Wenn Job und Bafög nicht reichen

Etliche Studierende gelten als „armutsgefährdet“. Das bekommen die Tafeln, die kostenlose Lebensmittel verteilen, deutlich zu spüren.

Münster. Manchmal reichen Nebenjob und Bafög nicht aus: In etlichen NRW-Städten wird das vermeintlich lockere Studentenleben immer mehr zur Nostalgie. Das berichtet jetzt Spiegel Online. Denn: Eine zunehmende Zahl von Studierenden muss sich neben Vorlesungen, Übungen und Seminaren um die Finanzen sorgen. Die Geldnot hat zur Folge, dass viele Studierende Hilfsorganisationen aufsuchen – wie etwa die Tafeln.

Das Deutsche Studentenwerk fand jüngst heraus, dass der durchschnittliche Studierende 864 Euro im Monat zur Verfügung hat. Nach Kriterien des Bundes gilt er damit als armutsgefährdet – etwa wie viele Hartz-IV-Empfänger und Senioren mit kleinen Renten. Dem Bund zufolge liegt die Grenze für armutsgefährdete Menschen bei 980 Euro monatlich.

Aufgrund dieser Tatsache werden Tafeln nun auch verstärkt von Studierenden aufgesucht. Dort werden sie mit kostenlosen Lebensmitteln versorgt. Der Vorsitzende der Wattenscheider Tafel, Manfred Baasner, sagte Spiegel Online: „Die Zahl der Studenten, die zu uns kommen, ist in den vergangenen Monaten sehr stark gewachsen.“ Aber auch die Tafeln in Berlin, Leipzig und Paderborn – allesamt Uni-Städte – vermelden einen verstärkten Zulauf der Akademiker in spe. Laut Spiegel Online werde in Münster sogar darüber nachgedacht, eine Ausgabestelle direkt an der Universität zu eröffnen.

Aber: Nicht jeder Student, der meint, zu wenig Geld zum Leben zu haben, kann die Tafeln aufsuchen. Studierende müssen zuvor erst ihre Bedürftigkeit nachweisen. Das geht zum Beispiel mit einem Wohngeldnachweis. In einigen Städten reicht es auch, einen Bafög-Bescheid vorzulegen.

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