Neue Facebook-AGB: Was tun gegen Cookies?

Facebook will dich. Und zwar komplett: Mit den neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen sollen noch genauere Informationen über die Nutzer gesammelt werden. Ziel ist es, die Anzeigen noch mehr zu personalisieren, um sie für Werbetreibende attraktiver zu machen. Dazu benutzt das Unternehmen vor allem Cookies.

Cookies sind das wichtigste Werkzeug für Datensammler. Das sind kleine Dateien, die auf dem Computer des Nutzers gespeichert werden, wenn er eine Internetseite besucht. In diese Dateien werden automatisch grundlegende Informationen über den Nutzer geschrieben: Er kriegt zum Beispiel in der Regel einen Identifikationscode (ID), über den die Seite ihn wiedererkennen kann.

Thema bei eldoradio
Im Toaster bei eldoradio ging es am Freitagmorgen um die neuen Facebook-AGB. Was steht drin? Kann ich widersprechen? Und wozu das Ganze überhaupt? Hier geht’s zum Podcast.

Das ist sinnvoll, wenn ein Nutzer sich zum Beispiel auf einer Seite anmeldet: Durch die Cookies muss er seine Daten nicht jedes Mal neu eingeben, wenn er zum Beispiel auf einen Menüpunkt klickt und sich die Seite neu lädt. Denn die weiß dann dank der Cookies: Das ist Nutzer X, der war gerade schon bei uns. So funktioniert das übrigens auch mit dem Warenkorb von Internetshops, selbst wenn man nicht angemeldet ist: Wenn wir die Händler-Homepage wegklicken und später wieder öffnen, ist der Status im Warenkorb noch genau wie vorher. Aber natürlich nur, solange die Cookies in der Zwischenzeit nicht gelöscht wurden.

Facebook AGB: Das ändert sich (c) Valentin Dornis 

Die „dunkle Seite“ der Cookies

So praktisch Cookies in diesen Fällen auch sind, so unangenehm können sie werden: Durch die ID kann nämlich auch verfolgt werden, was der Nutzer auf anderen Websites anklickt. Facebook kann dann also auch sehen, dass ein eingeloggter Nutzer in einem Webshop zum Beispiel nach Bleistiften sucht. Mit dieser Information kann es dann auf der Facebook-Seite des Nutzers gezielt Werbung für Anspitzer oder Etuis schalten lassen. Und selbst, wenn Teile des Surfverhaltens nicht für Werbeanzeigen genutzt werden: Facebook weiß dann Bescheid. Auch über die unschönen Dinge, die der Nutzer vielleicht im Internet so treibt.

Um die Menschen dafür zu sensibilisieren, hat die EU festgelegt, dass Seiten nicht einfach heimlich Cookies benutzen dürfen. Die Nutzer müssen deshalb zustimmen. Doch wie diese Zustimmung aussieht, ist umstritten: Auf vielen Seiten gibt es große Banner, die auf Cookies hinweisen und wo man auf „OK“ oder „Zustimmen“ klicken muss. Andere Unternehmen interpretieren diese Regelung freier: Sie sehen es schon als Zustimmung, wenn man sich anmeldet und die angebotenen Dienste nutzt.

Wie werde ich unliebsame Cookies wieder los?

In allen üblichen Browsern (Firefox, Internet Explorer, Safari, Chrome usw.) gibt es im Menü die Möglichkeit, das Speichern von Cookies zu verbieten. Allerdings haben die Seitenbetreiber darauf schon reagiert: Oft muss man diese Funktion wieder abschalten, bevor man die Seite nutzen kann. Dann kann man im Menü immerhin noch festlegen, dass die Cookies beim Schließen des Browsers gelöscht werden.

Eine andere Möglichkeit, mit Cookies umzugehen, bieten so genannte Erweiterungen oder Add-Ons für den Browser. Hier einige Beispiele für den beliebtesten Browser Firefox, den in Deutschland über 40 Prozent der User nutzen:

  • Mit Add-Ons wie CookieMonster oder Beef TACO kriegt man einen Überblick über aktuelle Cookies und kann sie löschen oder deaktivieren.
  • BetterPrivacy geht noch einen Schritt weiter: Dieses Add-On entfernt auch so Flash-Cookies, so genannte LSOs. Immer, wenn der Browser geschlossen wird, erscheint eine Anzeige, die fragt: Ich habe einige LSOs gefunden, möchtest du sie dauerhaft entfernen?
  • Hilfreich sind auch Add-Ons wie AdBlock Plus. Diese Werbe-Blocker sorgen dafür, dass auf Nachrichtenseiten oder Videoportalen keine Werbung angezeigt wird und blockieren auch Cookies der Werbetreibenden.

Diese oder ähnliche Erweiterungen gibt es natürlich auch für die anderen üblichen Browser.

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