ThyssenKrupp gehen 35 Milliarden Euro durch die Lappen

Der Essener Stahl-Konzern ThyssenKrupp hat einen Auftrag der australischen Regierung für den Bau von zwölf U-Booten nicht ergattern können. Bei dem größten Rüstungsprojekt des Landes sitzen nun die Franzosen mit im Boot.

Zusammen mit drei anderen Unternehmen hatte sich ThyssenKrupp mit ihrer Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) um den Auftrag beworben. Heute Vormittag (Ortszeit) wurde in Adelaide, einer Stadt an der Südküste Australiens, verkündet, dass das Unternehmen bei dem Deal leer ausgeht. In Adelaide befindet sich auch die führende australische Marinewerft, die ASC. Die soll maßgeblich an dem Bau der U-Boote beteiligt werden.

Der Plan von ThyssenKrupp war die Zusammenarbeit oder die Übernahme von ASC. Außerdem sollte mit einem neuen Werk in Australien eine Basis für Wartungsaufträge im Südpazifik geschaffen werden. Der Auftrag wäre einer der größten der Firmengeschichte gewesen, etwa 3200 Mitarbeiter arbeiten für TKMS. Insgesamt beschäftigt ThyssenKrupp nach eigenen Angaben 157.000 Mitarbeiter in knapp 80 Ländern.

Statt TKMS konnte der, in französischer Staatshand befindliche, Schiffsbaukonzern DCNS den Auftrag ergattern. Bei dem Deal handelt es sich um ein Projekt mit einer Laufzeit über mehrere Jahrzehnte. Gleichzeitig ist es der größte Rüstungsauftrag der australischen Geschichte. Alle der derzeit sechs U-Boote sollen ersetzt werden. Das erste neue U-Boot soll 2030 in den Dienst gestellt werden. 

Insgesamt will das Land bis 2025 rund 195 Milliarden Australische Dollar, etwa 130 Millionen Euro, in die Rüstung investieren, um mit der wachsenden militärischen Schlagkraft im ostasiatischen Raum mithalten zu können. 

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