
    Es ist aber so, dass die Sachbearbeiterinnen im Studentenwerk Dortmund 3 monatige
    Kündigungsfristen auf jeden Fall einhalten wollen und einen nicht ein, oder zwei Monate
    früher ausziehen lassen.

    Ich spüre von Wohnungsmangel nicht viel, wenn mir im Stwdo gesagt wird: “ Wir bekommen das Apartament nicht so schnell vermietet.“ Wenn man dann vorschlägt selber jemanden zu suchen kommt als Antwort: “ Dafür sind wir ja schließlich zuständig!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert