Dortmunderisch – beste Sprache wo gibt

In Deutschland gibt es viele verschiedene Dialekte. Im Norden spricht man Ostfriesisch, im Süden Bayerische und Schwäbisch. Aber welcher Dialekt wird im Ruhrgebiet gesprochen? Haben wir überhaupt eine eigene Mundart? Die Antwort darauf: Dortmunderisch.

Ich geh ma wacka nache Bude. Und: Das Leben is nich nur Pommes und Disko. Mit derben Sprüchen wie diesen unterhalten die Dortmunder Moritz Bergmann und Christian Tacke fast täglich über 36.000 Menschen. So viele Follower hat ihre Facebook-Seite „Dortmunderisch“. Dort posten die zwei ganz alltägliche Themen: Das kann das DFB-Pokalfinale sein oder auch nur das bevorstehende lange Wochenende. Das, worauf sich die Follower am meisten freuen, sind die typisch „dortmunderischen“ Kommentare.

 

Dortmunderisch-Post auf Facebook zum DFB-Pokalfinale

Quelle: Facebook

Und die werden nicht nur von Menschen in Dortmund gelesen, sondern auch von vielen gebürtigen Dortmundern, die aus dem Ruhrgebiet weggezogen sind. Das war auch der Anlass für Moritz Bergmann, die Seite 2011 ins Leben zu rufen: Er musste für seine Arbeit als Werbetexter nach Hamburg ziehen. Damit veränderte sich für ihn nicht nur der Wohnort, sondern auch der Dialekt: Nordisch statt Pott. „Ich habe die Sprache vermisst, die ich so gewohnt war.“ Mit Facebook holte er sich ein Stück Dortmund nach Hamburg.

Aber was ist denn jetzt genau Dortmunderisch? Ganz genau erklären kann man den Dialekt nicht, sagt Moritz. Die Dortmunder sprechen so, wie sie wollen. Regeln und Vorschriften gibt es dafür keine. Wenn man aber bewusst durch den Alltag geht und den Dortmundern zuhört, fällt das eine oder andere Wort auf, das zum Dortmunder Dialekt gehört:

Stangentaxi bedeutet U-Bahn.

Wenn man „ne Pulle Puffbrause“ öffnet, hat man etwas zu feiern, denn damit ist eine Flasche Sekt gemeint.

Ein wichtiges Wort in Dortmund ist der „Tempel“, damit soll aber nicht auf etwas Religiöses angespielt werden, sondern das Wort beschreibt das Westfalenstadion. Den Borussia-Fans ist der Fußball nahezu heilig. Wenn der BVB gewonnen hat, geht man oft noch zur „Bude“, um ein Bierchen zu trinken – das ist natürlich nichts anderes als eine Trinkhalle. 

Sprache ist Lebenshaltung, deswegen hat Moritz Bergmann 2012 mit seinem Partner Christian Tacke die Marke „Dortmunderisch“ gegründet und verkauft die Pott-Sprüche jetzt nebenberuflich, auf Tassen, Jutebeuteln und Pullis. Außerdem haben Bergmann und Tacke den Dortmundern einen neuen Feiertag geschenkt:  Den „Welt-Wonnich-Tag“. Der findet jährlich an Weiberfastnacht statt. „Wonnich“ bedeutet soviel wie „wo nicht“ und wird wahllos an Fragen angehängt.

 

Wie der Dortmunder Dialekt klingt, könnt ihr hier nachhören.

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