Der erste Schnee ist schon wieder geschmolzen, dafür war es zuletzt zu warm. Für eine Tasse Glühwein aber sind die Temperaturen immer noch genau richtig. Dass unzählige Fachschaften in der Vorweihnachtszeit mit Glühweinverkäufen ihre Kassen aufbessern wollen, spielt den meisten Studierenden in die Karten.

Warmer Glühwein in der kalten Jahreszeit. (Foto: Thimo Mallon)
Obwohl es für sie zum Glühweintrinken auch völlig andere Gründe gibt: „Es hilft auf jeden Fall, die ein oder andere Vorlesung zu ertragen“, sagt der erste Glühweinkäufer um 11:43 Uhr am Stand vor dem Mensagebäude. Hier konkurrieren die Raumplaner mit der Studentischen Unternehmensberatung um Käufer.
„Wir sind zum ersten Mal hier und wollen die Einnahmen für eine Exkursion nach Vancouver nutzen“, sagt die kleinste der Raumplaner-Verkäuferinnen. Ihre Stiefel wippen zu Weihnachtsliedern im Takt. Dick eingepackt mit Handschuhen steht sie hinter der Theke. Neben den Glühweinkochern finden Waffeln, Muffins oder Kuchen – alles selbstgemacht – ebenfalls Platz auf dem Tisch.
Einen Stand weiter gibt’s bei der Studentischen Unternehmensberatung Spekulatius gratis zum Glühwein. Der Erlös aus den Verkäufen geht an die Ferien-Füchse Dortmund. „Sie kümmern sich um ein umfangreiches Freizeitangebot für Jugendliche mit Behinderung“, heißt es auf dem Info-Zettel.

Neben Glühwein gibt's auch Kuchen, Muffins und andere Leckereien. (Foto: Thimo Mallon)
An der EF 50 hat sich die Fachschaft der Fakultät Rehabilitationswissenschaften niedergelassen. Sie sind schon erfahrene Glühwein-Verkäufer. In diesem Jahr spenden sie die Einnahmen an das Kinderhaus Dortmund. Auch hier findet der Verkauf Anklang. „Im Winter ist Glühwein nie verkehrt. Es schmeckt und es hält warm“, sagt ein Student. Sein Atem wird in der kalten Luft sichtbar.
Vor dem Audimax verkaufen Mathematiker und Wirtschaftsmathematiker fleißig ihre Glühwein-Becher. Sie seien gar nicht wirklich auf Gewinn aus, sagen sie einvernehmlich. Falls aber doch etwas rausspringt, wollen sie das Geld für eine Lernfahrt mit den neuen Erstsemestern nutzen: „Für uns ist es einfach eine nette Pause zwischendurch. Der Glühwein sorgt für die nötige Entspannung.“
Zuviel des köchelnden Gesöffs sollte es aber trotzdem nie werden. Auch wenn die Hörsäle recht groß sind, die wehende Glühweinfahne muss weder der Sitznachbar und schon gar nicht der Prof aus der Entfernung riechen.
Ihr wollt eure Fachschaft selbst nach Außen präsentieren und Glühwein, Kekse oder Kakao verkaufen? Dann meldet euch beim Dezernat für Infrastrukturelle Angelegenheiten & Liegenschaften bei Frau Schrader. Gemeinsam mit dem Pförtner eures Gebäudes könnt ihr dann einen geeigneten Standort auswählen. Schließlich dürfen Rettungswege nicht versperrt werden und auch für ausreichend Stromanschlüsse muss gesorgt sein.
Ach, und übrigens: Die Stromkosten trägt die Uni, sagt Frau Schrader.
web: Dezernat für Infrastrukturelle Angelegenheiten und Liegenschaften