„Cookies & Cream“ – Feierst du noch oder genießt du schon?

Die süßeste Party der Stadt – wie kann ein Mädchen sich die entgehen lassen? Pflichtlektüre-Autorin Anna Palm hat sich die „Cookies & Cream“ Party in der Düsseldorfer Nachtresidenz mit ihren Freunden angeschaut. Es gibt: Ganz viel Mädchenkram, gute Musik und eine Überraschung.

Hey Anna„, schreibt Markus. „Wie sieht’s aus, hast du heute Abend schon Pläne?“ Es ist Freitagabend. „Wie wär’s mit der „Cookies & Cream“ Party in der Nachtresidenz in Düsseldorf?“, schreibe ich zurück. Einmal im Monat findet sie dort statt, sie war aber auch schon in Dortmund, Köln und Krefeld. „Fährst du?“, kommt es berechnend zurück. Na gut, für eine Keksparty nehme ich eine Alkoholblockade und eine adrenalingetränkte Autofahrt durch Düsseldorf in Kauf. Also fahre ich mit Markus, Michelle und Alex zur „süßesten Party der Stadt“. Das zumindest verspricht die Facebookseite der Veranstaltung. Da wollte ich immer schon einmal hingehen. Denn ich stelle es mir schon ziemlich cool vor, auf einer Party in einem schicken Club Cookies zu essen und die Kalorien danach wieder abzutanzen.

Markus, Anna, Alex und Michelle. Wir werden fotografiert, damit wir nicht länger die Selfie-Kultur repräsentieren.

Vor Ort fühlen wir uns allerdings erstmal ein bisschen underdressed. Die vielen Jungs, die schon da sind, weil sie Tische reserviert haben, tragen fast alle ein schickes Sakko, wenn nicht einen Anzug. Und die meisten Mädchen sehen so aus, als ob sie zum Abiball gehen. Lange Kleider, glitzernder Haarschmuck, High Heels sind die Regel, Sportschuhe Fremdkörper. Michelle und ich haben schlichte Oberteile, gewöhnliche Hosen und Stiefeletten an. „Aber solange wir tanzen, macht das ja alles nichts“, findet Michelle.

Cookies für alle

Im ersten Stock wartet ein Cookie-Stand auf uns. Die Gäste bekommen knisternde Papiertüten mit einem Smarties-Schokocookie sowie anderen Süßigkeiten: Gummifrösche, Gummikirschen und Lakritzschnecken. Ich bin so leicht zu ködern wie eine Fünfjährige, aber die Cookies sind auch einfach zu lecker. Die Mädchen am Stand – die sogenannten Cookie Girls – heißen Dinara und Lilian. Hübsch sind sie, sorgfältig ausgewählt. Sie tragen weiße I-Love-Cookies-Shirts und Hotpants. Die 19-jährige Dinara ist seit einem Jahr dabei und hat Spaß an ihrem Job: „Das Gute ist, dass man die Leute überhaupt nicht nerven muss, sie reißen es einem ja sozusagen aus der Hand.“ Das stimmt, die Gäste reihen sich in der Schlange ein und die Cookie Girls müssen aufpassen, dass sie sich nicht willkürlich bedienen.

Lilian und Dinara lieben Cookies – und ihren Job. Fotos Anna Palm

Zusammen mit Markus, Michelle und Alex erkunde ich die Location, dabei knabbere ich an meinem Schokocookie. Links ist der noch unberührte Dancefloor, flankiert von zwei Bars. An der hohen Decke hängt ein gigantischer Trichter, der bis zum Bersten mit roten und weißen Luftballons gefüllt ist. Daneben baumeln große Papierlampions, die wie Bonbons aussehen. Nobelclub oder Spielepalast? Ich bin mir nicht sicher, aber Letzteres stimmt mich euphorisch. Rechts vom Eingang ist die Chill Out Area: Noch eine Bar, kuschelige Sofaecken und Bildschirme mit Lagerfeuer.

„Die Musik ist gut“, findet Markus, der selber oft als DJ auflegt, begeistert. Norrey, Daze und Mills legen House, Classics, Rock und RnB auf. Um 23.45 Uhr entdecken die ersten mutigen Abenteurer die Tanzfläche. Es dauert nicht lange, dann tanzen einfach alle.

