Ein Stipendium für alle

Einen kleinen Geldregen bringt das Stipendium. Foto: Margot Kessler, pixelio.de

Einen kleinen Geldregen bringt das Stipendium. Foto: Margot Kessler, pixelio.de

Der Verein ABSOLVENTA e.V. vergibt 2010 erneut Stipendien für förderungswürdige Projekte. Hier entscheidet nicht alleine die Hochschulleistung, sondern vor allem das Engagement und die Kreativität. Es gibt keine Jury innerhalb des Vereins, denn User können online entscheiden.

„Durch unsere Arbeit für ABSOLVENTA haben wir viel Förderungswürdiges gesehen, was von keinem herkömmlichen Stipendium unterstützt wird“, erklärt Christoph Jost, Geschäftsführer von ABSOLVENTA. ABSOLVENTA ist bereits als Jobbörse für Studenten, Absolventen und Berufseinsteiger aktiv. Seit 2009 vergeben sie auch Stipendien an förderungswürdige Projekte.

Im letzten Jahr bewarben sich über 4500 Studenten mit unterschiedlichen Projekten, und diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Entscheidung, wer ein Stipendium erhält, trifft keine stiftungsinterne Jury, sondern man kann auf der Homepage der ABSOLVENTA selbst mit abstimmen.

Über 60.000 Mal wurde im letzten Jahr für Wunschstipendiaten geklickt. Vergeben wurden insgesamt 15.000 Euro. Gesponsert wurde das Geld durch namhafte Sponsoren aus der Wirtschaft, wie unter anderem Henkel, KPMG, EnBW und PwC. Die Gesamtfördersumme teilte sich dabei auf neun Stipendiaten auf, deren Förderbeiträge zwischen 700 und 4.400 Euro lagen.

Carina hat 2009 4400 Euro gewonnen.

Carina hat 2009 4400 Euro gewonnen.

Doch wie beurteilen die Gewinner der Stipendien im Nachhinein den Wettbewerb? Carina Linnemann ist eine 29-jährige Diplomstudentin und hat 2009 die Förderung für ihre Diplomarbeit im Bereich Editorial-Design erhalten. Da sie Kommunikationsdesign studiert, kommen für sie nicht viele Stipendien in Frage. Aus diesem Grund hatte sich um eine Förderung beworben und erhält nun insgesamt 4400 Euro.

Vera Belaya hat sich um die Reisekosten sowie die Teilnahmegebühr für einen Aufenthalt in Chania beworben. Sie wollte an der Konferenz „113th EAAE Seminar EN-US resilient European food industry and food chain in a challenging world“ teilnehmen. Dort konnte sie Zwischenergebnisse ihrer Promotionsarbeit zum Thema „Macht als Steuerungsinstrument in Wertschöpfungsketten für Lebensmittel“ präsentieren. Da sie sich die hohen Reisekosten selber nicht finanzieren konnte, bewarb auch sie sich um eine entsprechende Förderung. Sie erhielt 810,77 Euro für ihren Aufenthalt und die Reise. Ihr Vortrag ist inzwischen auf einer CD- ROM des Kongresses veröffentlicht worden.

Neben den unterschiedlichen Geldbeträgen war im letzten Jahr auch die Art der Bewerbung sehr unterschiedlich. Carina bewarb sich mit einem Video, Vera mit einer Präsentation. So auch die anderen Einreicher: Einige schickten Videos, andere schrieben Texte oder nahmen Songs auf. Der Kreativität der Bewerber und der Bewerbungen waren keine Grenzen gesetzt. Ein Video sollte jedoch nicht länger als fünf Minuten gehen, die Texte sollten im Rahmen zwischen fünfhundert und tausend Wörter liegen

An den Bewerbungsgrundlagen hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert. Als Anforderung heißt es: Sei…

  • kreativ,
  • persönlich,
  • prägnant,
  • plausibel,
  • realistisch und
  • verständlich.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Persönlichkeit soll durch ein Foto gezeigt werden. Prägnante Beiträge liegen in einem zeitlichen oder formalen Rahmen. Des Weiteren  sollen Bewerber ihre Bewerbung um ein Stipendium ehrlich und eindeutig begründen. Hierbei geht es um die Frage: wofür wird das Stipendium benötigt?

Dem Bewerber sollte jedoch auch klar sein, dass seine Chancen größer sind, je geringer die erforderliche Geldsumme ist: ABSOLVENTA geht es keinesfalls darum, nur einem Studenten zu helfen, sondern möglichst vielen. Selbstverständlich sollte es auch sein, dass das Motivationsschreiben in deutscher Sprache verfasst ist.

Viel Arbeit gibt es in jedem Studium. Foto: Rene Golembeski, pixelio.de

Viel Arbeit gibt es in jedem Studium. Foto: Rene Golembeski, pixelio.de

Daniela Uhrich vom Verein ABSOLVENTA.e.v erklärt: „Wir sind keine Stiftung, sondern ein Verein. Bei uns entscheidet keine Jury über die Vergabe des Stipendiums, sondern der Quotient. Dieser ergibt sich aus der Anzahl aller abgegebenen Stimmen und durch die Höhe der Bewertungen.“ Bewerben kann jeder, der sich einmalig registriert hat. Jeder hat nur eine Stimme.

Im März 2010 können sich Bewerber anmelden, dann geht das demokratische Stipendium in die zweite Runde. Jeder entscheidet selbst wieviel Geld er oder sie wofür benötigt. Einzige Voraussetzung ist, man muss Student oder Absolvent sein. Über die Anzahl der Bewerber entscheidet letztlich neben dem User die Höhe der Finanzierung. Je geringer also die eigene Forderung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer entsprechenden Förderung.

Hier bekommt ihr alle Infos:

Absatz

2 Comments

  • Falk sagt:

    ein stipendium für alle? andere stipendien sind auch für alle. man muss sich nur bewerben. leider tun das nur die wenigsten, weil sie glauben, dass sie zu schlecht sind. für jedes stipendium muss man was mitbringen, klar. aber das ist bei absolventa ja auch nicht anders. da ist kreativität und gutes netzwerken (damit man klicks bekommt) gefragt.

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