Alternativen zur Mitfahrgelegenheit gesucht

Von Sina Tschudin

Bei mehr als 100 Kilometer Fahrtstrecke muss der Fahrer bei Mitfahrgelegenheit.de neuerdings elf Prozent seines Fahrpreises an die Firma Carpooling.com GmbH abgeben. Wo kann ich in Zukunft eine Mitfahrgelegenheit anbieten, ohne eine Vermittlungsgebühr zahlen zu müssen?

Per Mitfahrgelegenheit zum Ziel: Immer noch die günstigste Variante? Teaser: flickr Foto: Michael Klingemann

Per Mitfahrgelegenheit zum Ziel: Immer noch die günstigste Variante? Teaser: flickr.com/ Don Obrien Foto: Michael Klingemann

Bei einer Fahrt von Dortmund nach München etwa, die meistens 35 Euro kostet, muss der Fahrer ab sofort 3.85 Euro Vermittlungsgebühr zahlen. Die Begründung von Carpooling.com GmbH lautet, dass sie erst mit dieser Veränderung schwarze Zahlen schreiben können. Über all die Jahre sei die Mitarbeiterzahl so extrem gestiegen, dass sie diese Gebühr einführen mussten.

Welche Möglichkeiten gibt es jetzt für Fahrer und Mitfahrer, um von A nach B zu kommen?

Andere Mitfahr-Portale gibt es reichlich

Bei allen Mitfahr-Portalen sind die Preise für die einzelnen Strecken sehr ähnlich. Es gibt höchstens Unterschiede von fünf Euro, die aber auch von den Fahrern abhängen. Ein sehr handliches Portal ist BesserMitfahren.de. Wenn man eine Fahrt anbieten will, muss man sich nicht registrieren und zahlt auch keine Gebühren. Für spontane Fahrer ist dieses Portal genau das Richtige. Ähnlich sieht es bei Fahrgemeinschaft.de aus. Auch da gibt es keine Gebühr, allerdings muss man sich registrieren.

Der Nachteil bei beiden Alternativen ist, dass sie noch nicht so bekannt sind. Das Angebot ist also noch nicht so hoch wie das bei der Mitfahrgelegenheit. Sollten jetzt allerdings wirklich einige Benutzer der Mitfahrgelegenheit zu diesen Portalen wechseln, wird sich das schnell ändern.

Die Möglichkeiten mit Bussen sind für Dortmunder enttäuschend

Mögliche Alternative zur Mitfahrgelegenheit: Fernbusse. Foto: Sommaruga Fabio / pixelio.de

Mögliche Alternative zur Mitfahrgelegenheit: Fernbusse. Foto: Sommaruga Fabio / pixelio.de

Einige Mitfahrer überlegen, von den Mitfahr-Portalen abzuspringen und in Zukunft mit Bussen zu fahren. Da gibt es zum Beispiel meinfernbus.de, eurolines.de oder auch aldireisen.de, die verschiedenste Busverbindungen anbieten. Dortmund ist aber momentan noch nicht so gut mit den anderen deutschen Großstädten vernetzt. Und wenn es dann Direktverbindungen gibt, sind die im Vergleich zu den Mitfahr-Portalen um einiges teurer und die Fahrt ist viel länger – so etwa bei der Strecke Dortmund-Hamburg. Bucht man diese Strecke über eines der Mitfahr-Portale, zahlt man ca. 20 Euro. Dieselbe Strecke mit aldireisen.de kostet 34,90 Euro und dauert auch gleich noch eine Stunde länger als mit dem normalen Auto.

Einzig die Fahrt von Dortmund nach Berlin kann punkten. Mit fernbus.de zahlt man 22 Euro, also doch 6 Euro weniger als bei den Mitfahr-Portalen. Diese Strecke hat aber einen sehr großen Nachteil: Sie dauert ganze sechs Stunden. Da stellt sich dann die Frage, ob man dann nicht doch diese 6 Euro mehr zahlen sollte.

Es gibt Strecken, bei denen sich Busfahrten lohnen. Allerdings sind das momentan eher die kurzen als die langen Strecken.

Inlandsflüge sind teuer, die Deutsche Bahn lohnt nur bei Frühbuchen

Ganz klar keine Option: Das Flugzeug. Foto: Emran Kassim/ flickr.com

Ganz klar keine Option: Das Flugzeug. Foto: Emran Kassim/ flickr.com

Inlandsflüge lohnen sich absolut nicht, was wahrscheinlich nicht verwunderlich ist. Das Hauptproblem besteht darin, dass es nicht möglich ist, einen Flug kurzfristig und dabei auch noch für kleines Geld zu buchen. Außerdem fliegen Inlandsflüge oft nicht täglich zwischen den verschiedenen Städten hin und her. Die Chance, die gewünschten Flugzeiten zu finden, ist eher gering. Ein kleines Beispiel: Ein Hin- und Rückflug Dortmund-Berlin kostet ca. 450 Euro.

Die Deutsche Bahn kann sich bei frühem Buchen durchaus lohnen. Das beste Beispiel dafür ist eine Fahrt von Dortmund nach Berlin. Wenn man drei Monate im Voraus bucht, zahlt man etwa 29 Euro, also nur einen Euro mehr als bei einem Mitfahr-Portal.

Alles in allem sind BesserMitfahren.de und Fahrgemeinschaft.de also gute Alternativen zur Mitfahrgelegenheit. Vor allem für die Fahrer lohnen sich diese. Es gibt aber auch noch mehr Möglichkeiten. Die Bahn zum Beispiel lohnt sich, wenn man drei Monate im Voraus bucht. Die Busnetze sind zurzeit noch nicht gut vernetzt. Trotzdem kann man kürzere Strecken mit dem Bus fahren. Allerdings dauern diese oftmals sehr lange. Und Inlandsflüge lohnen sich überhaupt nicht. Mitfahr-Portale sind also immer noch eine der besten Lösungen. Und ohne Gebühr macht das Reisen auch gleich viel mehr Spaß.

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