Ab Mitternacht sind alle auf der Tanzfläche.

Mädchenparty: Jungs mit oder besser zuhause lassen?

Wohl fühlt sich eigentlich jeder, habe ich den Eindruck. Zum Beispiel die drei Amerikaner Jake Sing (28), Marcus Benjamin (28) und Ben Tebbutt (26). Sie tragen weiße Hemden und schicke Hosen und feiern den dreißigsten Geburtstag eines Freundes. Für sie sind die Cookies absolut keine Mädchensache. „Sweetness ist not a girl thing“, sagt Jake mit einem Augenzwinkern. Auch die 18-jährige Natalya und der 19-jährige Gabriel sind wegen Natalyas Geburtstag auf der Party. Die Cookies sind für sie Nebensache, aber sie halten sie für eine gute Idee. Katerina (24) und Sarah (22) waren schon häufiger auf solchen Veranstaltungen. „Es ist einfach die Mädchenparty überhaupt“, sagt Sarah. Allerdings finden sie es ein bisschen schade, dass ein Mindestverzehr eingeführt wurde. Der 21-jährige Kevin und die 19-jährige Nadine sind zusammen das erste Mal auf der „Cookies & Cream“ Party. Dass sie die Kekse super finden, wissen sie aber schon jetzt.

Nadine und Kevin sind gerade angekommen und freuen sich auf den Abend.

 Der Veranstalter Marcel Oelbracht ist vor Ort. Um 1.30 Uhr soll es eine große Überraschung geben, erfahren wir. Wir sind gespannt. Seit acht Jahren ist der 30-Jährige schon Eventveranstalter. Zu Beginn hat er Partys in Benrath organisiert. „Cookies & Cream“ gibt es seit drei Jahren – die Party ist eines seiner Babys. Ganz allein hat er das Konzept entworfen. Es ist seine Aufgabe und seine Leidenschaft, die Menschen aus ihrem Alltag herauszuholen und in der manchmal so realitätsfernen Nacht zu begeistern. „Da muss man ganz viel Zeit und ganz viel Liebe investieren.“ Oelbracht füllt die Partymottos mit Inhalt, kümmert sich um das Intro, die Deko, die Tänzer und die Livemusik. Er möchte die Gäste immer wieder überraschen. Ansprechen will er ein junges, gemischtes Publikum, wobei darunter viele Frauen sind. Grundsätzlich gibt es keinen Dresscode, auch in Chucks darf man mittanzen.

Auch Veranstalter Marcel Oelbracht hat einen Cookie dabei.

 Der „Magic Moment“

Um 1.30 Uhr folgt dann der Special Effect: Der Trichter öffnet sich, eine Flut aus Luftballons ergießt sich über die Tanzfläche. Es folgen Tonnen von glitzerndem Konfetti und Luftschlangen. Die Gäste zücken ihre Kameras. Wir sind beeindruckt. Auf der Bühne schwingen an die zwanzig Cookie Girls die Hüften. Sie sind alle schön und schlank, als wären sie gerade aus Kalifornien eingeflogen worden und hätten noch nie in ihrem Leben einen Keks gegessen, und sie können tanzen. Dementsprechend haben nicht nur die Mädchen ihren Spaß an der Cookie-Party.

Markus, Michelle, Alex und ich amüsieren uns noch ein bisschen weiter in Oelbrachts Cookie-Sausebrause-Event. Er möchte den Düsseldorfer Style vermitteln, den Menschen das „Kö-Feeling“ geben. Das merkt man – und trotzdem können Markus, Michelle, Alex und ich auch in Jeans hier tanzen. Warum? „Am wichtigsten ist immer noch die Musik“, sagt Oelbracht. „Wenn die gut ist, kannste die Party auch im Keller machen.“

Fazit: Wer luxuriös feiern möchte und zusätzlich Hunger auf Kekse hat, sollte unbedingt zur „Cookies & Cream“-Party. Das Ganze kostet zwar ein bisschen und man sollte sich auch schick anziehen, um sich wohlzufühlen. Aber es lohnt sich! Die nächsten Partys finden jeweils freitags am 25. Juli und am 22. August in der Nachtresidenz  in der Bahnstraße 13-15 statt, auch dann geht es wieder um zehn Uhr los.

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