Campuslauf-Countdown: Ein Blick hinter die Kulissen

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Sponsoren gewinnen, Plakate drucken, Obst und Wasser verteilen und natürlich die Strecke sichern – wer denkt, dass die Organisation des jährlichen Campuslaufs mal eben nebenbei gemacht wird, der irrt! Hinter dem Hochschul-Event steckt ein großes Team, das den Lauf nicht nur am 11. Mai zu koordinieren hat. Nein, schon Monate vorher gibt es die ersten Herausforderungen. 

September 2015:

Acht Monate bis zum Startschuss:  Während die Studenten noch am Strand liegen, ausspannen oder feiern und den Spätsommer genießen, beginnen Christoph Edeler, Leiter des Hochschulsports, und sein Team mit den ersten Vorbereitungen. Ein Termin für den Lauf muss gefunden und abgestimmt werden. Er sollte nicht mit anderen Campusläufen oder Veranstaltungen kollidieren. Die Wahl fällt schließlich auf den 11. Mai. 

Dezember 2015:

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Jetzt heißt es: Genehmigungen bei der Stadt Dortmund einholen und Sponsoren akquirieren. Dafür gibt es einen komplexen Ablaufplan. Die meisten Sponsoren sind zwar schon langjährige Partner des Campuslaufs, aber es werden auch immer wieder neue Sponsoren akquiriert. „Der Sponsor muss zu uns passen. Ich würde mit keinem zusammen arbeiten, mit dem sich der Hochschulsport nicht identifizieren kann“, erklärt er. Haben Edeler und Team die passenden Unterstützer gefunden, stimmen sie sich mit den Partnern ab, wie diese sich bei dem Event präsentieren können, welche Vorstellungen und Wünsche sie haben. Denn ein Sponsoring besteht immer aus Leistung und Gegenleistung. 

Auch die Infrastruktur braucht seine Zeit. Für Unterstützung von externen Anbietern müssen jeweils drei verschiedene Angebote eingeholt werden. Dazu zählt die Zeitmessung, die zu den wichtigsten Elementen des Laufs gehört. Nur so kann jeder Läufer auch sicher gehen kann, dass seine Zeit richtig gewertet wurde. Aber auch für die Bühne und die Technik braucht es Leute. „Da gibt es viele Regularien, denen man im öffentlichen Dienst unter steht“, erklärt der Leiter des Hochschulsports.

Januar 2016

Der Campuslauf, der nun schon zum 32. Mal stattfindet, entwickelt sich ständig weiter. Die Teilnehmerzahl wächst. Und auch die Laufstrecken verändern sich. Bereits zu Beginn des neuen Jahres testen die Helfer verschiedene Varianten, um am Ende die „perfekte“ Route präsentieren zu können.  Sie beschließen: Die Steigung an der Otto-Hahn-Straße muss weg. „Sie war für die Zehn-Kilometer-Läufer am Ende sehr zäh. Deshalb haben wir die Strecke ,entschärft’“, erklärt Christoph Edeler. Stattdessen geht es für die die Teilnehmer nun um die Fachhochschule Dortmund.

April 2016

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Christoph Edeler, Leiter des Hochschulsports der TU Dortmund Foto: Roland Baege

Mit dem Anfang des Sommersemesters dreht sich dann alles um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das heißt: Plakate und Flyer aufhängen, um so auf den Lauf aufmerksam zu machen. Außerdem begibt sich das Team auf die neue Strecke, für die es sich im Januar entschieden hat. Sie muss ausgemessen werden, damit eine Runde dann auch tatsächlich 2,5 Kilometer entspricht – und die Teilnehmer nicht versehentlich länger kämpfen und schwitzen müssen.

Mai 2016

Die „heiße Phase“ beginnt:  Wenige Wochen vor dem Lauf wird es für das Team zunehmend stressiger. „Irgendwas verschiebt sich immer noch kurz vorher. Es fällt zum Beispiel ein Helfer aus. Aber das ist bei solchen Veranstaltungen eigentlich immer so“, sagt Christoph Edeler.

Eine Woche vor dem Lauf werden Schilder für die Strecke angeliefert. Denn eigens für den Campuslauf muss der Hochschulsport Straßen – wie zum Beispiel die Otto-Hahn-Straße- rund um die Universität sperren. Zusätzlich werden 23 Verkehrskadetten die Strecke sichern. 

11. Mai: 

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23 Kästen braucht es, um die Startnummern zu transportieren.                 Foto: Hendrik Pfeiffer

Erst gemeinsam frühstücken, dann Bühne aufbauen, Gitter aufstellen, Startnummern ausgeben – von 8 Uhr morgens bis um Mitternacht ist das Kern-Team – bestehend aus 20 Leuten – am Campuslauf-Tag beschäftigt. Die Herausforderung: Knapp 1500 Teilnehmer ohne Schwierigkeiten ins Ziel bringen. Damit dieses auch jeder findet, werden die Läufer von einem Führungsfahrrad und einem sogenannten „Besenfahrrad“ am Ende begleitet.  Leitkegel, Absperrgitter und -bänder kennzeichnen die Strecke. Kann da noch jemand das Ziel verfehlen? Bisher habe jeder Läufer seinen Weg ins Ziel gefunden, kann Christoph Edeler zur Beruhigung sagen.

So richtig schief gelaufen sei auch noch nichts – der intensiven Organisation sei dank. “Wichtig bei so einer Veranstaltung ist, dass man flexibel ist und schnell agieren kann“, findet der Leiter des Hochschulsports.  „Vorher gibt es natürlich eine Millionen Herausforderungen, das kann man pauschal nicht aufzählen“, so Edeler. Die Frage, ob Edeler und das Team zufrieden seien mit der Organisation, vertagt er lachend auf Mittwochabend nach dem Lauf. „Wir sind gespannt!“ 

Auf eines hat er aber trotz wochenlanger Planung, einem gut koordinierten Team und viel Engagement keinen Einfluss: auf das Wetter. Wird es sehr heiß, muss schnell sichergestellt werden, dass die Läufer mit ausreichend Wasser versorgt sind. Schlechtes Wetter alleine reiche aber nicht aus, um den Campuslauf ins Wasser fallen zu lassen. Das passiere erst, wenn es wirklich stark gewittert oder das Team die Sicherheit der Teilnehmer nicht mehr garantieren könne. So schlimm wird es der Vorhersage nach aber nicht werden: Der Deutsche Wetterdienst kündigt für den 11. Mai 19 bis 23 Grad an. Bestes Lauf-Wetter also!

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So sieht der Ablaufplan für den 11. Mai aus       Foto: Christoph Edeler

Wenn dann am späten Abend die Absperrbänder wieder aufgewickelt, der Müll beseitigt und der letzte Läufer seinen Muskelkater auskuriert hat, steht das Hochschulsport Team schon wieder in den Startlöchern für den nächsten Campuslauf. Denn dann geht es wieder von vorne los: mit der Terminwahl. 

 

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