Steigender Gebrauch von Psychopharmaka bei Studenten

Berlin. Psychische Krankheiten und der Gebrauch von Psychopharmaka bei deutschen Studenten sind rapide gestiegen. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse stieg die Verschreibung von Psychopharmaka seit 2008 um 54 Prozent. Experten weisen auf wachsenden Leistungsdruck und Stress als Ursache für die wachsenden Fälle von psychischen Erkrankungen hin.

Laut dem Gesundheitsreport 2011 der Techniker Krankenkasse ist die Anzahl von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen an deutschen Hochschulen deutlich gestiegen. Ein Beleg hierfür sei die Verschreibung von Psychopharmaka an Studenten in Deutschland, die seit 2008 um 54 Prozent anstieg. Durchschnittlich nahmen Studenten laut der Studie 2010 durchschnittlich 13 Tage lang Psychopharmaka. Gleichaltrige Beschäftige nehmen derweil 10 Tage pro Jahr diese Präperate.

Die Auswertung der anonymisierten Diagnosedaten von 135.000 Studenten ergibt, dass mittlwerweile bereits ein Fünftel der verschriebenen Medikamente an Studenten zur Behandlung des Nervensystems eingesetzt werden. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse nehmen derzeit fünf Prozent der Studentinnen und drei Prozent der Studenten Antidepressiva.

Experten weisen hierbei auf direkte Zusammenhänge zum gestiegenen Leistungs- und Zeitdruck an deutschen Hochschulen hin. So sieht der Psychologe der Techniker Krankenkasse Heiko Schulz einen direkten Zusammenhang zum Bologna-Prozess. Die hierdurch gewachsene Arbeitsbelastung führe auch zu wachsenden psychischen Erkrankungen. Einher gehen Warnungen, dass die Anzahl psychischer Erkrankungen in Deutschland generell steigt. So wuchsen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Kosten durch psychische Erkrankungen in Deutschland von 1993 bis 2008 von 19,2 auf 28,7 Milliarden Euro.

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