UDE: Niedriglohn bei Akademikern eine „Ausnahme“

„Hunderttausende Akademiker arbeiten für Niedriglöhne“ – diese Meldung machte am Wochenende die Runde durch Deutschlands Medien. Jetzt legt das Institut, das die Studie veröffentlicht hat, Wert auf eine Klarstellung.

Duisburg/Essen. Trotz Uni-Abschluss sollen laut einer neuen Studie hunderttausende Akademiker in Deutschland zu Niedriglöhnen arbeiten. Das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat berechnet, dass fast jeder zehnte Akademiker im Jahr 2012 nicht mehr als 9,30 Euro brutto pro Stunde bekommen hat. Angesichts dieser Erkenntnis dürften sich viele fragen, ob sich ein Studium überhaupt noch lohnt.

Claudia Weinkopf vom IAQ stellt nun aber klar: „Manche Akademiker müssen zwar für Niedriglöhne arbeiten, aber daraus lässt sich nicht der Schluss ableiten, dass sich das Studieren nicht mehr lohnt. Im Gegenteil: Im Vergleich zu den Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung haben Akademiker ein um fast zwei Drittel niedrigeres Niedriglohnrisiko.“ Anlass dieser Klarstellung sei, so heißt es in der Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen, die verkürzte Vorab-Berichterstattung über die IAQ-Studie zum Niedriglohnsektor in Deutschland. Dieser werde Mitte Februar als vollständiger IAQ-Report erscheinen.

Festzuhalten sei laut Weinkopf, dass der Anteil gering bezahlter Akademiker über die Jahre hinweg nicht zugenommen habe. Seit fast zwei Jahrzehnten betrage der Anteil der für Niedriglohn arbeitenden Akademiker zwischen 8 und 12 Prozent. Niedriglöhne seien für Akademiker also eher die Ausnahme.

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