Warum Blut spenden im Winter besonders wichtig ist


Vor allem in der kalten Jahreszeit erwischt sie wieder viele: die Grippe. Was für Betroffene Bettruhe bedeutet, hat aber auch ganz andere Konsequenzen: Die Zahl der Blutspenden geht zurück.

Krankheiten, die im Winter ganz normal sind, reichen schon aus, um nicht spenden zu dürfen. Darunter fallen Infektionen und Fieber, aber auch harmlos erscheinende Erkältungen. Und selbst wenn der Husten vorbei ist, müssen Spender erst eine Woche warten, bis sie sich wieder Blut abnehmen lassen dürfen. Bei Fieber sind es sogar vier Wochen. Die Spenderzahlen gehen deshalb vielerorts in den Wintermonaten zurück.

In der letzten Januarwoche steht auch auf dem Campus der TU Dortmund wieder ein Blutpendemobil, und zwar auf dem Martin-Schmeißer-Platz nahe der Mensa. Studierende können dort zwischen 10 und 15 Uhr Blut spenden – und das tun vergleichsweise viele. Etwa 50 bis 80 Menschen spenden dort täglich. Zum Vergleich: Im Blutspendezentrum in der Innenstadt sind es nur 20 bis 30 Menschen pro Tag. Die Aktion auf dem Campus lockt zwar immer viele Spender an, zu dieser Jahreszeit ist sie aber besonders wichtig, sagt Karola Goldstein vom Deutschen Roten Kreuz. „Aufgrund der Grippewelle ist es natürlich sehr schön, dass wir hier sind und viele Studenten uns sehen und einen ersten Impuls bekommen, zu uns zu kommen.“

Auch im Blutspendezentrum Duisburg macht sich der Winter bemerkbar. „Man kann es schlecht in Zahlen fassen, aber wir haben den Eindruck, dass wir mehr Spender nach Hause schicken müssen, da sie nicht ganz gesund sind“, sagt Tim Karlinger, Pressesprecher der Einrichtung. Das müsse dann so hingenommen werden. Ohnehin sei aber in der Regel aber „nie genug Blut vorhanden, um den Bedarf von Krankenhäusern und Ärzten zu decken“, sagt Karlinger. Ihm zufolge gehen aber nicht nur im Winter die Spenderzahlen zurück. Saisonale Schwankungen wie zum Beispiel während der Urlaubszeit im Sommer, wenn viele Menschen verreisten, seien normal.

Geld als Anreiz?

Das Blutspendemobil auf dem Campus. Foto: Elisa de Oliveira Brinkhoff

Auf dem Campus spenden viele Studierende zum ersten Mal. Für das Deutsche Rote Kreuz ist die Akquirierung von Neu-Spendern ein Grund mehr, wegen dem sich die Aktion lohnt. „Es ist eher die ältere Generation, die regelmäßig zum Blut spenden kommt. Wir hoffen, dass die Jugend wieder nachkommt“, so Goldstein. 

Die Mitarbeiter im Bluspendezentrum Duisburg machen diese Erfahrung bislang nicht. Dort spenden auch viele junge Leute. „Der Unterschied bei uns ist, dass die Spender eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro bekommen. Deshalb kommen auch viele Schüler oder Studierende zu uns, die sich etwas hinzuverdienen möchten.“ Das Deutsche Rote Kreuz zahlt Spendern keine Entschädigung. Auf der Website heißt es dazu: „Würde eine Vergütung in Aussicht gestellt, könnte ein Spender der Versuchung erliegen, wichtige Angaben für die Beurteilung seiner Spendentauglichkeit zurückzuhalten.“ Das Risiko sei also zu groß, dass durch den Anreiz durch Geld auch Menschen spenden, die dafür gar nicht geeignet sind.

Darunter fallen Personen, die weniger als 50 Kilogramm wiegen, HIV-positiv oder potenzielle Überträger sind, schwerwiegende Krankheiten wie beispielsweise Herzprobleme haben, alkoholkrank, drogenabhängig oder medikamentensüchtig sind, außerdem homosexuelle Männer. Im Blutspendemobil müssen deshalb vor der Erstspende alle potenziellen Spender einen Fragebogen ausfüllen und anschließend mit einer Ärztin sprechen. Nur wenn alle Angaben in Ordnung sind, dürfen die Studierenden auf einer Liege Platz nehmen – Männer sechs Mal im Jahr, Frauen vier Mal.

Zwar gibt es auf dem Campus kein Geld für die Spende, dafür ist die Typisierung ist kostenlos. Um die Reserven nach der Spende wieder aufzufüllen, gibt es außerdem einen Mensagutschein. 

 

Beitragsbild: flickr/Canadian Blood Services, Lizensiert nach Creative Commons 2.0 Generic

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