Die Unicard – Fortsetzung der Peinlichkeiten

Die Unicard sollte das Studentenleben vereinfachen, sie sollte universell einsetzbar sein – doch nun wird sie ersetzt, weil ihre Technik veraltet und nicht mehr kompatibel mit dem neuen Kopiersystem ist. Peinlich, findet pflichtlektüre-Reporterin Alina Schwermer.

Bald schon wieder abgeschafft: Die alte Unicard.

Bald schon wieder abgeschafft: die Unicard.

Eigentlich hätte es keinen überraschen brauchen. Die aktuellste Entwicklung der Unicard ist im Grunde nur der Folgeakt in einem grotesken Spiel.  Wenn am 1. Januar an der TU neue Kopierer eingeführt werden, hat die Karte wieder eine Funktion weniger: Ihr Chip ist nicht mit dem neuen Kopiersystem kompatibel. Die Technik ist veraltet, ein Armutszeugnis für eine neuen Karte. Die anderen lange angekündigten Funktionen haben schon vorher nicht funktioniert. Bald wird die aktuelle Unicard ganz abgeschafft. Es ist ein weiterer Akt in einem peinlichen Geruder.

Dabei war die Grundidee gut, eine universelle Karte einzuführen, die alles kann: Man sollte mit ihr in der Mensa und am Kopierautomaten bezahlen und sie als Ticket und Ausweis nutzen können. Doch obwohl teuer mit Haushaltsgeldern konzipiert, konnte das grüne Kärtchen kaum was. Und wurde dennoch fleißig verbreitet. Man werde die Karte nachträglich mit Funktionen ausstatten, hieß es. Jetzt will man sie wieder abschaffen – um dann in einem Jahr eine neue einzuführen. Es ist nicht so sehr die Tatsache, dass das Konzept schief gelaufen ist, die so ärgerlich ist. Es ist die Art und Weise, wie es geschehen ist.

Teures Lehrgeld

Aktuellstes Beispiel sind die Kopierautomaten: Die TU hat den Chiptyp der Karte in dem Wissen eingeführt, dass der Chiptyp nur auf bestimmte Kopiersysteme passt und dass die Automaten alle vier Jahre erneuert werden. Und es ist nicht so, dass es keine Alternativen gegeben hätte: etwa das System, bei dem die Karte wie eine Geldkarte funktioniert, universell und langfristig einsetzbar. Manchmal dauere es eben, bis man so etwas gelernt habe, sagt Vize-Bibliotheksleiter Gövert. Die TU ist das Lernen teuer zu stehen gekommen.

Jetzt soll das Geldkartensystem doch angewendet werden, bei der neuen Unicard. Diese wird wieder Geld verschlingen und wird zudem nicht zu Jahresbeginn mit den Kopierern eingeführt wird, sondern erst im nächsten Jahr. Man habe es nicht geschafft, die beiden Neuerungen zu synchronisieren, sagt Gövert. Die Neu-Einführung beginnt, womit die alte Unicard aufgehört hat: mit unseriösem Geruder. Vielleicht hat die Uni aber mittlerweile gelernt: Die neue Karte soll mehr Funktionen haben und überall als Geldkarte einsetzbar sein. Diesmal sei die Sache durchgeplant, sagen die Organisatoren. Zu wünschen wäre es ihnen. Und uns.

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