Bundesrat kippt Reform des Medizinstudiums

Bochum. Die Proteste haben Wirkung gezeigt: Der Bundesrat hat gegen die Pläne von Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen gestimmt, wonach im Medizinstudium zukünftig ein dreimonatiges Pflichtpraktikum in der Allgemeinmedizin eingeführt werden soll. Gegen den Gesetzesvorschlag hatte es monatelang Proteste gegeben. Noch am vergangenen Donnerstag hatten 300 Studierende an der Universität Duisburg-Essen gegen die Reform der Approbationsordnung demonstriert.

„Es ist perfekt gelaufen, das hätten wir nicht erwartet“, sagte Christian Kraef, Koordinator für Gesundheitspolitik bei der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland. Bei einem positivem Votum in der Länderkammer hätten alle angehenden Mediziner einen Aufenthalt in einer Hausarztpraxis absolvieren müssen. NRW und Mecklenburg-Vorpommern wollten damit erreichen, dass sich mehr Studierende auf die Allgemeinmedizin spezialisieren.

Die Studierenden wehrten sich jedoch im gesamten Bundesgebiet gegen die Pläne. Bisher sind im Praxisjahr nur Stationen in der Chirurgie und der Inneren Medizin verpflichtend. Mit der Aufnahme der Allgemeinmedizin fürchteten die Medizinstudenten eine weitere Einschränkung ihrer Wahlfreiheit. Dieser Argumentation ist nun auch der Bundesrat gefolgt. Damit bleibt in der Approbationsordnung vorerst alles beim Alten.

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