Torreich und spannend: Eine faszinierende zweite Hälfte
Nach einer angespannten, für die deutschen Fans aber eher enttäuschenden ersten Halbzeit verließ Jerome Boateng angeschlagen den Platz und wurde gegen Shkodran Mustafi getauscht. Der leitete mit einem Pass auf Thomas Müller Deutschlands ersten Treffer ein. Müller spielte danach eine hervorragende Flanke auf Mario Götze, der den Ball mit dem Kopf nicht richtig traf, aber genau richtig aufs Knie bekam. „Das war etwas glücklich, dass der noch reingegangen ist“, sah der Torschütze zum 1-0 nach dem Spiel schmunzelnd ein.
Beim zweiten Treffer jedoch spielte Mustafi eine viel größere, wenn auch unglücklichere Rolle. Nach einer mustergültigen Flanke von Harrison sah er ähnlich wie Per Mertesacker nur zu, als Ayew einen wunderbar genauen Kopfball zum 1-1 für Ghana ins linke untere Eck platzierte.
Ähnlich wie gegen Portugal verursachte Philipp Lahm wenige Minuten später mit einem haarsträubenden Ballverlust im defensiven Mittelfeld eine Riesenchance für den Gegner. Asamoah Gyan, tragischer Held der letzten WM, konnte diese Chance im Gegensatz zu den Portugiesen aber nutzen und überwand Manuel Neuer ohne große Mühe zur 2-1-Führung.
Im Anschluss wechselte Löw endlich Schweinsteiger und Klose ein, zwei Wechsel, die sich sofort gelohnt haben. Die folgenden zwanzig Minuten waren stärker geprägt vom deutschen Offensivgeist, wenn auch hauptsächlich über Standardsituationen. Sowohl Schweinsteiger, als auch Klose hatten gute Gelegenheiten zum Ausgleich.
Miroslav Klose – immer noch ein Mann für die wichtigen Tore (Foto: magro_kr/flickr.com, Creative Commons)
Doch Miroslav Klose hatte wie so oft den richtigen Riecher und grätschte im perfekten Moment in eine von Höwedes per Kopf verlängerte Ecke zum 2-2. Solche Tore sind es, die einen Topspieler auszeichnen, die beweisen, dass Klose weiterhin zu den besten Stürmern der Welt gehört. Mit seinem 15. WM-Tor ist er nun gemeinsam mit Ronaldo der beste Torschütze aller Weltmeisterschaften. Auch nach seinem Treffer bewies sich der 36-jährige von Lazio Rom in vielen Zweikämpfen und bewarb sich damit um mehr Einsatzzeit in den kommenden Spielen.
Nach dem 2-2-Ausgleich wurde die Partie umso verbissener geführt, beide Mannschaften zeigten einen unglaublichen Hunger nach drei Punkten. Doch die Abwehrreihen beider Teams standen gegen Ende sehr dicht, sodass keinem mehr ein Treffer gelang.
