RUB: Kindern aus Bildungsfamilien geht es besser

Bochum. Der Bildungsstand der Eltern wirkt sich maßgeblich auf das Glück der Kinder aus – stärker noch, als das Einkommen der Eltern. Das ergab eine aktuelle Studie der Ruhr-Universität Bochum.
In der Studie sind Psychologen und Sozialwissenschaftler der Universität der Frage nachgegangen: „Welchen Einfluss haben ehe- und familienbezogene Leistungen auf das Wohlergehen von Kindern?“ Um darauf eine Antwort geben zu können, haben die Wissenschaftler den international etablierten Unicef-Indikatoren des Wohlergehens als Grundlage genutzt.

Dieser bezieht sich vor allem auf Faktoren wie die materiellen Möglichkeiten eines Kindes, die Qualität seiner Schulbildung sowie seine Gesundheit und Sicherheit. Erweitert haben sie diese Definition des Wohlergehens durch Untersuchungen zur kognitiven, sprachlichen und motorischen Entwicklung des Kindes. Im Gegensatz zum Unicef-Indikator bezieht sich die Studie außerdem nicht auf Kinder im Alter von bis zu 18 Jahren, sondern lediglich auf diese unter zehn Jahren.

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich: Zwar lässt sich ein Zusammenhang zwischen schlechtem Wohlbefinden des Kindes und sehr geringem Einkommen der Eltern herstellen, allerdings nur dann, wenn die Eltern zusätzlich auch sehr wenig Zeit für Ihre Kinder aufbringen. Kindern denen die Mütter sich täglich mit kindgerechten Aktivitäten wie Singen oder Vorlesen zuwenden, geht es gemessen an den Faktoren der Studie besser. Auch das Nutzen einer Betreuungseinrichtung wirkt den möglichen Auswirkungen einer finanziell schlechten Situation im Haushalt entgegen. Die Studie zeigt, dass auch Kinder aus ärmeren Familien hier Alltagsfähigkeiten wie Motorik, soziale Kompetenzen und Sprache deutlich besser ausbilden.

Die Wissenschaftler der RUB konnten außerdem kaum einen Unterschied zwischen der Auswirkung der einzelnen Faktoren auf Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund feststellen.

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