„Spielend“ zum Geld

Mit Youtube-Videos den Kontostand aufbessern – davon träumt wohl so mancher Youtuber. Aber wie wahrscheinlich ist es unter den – laut Youtube – „mehreren Millionen“ Nutzern, Geld mit dem Hochladen von Videos zu verdienen? Der Kölner Student Sebastian Lenßen (24) hat es geschafft und verdient sich sein Geld neben dem Studium durch Youtube: als „Let´s Player“.

Von sich selbst sagt Sebastian (24), dass er neben sonstigen Tätigkeiten wie Autos bauen und Maschinen entwickeln, mit Vorliebe seine Freunde in Action, Strategie und Sportspielen platt macht.

Sebastian (24) hat nicht nur Leidenschaft und Ahnung vom Spielen, sondern auch die richtige Ausrüstung dafür!

Wenn Maschinenbaustudent Sebastian von der Uni kommt, kocht er sich nicht erst etwas zu essen oder nimmt sich kurz eine Auszeit vor dem Fernseher. Sebastian geht in sein Arbeitszimmer, setzt sich vor seinen PC und lädt ein fünfzehn-minütiges Video bei Youtube hoch – und das jeden Tag. Dabei ist Sebastian kein „einfacher“ Youtube-Nutzer. Zusammen mit fünf Schulfreunden und einem Unifreund hat er einen Youtube-Kanal, der aktuell über  750.000 Tausend Abonnenten hat – Tendenz steigend. Für deutsche Youtube-Verhältnisse ist das mehr als beachtlich, können die bekanntesten deutschen Youtuber „Y-Titty“ rund 1.4 Millionen Abonnenten aufweisen.

Mit Videospielen zum Erfolg

Was machen Sebastian und seine Freunde also, dass sie beinahe eine halbe Millionen Nutzer haben, die täglich ganz speziell ihren Youtube-Kanal anklicken? Die sechs Jungs spielen Videospiele, sind „Let´s Player“, wie die offizielle Bezeichnung lautet. „Let´s Play“ oder auf deutsch „Lass und spielen“ bedeutet wirklich genau das. Der Spieler führt in Videoclips vor, wie er ein ganz bestimmtes Spiel spielt – beschreibt was er macht und gibt Tips. Anfänglich sei das nur ein Hobby und eine gute Möglichkeit gewesen, um miteinander in Kontakt zu bleiben, sagt Sebastian. Also hockten die sechs Freunde vor ihren PCs und „zockten“ – über Skype verbunden – Videospiele. „Wie haben uns dann immer richtig angeschrien und fertig gemacht. Wie Männer das eben so beim Spielen machen“, erzählt Sebastian.

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„Fame“ wie bei Justin Bieber

Jeden Tag lädt Sebastian ein neue Video für den Kanal hoch. Dann is er als sogenannter Single-Player unterwegs und kämpft sich alleine durch diverse Spiele.

Jeden Tag lädt Sebastian ein neues Video für den Kanal hoch. Dann ist er als sogenannter Single Player unterwegs und kämpft sich alleine durch diverse Spiele.

Wirklich Fahrt aufgenommen hat der Youtube-Kanal laut Sebastian erst so richtig im vergangenen Jahr. Was auch schon ein rascher Erfolg ist, bedenkt man, dass die sechs Jungs ihren Kanal erst effektiv seit knapp zwei Jahren betreiben. Den wirklichen „Hype“ um ihren Kanal und auch ihre Spielerpersönlichkeiten, hätten die sechs erst auf der Gamescom letztes Jahr im August zu spüren bekommen, erinnert sich Sebastian: „Wir hatten da T-Shirts mit unseren Spielernamen drauf an. Ich bin den Youtube-Abonnenten als Kessemak Sebastian Lenßen bekannt. Mittlerweile habe ich über 45.000 Tausend Likes bei Facebook – Tendenz steigend. Das ist schon krass. Sowieso: Der ganze Fame, der dadurch entsteht ist cool. Du spielst für die Fans, also die Community und alle wollen deine Freunde sein. Quasi wie bei Justin Bieber. Aber es lohnt sich auch wegen des Geldes, weil ich ja merke, dass was dabei rumkommt und „Let´s Play“ jetzt sogar mein Nebenjob ist“.

Wie viel er genau verdient, darf Sebastian leider nicht verraten. Doch so viel sei gesagt: Er selbst spricht von einem „guten Nebenjob“. Seine Miete kann er ohne Probleme von den Einnahmen bezahlen.

Let´s Play? Not Forever!

So sieht es aus, wenn Sebastian Videos für den Channel produziert. Das richtige Equipment hat er dafür.

So sieht es aus, wenn Sebastian Videos für den Channel produziert. Das richtige Equipment dafür hat er.

Das professionelle Spielen von Videospielen nimmt in Sebastians Leben momentan viel Zeit ein. Dennoch sagt Sebastian von sich selbst, dass er neben sonstigen Tätigkeiten wie Autos bauen und Maschinen entwickeln, immer noch mit Vorliebe seine Freunde in Action, Strategie und Sportspielen platt macht. Seine gesamte Freizeit verbringt der Studenten also nicht vor dem PC. Schließlich wohnt er mit seiner Freundin zusammen und die bekommt natürlich seine Hauptaufmerksamkeit. Auf die Frage, ob er sich denn vorstellen könnte hauptberuflich als „Let´s Player“ zu arbeiten, hat Sebastian eine klare Antwort: „Hauptberuflich will und könnte ich das nicht machen. Die Perspektiven für so einen Beruf sind einfach zu schwer einschätzbar und schwammig. Und ob ich mit 30 immer noch in ein Mikro schreien will, ist ´ne andere Frage“.

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