Datenschutz: So funktioniert die neue WhatsApp-Verschlüsselung

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Der Messengerdienst WhatsApp hat eine neue Technik eingeführt, um Chat-Inhalte zu verschlüsseln. Nachrichten, Bilder, Videos, Sprachnachrichten – nur die zwei Personen, die miteinander kommunizieren, können sehen, was sie sich zuschicken.

Die sogenannte „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“ stelle sicher, dass „nicht einmal WhatsApp“ mitlesen kann, heißt es auf der Homepage des Messengers. Denn Schutz der Privatsphäre und Sicherheit seien „in unseren Genen“.

Das Ende der Daten-Sammelwut?

Seit 2014 gehört WhatsApp zum Facebook-Konzern. Das soziale Netzwerk kaufte den Messenger für 19 Milliarden US-Dollar ein – und etliche Datenschützer schrien auf. Facebook ist bekannt dafür, gezielt Daten seiner Nutzer zu sammeln. Mit WhatsApp kann der Konzern das Potential weiter ausschöpfen. Die neue Verschlüsselung sorgt allerdings dafür, dass der Internet-Gigant nun an weniger Daten herankommt. Beendet Facebook selbst das gezielte Abschöpfen von Nutzerdaten? 

Sebastian Ertel von der Datenschutz Nord GmbH, ein auf Datenschutz und IT-Sicherheit spezialisiertes Unternehmen aus Bremen, bewertet die Verschlüsselung als sicher. Hinter der Technik stecke aber ein kompliziertes Verfahren. Wir haben mit dem Rechtsanwalt gechattet, um es zu verstehen.

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Datenschutz: Große Unterschiede in den USA und Europa

Unter der Daten-Sammelwut der Internet-Konzerne leiden vor allem die Nutzer. Hauke Mormann ist Online- und Social Media-Redakteur bei der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf und verfolgt die Reaktionen auf neueste Entwicklungen in den sozialen Netzwerken. „Wir sind auf Social-Media-Wegen für Verbraucher ansprechbar“, erklärt Mormann. Ziel sei es, darüber aufzuklären, worauf Nutzer bei der Verwendung gewisser Programme achten sollten. Mormann bezeichnet die WhatsApp-Verschlüsselung als „Schritt in die richtige Richtung“. Dennoch seien Verbraucher immer noch nicht vollkommen geschützt. Dies hänge mit den unterschiedlichen Datenschutz-Standards in den USA und in Europa zusammen.

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WhatsApp-Nutzer dürfen sich also sicher fühlen. Chat-Inhalte können nicht mehr von einer dritten Person abgefangen werden. Mit der neuen Verschlüsselung macht WhatsApp aber selbe keine Eingeständnisse. Vielmehr nutzt der Messenger nun den Standard, den andere Programme schon lange haben. Viel interessanter für Facebook sind sowieso die Metadaten. Die kann der Konzern weiter auslesen.

Titelbild: Sam Azgor/Flickr
Profilbilder: Datenschutz Nord GmbH / Verbraucherzentrale NRW
Chat-Hintergrund: Frank Hamm/Flickr

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