Streik in NRW: Fragen und Fakten für TU-Studenten

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Sie streiken wieder – 24 Stunden lang. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder in Nordrhein-Westfalen diese Woche zu Warnstreiks aufgerufen. Einen Tag lang sollen die Gewerkschaftler ihre Arbeit niederlegen, um den Druck auf Bund und Kommunen in den Tarifverhandlungen zu erhöhen. Betroffen sind unter anderem der Nahverkehr, Kitas und die Stadtverwaltungen. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Streik zusammengetragen. 

Wann wird wo gestreikt?

Verdi hat ihre Gewerkschaftler dazu aufgefordert, in dieser Woche in den Warnstreik zu treten. 24 Stunden lang sollen die Gewerkschaftler ihre Arbeit niederlegen. Am Dienstag soll in 51 Kommunen gestreikt werden. Betroffen sind unter anderem Düsseldorf, Bielefeld, Essen und Bochum sowie die Kreise Soest und Unna. 

Hier wird am Dienstag gestreikt:
Bielefeld, Paderborn, Wünnenberg, Unna, Kamen, Hamm, Bergkamen, Fröndenberg, Werne, Lünen, Warstein, Lippstadt, Marsberg, Soest, Bochholt, Beckum, Ahlen, Ibbenbühren, Rheine, Münster, Düsseldorf, Hilden, Ratingen, Erkrath, Duisburg, Kleve, Wesel, Dinslaken, Korschenbroich, Mönchengladbach, Viersen, Krefeld, Neukirchen-Vluyn, Moers, Tönisvorst, Neuss, Rommerskirchen, Bochum, Herne, Herten, Marl, Datteln, Dorsten, Haltern am See, Recklinghausen, Bottrop, Gladbeck, Marl, Essen, Oberhausen, Mülheim

Gestreikt wird am Mittwoch in weiteren 58 Kommunen. Dazu gehören Dortmund, Köln, Hagen und Wuppertal sowie der Märkische Kreis und Ennepe-Ruhr-Kreis. Betroffen sind an diesem zweiten Streik-Tag nicht nur Busse und Bahnen, sondern auch die Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund.

Hinzukommen Kundgebungen in mehreren Städten – auch in Dortmund. Verdi rechnet am Mittwoch mit mehreren Zehntausend Teilnehmern in ganz NRW. Bereits in der vergangenen Woche gab es in Dortmund und Aachen erste Warnstreiks in den Krankenhäusern der Kommunen. 

Hier wird am Mittwoch gestreikt:
Dortmund, Lünen, Schwerte, Castrop-Rauxel, Siegen, Siegen-Wittgenstein, Kreuztal, Freudenberg, Hilchenbach, Bad Laasphe, Hagen, Witten, Lüdenscheid, Iserlohn, Hemer, Hattingen, Sprockhövel, Gevelsberg, Werdohl, Schwelm, Hürth, Jülich, Aachen, Stolberg, Eschweiler, Würselen, Herzogenrath, Düren, Niederzier, Bergheim, Wesseling, Kerpen, Frechen, Erftstadt, Heinsberg, Übach-Palenberg, Köln, Bonn, Siegburg, Gummersbach, Troisdorf, Bornheim, Niederkassel, Hennef, Bergisch Gladbach, Swistal, Weilerswist, Solingen, Remscheid, Monheim, Leverkusen, Wuppertal, Velbert, Niederberg, Mettmann, Wülfrath, Heiligenhaus, Haan

Wer ist betroffen?

Betroffen von den Warnstreiks ist vor allem der städtische Nahverkehr. Wie bereits am Dienstag in Bochum bleiben am Mittwoch unter anderem in Dortmund, Köln, Düsseldorf und Essen alle Straßen- und U-Bahnen sowie die Busse in ihren Depots. „Es steht alles still – ohne Ausnahme“, sagt Wolfgang Herbrand von den Dortmunder Stadtwerken (DSW21). In Dortmund streiken die Bodenverkehrsdienste ab Schichtbeginn. Auch die Stadtverwaltungen, Sparkassen, Jobcenter die Müllabfuhr, Schwimmbäder und Krankenhäuser sind betroffen. 

Was wollen die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände?

Wesentliches Ziel des Streiks ist es, den Druck auf Bund und Kommunen in den aktuellen Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die werden am Donnerstag in Potsdam von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden fortgesetzt. Die Gewerkschaften fordern für die mehr als zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst sechs Prozent mehr Lohn für ein Jahr sowie 100 Euro mehr Gehalt pro Monat für die Auszubildenden. Bund und Kommunen bieten jedoch nur eine Gehaltserhöhung in Höhe von drei Prozent für insgesamt zwei Jahre. Grund sind unter anderem die massiven Schulden der Kommunen. 

Wird die Uni auch bestreikt?

Auch die TU Dortmund ist von den Streiks betroffen – zumindest periphär wegen der Streiks im öffentlichen Nahverkehr. Deshalb werden vor allem Pendler mit Verkehrschaos auf dem Weg zur Vorlesung zu kämpfen haben, vermutet Eva Prost, Pressesprecherin der TU Dortmund. S- und H-Bahn fahren übrigens nach regulärem Fahrplan.

„Der Streik betrifft nur den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen“, sagt Prost. „Die Mitarbeiter der Universität sind aber beim Land NRW angestellt.“ Weder der Tarifvertrag noch die aktuellen Verhandlungen greifen für sie. Deshalb sind Mensa, AStA und Bibliothek auch am Mittwoch geöffnet. 

Muss ich trotz Streik zur Vorlesung erscheinen?

Falls einige Studenten jetzt gedacht haben, sie könnten am Mittwoch einfach mal ausschlafen, weil Busse und Bahnen nicht fahren, haben die sich zu früh gefreut. Studenten müssen laut Eva Prost weiterhin zu Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht, Prüfungen oder Klausuren erscheinen. Schade!

Foto: flickr.com/Niels Holger Schmidt

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