EU-Kommission kündigt Kartellverfahren gegen Google an

Die EU-Kommission wirft Google unfairen Wettbewerb vor. Jetzt kündigt Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager ein formelles Verfahren gegen Google an. Vor allem Googles Suchmaschine, aber auch das Smartphone-Betriebssystem Android werden kritisiert. 

Margrethe Vestager wirft dem Internetkonzern vor, sich mit dem eigenen Preisvergleichsdienst Google Shopping einen unfairen Marktvorteil verschafft zu haben, so Spiegel Online. Der in die Google-Suchmaschine integrierte Dienst verstoße gegen das EU-Kartellrecht, verhindere Wettbewerb und schade Verbrauchern. Bei dem Fall handele es sich um einen Präzedenzfall, der auch Folgen für andere Google-Dienste haben könnte.

Nach Beschwerden von Google-Konkurrenten leitet die EU-Kommission außerdem eine Untersuchung gegen das von Google geführte Handy-Betriebssystem Android ein. Derzeit ist Android Marktführer in dem Segment. 

Google-Chefjustiziar Kent Walker rechtfertigt Google in dem Online-Magazin Recode. Die Konkurrenz sei im Internet nur einen Klick entfernt, viele Nutzer informierten sich heute über Soziale Netzwerke oder Smartphone-Apps. Dadurch habe der Internetkonzern keine besonderen Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Google hat jetzt die Möglichkeit eine Stellung zur EU-Beschwerde zu formulieren. 

Die EU kann im Falle eines Kartellverfahrens Strafen bis höchstens zehn Prozent des Jahresumsatzes auferlegen. Google hat bis zu 90 Prozent Marktanteil und setzte im letzten Jahr 66 Milliarden Dollar um. Aber auch gegen ein solches Urteil könnte Google dann gerichtlich vorgehen.

 

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