BMX, Graffiti und Clueso – Die Ruhr Games 2017

Motocrossfahrer wirbeln mit Salti durch die Luft, Künstler sprayen Graffiti, Skateboards jagen durch die Halfpipe und Clueso bringt die Menschenmassen zum Jubeln. Das alles konnten die Besucher vom 15. bis 18. Juni 2017 bei den Ruhr Games bestaunen. Eine der Locations war das Stadion Rote Erde in Dortmund. Nur einen Steinwurf vom Signal Iduna Park entfernt kämpften Athleten aus aller Welt in Sportarten wie BMX, Skateboard, Handball, Streetball, Wheelball und Handball um Siege bei den Wettkämpfen. 

Neben Dortmund waren Hagen und Hamm in diesem Jahr Austragungsorte der Ruhr Games. Zusätzlich zu den zahlreichen Sportveranstaltungen traten auch einige bekannte Musiker auf. So begeisterten die Sportfreunde Stiller, Lena, Chefket und Clueso die Zuschauer mit ihren Songs. Außerdem konnten Kinder und Jugendliche an zahlreichen Workshops teilnehmen. Unter anderem boten die Veranstalter Kurse in Graffiti und Parkour für das junge Publikum an. 

Headliner des finalen Tages war Clueso. Entspannt und gut gelaunt stellte der Erfurter Musiker sich den Fragen der Pflichtlektüre. 

Clueso war Headliner der Ruhr Games 2017

Pflichtlektüre: Clueso, bei den Ruhr Games stehen Sportarten wie BMX oder Skateboard im Mittelpunkt. Hast du auch mal solche Sportarten ausprobiert? 

Clueso: Ich bin früher geskatet aber die anderen waren dabei immer besser als ich. Ich habe gerade so einen Ollie (einfacher Skateboardtrick Anmerkung der Redaktion) hinbekommen. Ich bin auch später noch ganz gerne Longboard gefahren. So krasse Tricks wie die Sportler hier könnte ich nie im Leben schaffen. Irgendwann habe ich stattdessen angefangen zu rappen und Musik zu machen. Da war ich dann besser als die anderen. 

Pflichtlektüre: Hast du früher mal studiert oder wolltest du etwas studieren? 

Clueso: Nein, ich habe nur einen läppischen Hauptschulabschluss und musste schon früh aus der Schule raus. Ich hätte gerne Philosophie studiert oder einfach mal ausprobiert, welche Fächer mir an der Uni gefallen. Ich hätte gerne überall mal rein geschnuppert.

Pflichtlektüre: Hättest du dann gerne als Lehrer gearbeitet? 

Clueso: Das eher weniger. Ich hatte mal die Chance mit dem Goethe-Institut als Musiker eine Art von Lehrer zu sein und Songs mit Kindern zu schreiben. Da habe ich aber gemerkt, dass Kinder viel Energie ziehen, wenn sie Bock haben mitzumachen und noch mehr Energie ziehen, wenn sie keinen Bock haben mitzumachen. Da habe ich gemerkt, dass das nicht der richtige Job für mich wäre. 

Pflichtlektüre: Du wohnst noch immer in Erfurt. Wie gefällt es dir hier im Ruhrgebiet? 

Clueso: Ich komme sehr gerne hierhin. Ich bin in einer Arbeitersiedlung groß geworden. Die Menschen im Ruhrgebiet sind sehr herzlich und offen. Das mag ich gerne und erinnert mich an meine Heimat. 

 

US-Rap zum Ansporn in der Halfpipe

Zu den spektakulärsten Wettkämpfen in Dortmund zählten die Wettkämpfe im BMX. Bei lautem US-Rap und einem unterhaltsam berlinernden Moderator stürzte sich die Weltspitze der Trendsportart auf den kleinen Rädern in die Halfpipe. Sportler aus der ganzen Welt, unter anderem aus den USA, Trinidad und Polen, brachten die Zuschauer mit beeindruckenden Tricks zum Staunen. 

 

Die Sucht nach dem Rad 

Einer der Teilnehmer beim BMX war Tobias Schweiger. Er ist 22 Jahre alt, kommt aus Wachtendonk, einer Gemeinde am unteren Niederrhein und ist BMX-Profi. Der aufstrebende Sportler möchte unbedingt zu den besten Fahrern der Welt gehören.

BMX-Fahrer Tobias Schweiger bei den Ruhr Games

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, trainiert Tobias 40 Stunden pro Woche. Abgesehen von Knieschonern und einem Helm fahren die Athleten komplett ungeschützt. Das kann sehr gefährlich sein, weiß auch Tobias: „Ich habe mir bereits zweimal den Fuß gebrochen und hatte innere Blutungen. Die Sucht nach dem Rad ist aber auf jeden Fall größer als der Schmerz“, sagt der 22-Jährige.

Graffiti im Stadion Rote Erde

Während die Sportler um die besten Plätze kämpften und die Sänger das Publikum musikalisch beschallten, sorgte Gerrit Nicolas Rüter mit seiner Künstlergruppe für einen kreativen Hintergrund. Vier Tage lang sprayte die Gruppe bunte Kunstwerke an einen Zaun des Stadions. Dabei konnten auch Kinder und Jugendliche selbst ihre Kreativität beim Graffiti ausleben und an Workshops teilnehmen. 

Gerrit Nicolas Rüter zeigte sich begeistert von der Kultur- und Sportveranstaltung. „Die Atmosphäre ist toll hier. Wir haben alle Freiheiten bei den Ruhr Games und auch die Kinder hatten Spaß bei den Workshops“, so Rüter. Die Kunstwerke werden aber nach dem Sportereignis wieder entfernt. 

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Zum Abschluss der Ruhr Games spielten die Alternative Rock Band Razz und Deutschpop-Sänger Clueso ein umjubeltes Konzert. Im Schatten des Signal Iduna Parks sorgten 11.000 Fans für eine würdige Atmosphäre des letzten Tages. Im Jahr 2019 sollen nach Angaben des Veranstalters die Ruhr Games in Duisburg und Umgebung stattfinden. 

Alle Fotos: Leonie Krzistetzko

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