Trailrunning in Dortmund: nichts für Warmduscher

Sich einen Weg durch verschlungene Pfade bahnen, das ist „trailrunning“. Warmduscher sind hier falsch. Denn wer den Lauf durch das unwegsame Gelände überstehen will, der muss Ausdauer und Biss beweisen. Trailrunner laufen genau dort, wo man normalerweise nicht durchkommt – abseits von Waldwegen und Straßen.

Insgesamt gehen 250 Läufer aus 19 Ländern in Dortmund an den Start.

Insgesamt gehen 250 Läufer aus 19 Ländern in Dortmund an den Start.

57 Kilometer und 1.000 Höhenmeter an drei Tagen sind bei dem „trailrun worldmasters“ zu bewältigen. Der extreme Wettbewerb findet an diesem Wochenende erstmals in Dortmund statt. Auf dem Programm stehen drei Etappen: Los geht es am Freitag mit dem 5,1-Kilometer-Sprint auf dem Phoenix-Gelände in Dortmund-Hörde. Keine Zeit zum Verschnaufen: bereits Samstag wartet auf die Läufer die längste Etappe von 35 Kilometer. Am Sonntag müssen sich die die Athleten zum Abschluss am Sonntag beim Bittermark-Run durch 20 Kilometer Schott und Geröll kämpfen. Wer am Ende der Schnellste in allen drei Läufen war, gewinnt die „trailrun worldmasters“. Und das lohnt sich: Für die besten Läufer winken Preisgelder von bis zu 20.000 Euro.

Laufen hält fit

Hans-Werner Rehers aus Osnabrück und Helmut Klanke aus Welver kennen sich von verschiedenen Lauftreffen.

Hans-Werner Rehers aus Osnabrück und Helmut Klanke aus Welver kennen sich von verschiedenen Lauftreffen.

Hans-Werner Rehers aus Osnabrück läuft in der Kategorie „Master-Men“ – das sind Männer über 50 Jahre. Er selbst ist 62 Jahre alt und läuft jeden Tag „mindestens sieben Kilometer – dann wird man auch so alt.“ Trailrunning macht er zum ersten Mal, allerdings ist er schon oft Marathon gelaufen. „Die längste Strecke waren 136 Kilometer. Das war ein 24-Stunden-Lauf.“ Von der Teilnahme an den „trailrun worldmasters“ in Dortmund verspricht sich Rehers vor allem Spaß. Der Sprint von fünf Kilometern ist für ihn nur eine Art „Warmlaufen“. Vielmehr freut sich der passionierte Läufer auf die 35 Kilometer am nächsten Tag. Sein Trick: „Ich laufe immer ganz langsam.“

Dabei sein ist alles

Als Claudia Gerling ins Ziel kommt, muss sie erst einmal verschnaufen. Sie benötogte 24 Minuten und 30 Sekunden für den Sprint. Der Tagessieger schaffte die 5,1 Kilometer in 15,35 Minuten. Gerling ist für die „trailrun worldmasters“ extra aus Ladenburg in Baden-Württemberg ins Ruhrgebiet angereist. Siegeschancen rechnet sich die 41-jährige nicht aus. „Ich halte mich regelmäßig fit, Trailrunning ist aber für mich Neuland“, sagt die Personaltrainerin. „Mir gefällt vor allem die lockere Atmosphäre, und dass es beim Lauf nicht auf jede Sekunde ankommt.“ Die Strecke war für sie allerdings schwieriger als gedacht: „Da musste man schon mal balancieren oder auf rutschigen Untergrund laufen. Das Gelände war sehr abwechslungsreich.“

Das Ruhrgebiet als Lauf-Kulisse

Jubel für Olympiasieger Dieter Baumann.

Jubel für Olympiasieger Dieter Baumann.

Mit Dortmund haben die Veranstalter sich einen ungewöhnlichen Ort ausgesucht. Die Strecke auf dem Phoenix-Gelände vor der Kulisse eines ehemaligen Hochofens zum Beispiel. Die zweite Strecke, der „Ruhrklippentrail“ erstreckt sich über das östliche Ruhrgebiet. Die 35,5 Kilometer führen durch Parkanlagen, Wälder und Hügellandschaften, mit ständig wechselnden Bergauf- und Bergab-Abschnitten. Insgesamt sind 250 Läufer aus 19 Ländern für den Lauf gemeldet. Für ihre Verpflegung und erste Hilfe ist auf dem Gelände gesorgt. Außerdem gibt es ein Rahmenprogramm: Pasta-Party, Kabarett mit Dieter Baumann, Olympiasieger über 5.000 Meter von 1992, oder die große Abschlussparty in der Phoenix-Halle.

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